Wasser-verbindet-ebook
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die Gründung von Wassernutzervereinigungen und verbesserte Zuteilungsmechanismen
zwischen den Nutzern. Das Projekt beinhaltet auch technische Komponenten zur
Wassereinsparung und Steigerung der Produktivität. In den Pilotgebieten des Projekts
hat sich der Wasserverbrauch um 20 % verringert – durch institutionelle Reformen und
gesteigertes Bewusstsein der zuständigen Beamten und der Nutzer. 2
Im Rahmen des Programms »Grenzüberschreitendes Wassermanagement in Zentralasien«
der GIZ widmet sich eine Komponente speziell kleinen grenzüberschreitenden
Flüssen, um an diesen allgemeine grundlegende Prinzipien des Flussbeckenmanagements
anzuwenden. In den Isfara- und Chodscha-Bakirgan-Becken, die beide von
Tadschikistan und Kirgistan geteilt werden, unterstützt das Programm die Anrainer in
gemeinsamer grenzüberschreitender Flussbeckenplanung und Management. Ein Rahmenvertrag
über die Einrichtung einer gemeinsamen Wasserkommission wurde bereits
entworfen. Beide Länder sammeln, speichern und verwenden ihre Daten zu diesen Flüssen
nun in einer kompatiblen Weise. 3
Verbesserung von Datenverfügbarkeit und Datenaustausch
Eines der wesentlichen Hindernisse für regionale Wasserkooperation ist der Mangel an
zuverlässigen Daten. Das betrifft auf der einen Seite fehlende Beobachtungs- und Messdaten
aufgrund der Stilllegung von Messstationen, vor allem in den Bergregionen, in
denen sich der Abfluss bildet. Auf der anderen Seite bezieht es sich auf das Fehlen eines
beckenweit akzeptierten Systems zum Datenaustausch. Ein erster Schritt zum Aufbau
von Vertrauen und zur Initiierung von Kooperation ist oft die gegenseitige Zurverfügungstellung
von Daten und Planungen, weswegen viele Geber in diesem Feld aktiv sind.
Seit 2003 unterhält CAREWIB (Zentralasiatische regionale Wasserinformationsbasis)
ein Internetportal mit Informationen und Datenbanken zu Wasser und Umwelt in
Zentralasien, aktuelle Abflussdaten eingeschlossen. Finanziert wird CAREWIB größtenteils
von der DEZA und durchgeführt vom SIC ICWC in Kooperation mit UNECE und
GRID Arendal. Im Rahmen ihres regionalen zentralasiatischen Entwicklungsprogramms
für Wasser und Energie (CAEWDP) fördert die Weltbank die hydrometeorologischen
Dienste in Kirgistan und Tadschikistan sowie deren regionale Koordinierung. Eine
wichtige Komponente des deutschen »Berliner Prozesses« ist das regionale Forschungsnetzwerk
»Wasser in Zentralasien« (CAWa), das vom GeoForschungsZentrum Potsdam
zusammen mit dem Zentralasiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften
(CAIAG) in Bischkek koordiniert wird. Ziel des Netzwerkes und seiner Projekte ist, zu
einer verlässlichen wissenschaftlichen Datenbasis in der Region beizutragen, auf Grundlage
derer dann nachhaltige Wassermanagementstrategien entwickelt werden können.
2 See http://www.swiss-cooperation.admin.ch/centralasia/en/Home/Regional_Activities/Integrated_Water_
Resour ces_Management.
3 Siehe www.waterca.org
62 Verbesserung von Datenverfügbarkeit und Datenaustausch