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Wasser-verbindet-ebook

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Kirgistan

Über 65 % der Landesfläche Kirgistans werden

von den hohen Gebirgen Tien Schan

und Pamir eingenommen. Mehr als 3 500

Flüsse entspringen in Kirgistan und verteilen

sich auf sechs Flussbecken. Der größte

Teil des Landes gehört zum Syr Darja-

Becken, mit den Zuflüssen Naryn (807 km),

Kara Darja und Tschatkal, die von Kirgistan

nach Usbekistan fließen. Andere grenzüberschreitende

Flüsse sind Tschu und Talas, die

B A S I s I N F O R M AT I O N

Gesamtfläche

Bewässerte Fläche

Bevölkerungszahl (2011)

Bevölkerungswachstum

Durchschnittsalter

Bruttoinlandsprodukt

pro Kopf (2010)

199 951 km 2

10 196 km 2

5,6 Mio.

1,4%

23,8 Jahre

$ 860

nach Kasachstan fließen, und der Aksu, der den Tarim in China speist.

Mehr als 80 % der 1 923 Seen liegen auf einer Höhe von über 3000 m. Der größte

See, und auch der zweitgrößte alpine See weltweit, ist der Issyk Kul mit einer Fläche

von 6 249 km². 4 % der Landesfläche werden von Gletschern eingenommen. Aus diesen,

sowie aus der Schneeschmelze, speisen sich ca. 80 % der gesamten Wassermenge in den

Flüssen.

Aufgrund der gebirgigen Topographie sind nur 7 % des Landes nutzbar für Ackerwirtschaft.

Weiden machen dagegen 44 % der Landesfläche aus und Viehhaltung ist ein

wichtiger Zweig der Landwirtschaft. Da der Großteil des Ackerlandes bewässert wird,

entfallen 90 % des Wasserverbrauchs auf die Landwirtschaft. Das meiste Bewässerungsland

befindet sich im Ferganatal im Süden sowie in den Provinzen Talas und Tschu im

Norden. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Futtergetreide, Weizen, Mais, Reis, Tabak,

Baumwolle, Gemüse und Obst, wobei Tabak und Baumwolle die wichtigsten landwirtschaftlichen

Exportprodukte sind.

Der Anteil der Landwirtschaft am BIP sank von 37 % 1991 auf 29 % 2008, aber

der Sektor ist immer noch wichtig, vor allem für die ländliche Bevölkerung. 36 % der

Arbeitskräfte arbeiten in der Landwirtschaft. Trotzdem ist die bedeutendste Wassernutzung

die Energieproduktion. Obwohl bisher nur ein kleiner Teil des Gesamtpotentials

genutzt wird, produzieren Wasserkraftwerke mit 10,7 Milliarden kWh mehr als 90 % des

Stroms im Land. Darüber hinaus exportiert Kirgistan 2 – 2,5 Milliarden kWh pro Jahr

nach China, Kasachstan und Usbekistan. Die fünf größten Wasserkraftwerke sind alle

am Naryn und liefern alleine 97 % der Wasserkraft. Dreizehn Stauseen mit einer Speicherkapazität

von mehr als 20 km³ wurden gebaut, um den Wasserfluss zu regulieren –

für Energieproduktion, Bewässerung und Überflutungsschutz. Der größte Stausee ist der

Toktogul. Andere Dämme und Stauseen sind der Kirov am Talas und der Orto-Say am

Tschu. Als diese Stauseen zu Sowjetzeiten gebaut wurden, waren sie für die Verbesserung

der Bewässerung flussabwärts konzipiert. Kirgistan hat dagegen 21 200 ha Ackerland

verloren. Nach der Unabhängigkeit konnte es zwar die produzierte Wasserkraft für die

eigenen Bedürfnisse nutzen und verkaufen, musste aber auch die Kosten für Betrieb und

Instandhaltung der Dämme und Infrastruktur alleine tragen. Deswegen hat Kirgistan

immer wieder verlangt, dass faire Kostenbeteiligungsmechanismen eingeführt werden.

38 Kirgisische Republik

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