15.04.2020 Aufrufe

Wasser-verbindet-ebook

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Turkmenistan

Die Fläche Turkmenistans wird zu 80 % von

der riesigen Karakum-Wüste eingenommen.

Nur im Südwesten, entlang der Grenze zum

Iran, und im Osten an der Grenze zu Usbekistan

gibt es einige Gebirgszüge. Die Fläche des

landwirtschaftlich nutzbaren Landes wird

auf 4 bis 14 % geschätzt.

Es gibt kaum interne Wasserressourcen

im Land, lediglich einige kleine Flüsse

B A S I s I N F O R M AT I O N

Gesamtfläche

Bewässerte Fläche

Bevölkerungszahl (2011)

Bevölkerungswachstum

Durchschnittsalter

Bruttoinlandsprodukt

pro Kopf (2010)

488 100 km 2

18 000 km 2

5,1 Mio.

1,4%

25,5 Jahre

$ 7500

in den Kopetdag-Bergen im Süden mit einem geschätzten Abfluss von 1 km³ pro Jahr.

Kleinere grenzüberschreitende Flüsse sind der Atrek vom Iran, der Murghab aus Afghanistan

und der Tedschen, der von Afghanistan durch den Iran nach Turkmenistan fließt.

Fast 90 % der Wasserressourcen des Landes kommen jedoch vom Amu Darja über den

Karakumkanal, der mit über 1 300 km die bei weitem größte und wichtigste Wasserinfrastruktur

des Landes und auch der längste Kanal der Welt ist. Er verläuft von der

Grenze mit Usbekistan quer durch das Land bis zu den westlichen Gebieten in der Nähe

des Kaspischen Meeres. Weiter flussabwärts am Amu Darja, im Norden des Landes, liegt

der Tujamujun-Stausee, der zwar auf usbekischem Boden liegt, aber auch die turkmenische

Region Daschogus mit Wasser versorgt. Daneben gibt es 18 kleinere Stauseen mit

einer Gesamtkapazität von 2,89 km³, die vor allem der Bewässerung dienen. Der größte

von ihnen ist der Haus-Khan-Stausee am Karakumkanal mit 0,875 km³ Stauvermögen.

Durch das Rücklaufwasser von den Bewässerungsanlagen entstanden ca. 80 künstliche

Drainage-Seen. Der größte davon ist der Sarygamysch-See (8 km³), der ungefähr

200 km südwestlich des Aralsees liegt. Er bildete sich 1971 durch die Überflutung mehrerer

kleinerer Seen in der Sarygamysch-Senke, die regelmäßig mit Wasser aus dem Amu

Darja gespeist wurden, und hat sich seitdem zum größten Drainage-See entwickelt, in

dem das salzhaltige Bewässerungswasser gesammelt wird. 2009 begann die turkmenische

Regierung den Bau eines weiteren riesigen Drainage-Sees in der Karaschor-Senke im

Norden des Landes, des Altyn Asyr-Sees (See des Goldenen Zeitalters), später in Großer

Turkmenischer See umbenannt. Alte, ausgetrocknete Flussbetten und neugebaute Kanäle

mit einer Gesamtlänge von über 1000 km sollen Drainagewasser aus den verschiedenen

Landesteilen, das bisher entweder in den Amu Darja zurückfließt oder in den Sarygamysch-See,

in den neuen See bringen. Damit soll sich der See letztendlich über eine Fläche

von 1 916 km² erstrecken (103 km lang und 18,6 km breit) und 132 km³ Wasser fassen.

Die turkmenische Regierung plant, den See zu einem Naherholungsgebiet zu entwickeln,

und einen Teil des Wassers zur Bewässerung von Weiden und Obstplantagen zu nutzen.

Experten warnen allerdings, dass der See negative ökologische Auswirkungen haben

könnte und sich der Wasserrücklauf in den Amu Darja reduzieren wird.

Turkmenistan besitzt weltweit die viertgrößten Gasreserven, aber kaum kultivierbares

Land. Insofern ist auch die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft

eher gering – sie macht gerade einmal 12 % des BIP aus (2009). Trotzdem sind 32 % der

42 Turkmenistan

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!