Wasser-verbindet-ebook
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Schlussfolgerung
Seit ihrer Unabhängigkeit vor 20 Jahren haben die zentralasiatischen Staaten gewaltige
Anstrengungen unternommen, um das schwere ökologische Erbe der Sowjetunion zu
bewältigen und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Auch wenn beim Aufbau
regionaler Kooperation und der Verhinderung von Konflikten über Wasser einige
Erfolge erreicht wurden, trocknet der südliche Teil des Aralsees weiter aus und eine
nachhaltige Regelung für Wassernutzung und Wasserverteilung wurde noch nicht
gefunden. Afghanistan ist bisher nicht in die regionalen Strukturen einbezogen. Zudem
behandeln die regionalen Vereinbarungen und Handlungen oft eher ad hoc die Frage der
Wasserverteilung, während Fragen der Wasserqualität und des Stauseebetriebs außen
vor bleiben. Umfassende regionale Messsysteme existieren weder für Wassermengen,
Wasserqualität noch für Grundwasser. Die enge Verknüpfung von Wasser und Energie
wird nicht ausreichend einbezogen, bzw. scheiterte als es versucht wurde.
Trotzdem ist das Aralseebecken auch ein Beispiel dafür, wie gemeinsame Wasserressourcen
zu einem Prozess der Kooperation führen können, auch unter schwierigen
Rahmenbedingungen. Auch wenn die Ergebnisse dieses Prozesses noch unbefriedigend
sind, so haben die aufgebauten Institutionen doch als eine Art »Sicherheitsgurt« 1 gedient,
um Konflikte zu verhindern. Die Präsidenten der Länder haben wiederholt ihren Willen
zu gemeinsamem Wassermanagement erklärt, wie in der Almaty Erklärung von 2009.
Internationale Akteure haben geholfen, einen Rahmen und Anreize für Zusammenarbeit
zu schaffen. Starke und effektive regionale Wasserinstitutionen, vor allem IFAS, sind
eine wichtige Stütze regionaler Stabilität.
Trotz der Probleme der Vergangenheit und der Zukunft ist Kooperation in gegenseitigem
Nutzen zu Wasser und Energieressourcen möglich. Mehr noch: gemeinsames
Handeln ist der einzige Weg, diese Herausforderungen zu bewältigen und sie von
Hindernissen zu Möglichkeiten für nachhaltige Entwicklung der Region als Ganzes
umzugestalten.
Der Weg in die Zukunft
Überall in der Welt bemühen sich Länder mit geteilten Wasserressourcen um adäquate
gemeinsame Regelungsmechanismen. In Zentralasien ist dieser Prozess mit zusätzlichen
Herausforderungen verknüpft: den katastrophalen Folgen der Austrocknung des
Aralsees, den Auswirkungen des Klimawandels, den wirtschaftlichen Zwängen in Zeiten
1 Micklin 2000: 51.
Schlussfolgerung 65