Wasser-verbindet-ebook
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Dazu werden unter anderen hydrometeorologische Messstationen aufgebaut und die
Auswirkungen des Klimawandels analysiert. 4
Schaffung von Plattformen für Dialog und Austausch
Die Entwicklung von IFAS und anderen regionalen Institutionen hat gezeigt, dass gegenseitiges
Misstrauen und fehlende positive Wahrnehmung der Vorteile ein wesentliches
Hindernis für regionale Kooperation sind. Deswegen versuchen Geber immer wieder
Foren für politischen Dialog zu bieten – zum Beispiel durch die Finanzierung und Organisation
regionaler Konferenzen. So hat die Europäische Union, basierend auf ihrer Strategie
für eine neue Partnerschaft mit Zentralasien von 2007, eine EU-Zentralasien-Plattform
zu Umwelt und Wasser mit regelmäßigen Ministerkonferenzen und Expertentreffen
ins Leben gerufen. Das regionale Zentrum für präventive Diplomatie der Vereinten
Na tionen (UNRCCA) hat regelmäßigen Kontakt mit den politischen Führungsebenen
zu Wasserkooperation. Die UNECE Wasserkonvention bringt Wasserexperten aus Zentralasien
und dem Kaukasus, auch von Ländern, die der Konvention noch nicht beigetreten
sind, zusammen. Die Weltbank hat, im Rahmen der beiden Studien zum kontroversen
Roghun-Staudammprojekt in Tadschikistan, einen strukturierten Konsultationsprozess
etabliert, u.a. mit Informations- und Austauschtreffen mit Vertretern von Regierungen
und Zivilgesellschaft aller betroffenen Länder. 5 Diese Konferenzen und Treffen und ihre
abschließenden Erklärungen sind oft nicht bindend und haben keine konkreten Ergebnisse.
Aber man darf ihren Beitrag zur regionalen Vertrauensbildung, zur Minderung von
Misstrauen und zur Annäherung an internationale Prinzipien und Praktiken nicht unterschätzen.
Denn ein Scheitern der Zusammenarbeit wurzelt oft nicht in einem Widerstreben
zu kooperieren oder zu teilen, sondern in einem Mangel an Vertrauen. Aus diesem
Grund ist es wichtig, dass internationale Akteure Foren bieten, wo sich hochrangige Politiker
und Experten treffen und ihre Ansichten austauschen können.
Dies waren nur einige wenige Beispiele und nicht eine erschöpfende Liste der vielfältigen
Aktivitäten und des Engagements der Geber. Ihre Aktivitäten, vorausgesetzt sie sind
gut koordiniert, sind nicht konkurrierend sondern ergänzen sich gegenseitig. Unabhängige,
als neutral wahrgenommene dritte Parteien können eine positive Rolle bei der Etablierung
grenzüberschreitenden Wassermanagements spielen. Internationale Akteure
haben Kooperation unterstützt und zusätzliche Anreize und Vorteile für die Anrainerstaaten
geschaffen. Aber auch wenn sie damit förderliche Bedingungen für regionale
Kooperation schaffen, so muss doch die Kooperation selbst von den Anrainerstaaten
ausgehen und hängt von deren Verhalten und Willen ab.
4 Siehe http://www.cawater-info.net, http://go.worldbank.org/OG3ADWOAK0, http://www.cawa-project.net/.
5 Siehe http://ec.europa.eu/europeaid/where/asia/regional-cooperation-central-asia/index_en.htm, http://
unrcca.unmissions.org/, http://go.worldbank.org/ZQXIA8J0H0.
Die Rolle internationaler Akteure 63