14.05.2020 Aufrufe

Nachhaltigkeit und Innovation - so kann's gehen

Gerade in der Krise braucht es Innovationen. Dann wären das aktuell perfekte Zeiten für Erfinder. Die Realität ist nicht ganz so einfach. Vor allem nachhaltige Ideen brauchen als Antrieb eher Vertrauen als Angst. UmweltDialog geht in seinem neuen Magazin (ET 18. Mai 2020) auf 80 Seiten der Frage nach, warum wir Politik, Gesellschaft und Markt neu erfinden müssen.

Gerade in der Krise braucht es Innovationen. Dann wären das aktuell perfekte Zeiten für Erfinder. Die Realität ist nicht ganz so einfach. Vor allem nachhaltige Ideen brauchen als Antrieb eher Vertrauen als Angst. UmweltDialog geht in seinem neuen Magazin (ET 18. Mai 2020) auf 80 Seiten der Frage nach, warum wir Politik, Gesellschaft und Markt neu erfinden müssen.

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<strong>Innovation</strong><br />

FORSCHUNGSNEWS<br />

ENERGIEWENDE<br />

Foto: hiLyte<br />

Fotos: Steve Suib / uconn.edu<br />

Bild oben:<br />

Grüne Batterie<br />

Bild unten:<br />

Neuer Katalysator<br />

Grüne Batterien erhellen die Dritte<br />

Welt<br />

Forscher des Start-ups hiLyte haben<br />

eine grüne Batterie für die Dritte Welt<br />

entwickelt, die für Licht <strong>so</strong>rgen oder<br />

Smartphones laden kann. So <strong>so</strong>llen Power<br />

Banks, die herkömmliche Batterien<br />

benötigen, <strong>und</strong> umweltbelastende Kerosinlampen<br />

abgelöst werden. Die ersten<br />

Batterien dieser Art werden gerade von<br />

Familien in Tansania getestet.<br />

Die hiLyte-Lösung setzt auf leicht zu<br />

beschaffende, preiswerte Ausgangsmaterialien.<br />

Zunächst füllen die Besitzer<br />

Eisenfolie, Kohlenstofffilz <strong>und</strong> Kaffeefilterpapier<br />

in die Kammern der Batterie.<br />

Dann gießen sie Wasser, in das<br />

Eisensulfat eingerührt wird, in den<br />

Stromspeicher. Diese Flüssigkeit saugt<br />

das Filterpapier auf, <strong>so</strong>dass die Eisenfolie<br />

langsam aufgelöst wird. Bei diesem<br />

Prozess werden Elektronen frei, die sich<br />

als elektrischer Strom nutzen lassen.<br />

Altbatterie taugt als Dünger<br />

Die Nutzer des Stromspeichers können<br />

diesen über einen USB-Anschluss zur<br />

Ver<strong>so</strong>rgung von elektronischen Geräten<br />

wie Smartphones <strong>und</strong> Laptops <strong>und</strong><br />

von Leuchtdioden nutzen. Eine Lampe,<br />

die zum Lesen <strong>und</strong> Lernen am Abend<br />

ausreicht, leuchtet damit fünf St<strong>und</strong>en<br />

lang. Zum Schluss befindet sich in der<br />

Batterie Eisen(II)Sulfat, das zwar ätzend<br />

ist, aber als Dünger genutzt werden<br />

kann.<br />

Eine Ladung kostet zwölf Cent<br />

von Kerosin, das zudem nur für die Beleuchtung<br />

reicht.<br />

Sprit aus CO 2<br />

?<br />

Forscher haben einen Katalysator entwickelt,<br />

der CO 2<br />

leichter, billiger <strong>und</strong> effektiver<br />

als bisher in wertvolle Produkte<br />

wie Treibstoffe umwandelt.<br />

Konkret hat das Team um Yongtao<br />

Meng, der inzwischen an der Stanford<br />

University forscht, eine elektrochemische<br />

Zelle entwickelt, die mit einem<br />

porösen, schaumartigen Katalysator<br />

gefüllt ist, der wiederum aus Eisen <strong>und</strong><br />

Nickel hergestellt wurde. Beide Metalle<br />

sind auf der Erde reichlich vorhanden<br />

<strong>und</strong> daher billig.<br />

Das heute am besten funktionierende<br />

Verfahren, CO 2<br />

elektrochemisch zu verändern,<br />

benötigt einen Kat, der Platin<br />

enthält. Das verteuert die Technik, <strong>so</strong>dass<br />

sie bislang weit entfernt ist von der<br />

Rentabilität.<br />

Der neue Kat ist nicht nur weitaus billiger<br />

als der platinhaltige, er ist auch effektiver.<br />

Er wandelt nahezu 100 Prozent des<br />

eingesetzten CO 2<br />

in CO um. „Ein gutes<br />

Umwandlungsverfahren hat eine Effektivität<br />

von 90 bis 95 Prozent“, sagt Institutsdirektor<br />

Steve Suib. Doch diese Prozesse<br />

seien oft instabil, benötigten hohe<br />

Spannungen <strong>und</strong> seien teuer. „Das alles<br />

vermeidet die neue Technik“, <strong>so</strong> Suib.<br />

Jetzt wird an einer industriell einsetzbaren<br />

Lösung gefeilt.<br />

Die Batterie kostet nach derzeitiger<br />

Kalkulation einmalig zwölf Dollar. Pro<br />

Ladung sind zum Kauf der Ausgangsmaterialien<br />

noch einmal zwölf Cent nötig.<br />

Das ist weitaus billiger als der Einsatz<br />

80 Ausgabe 13 | Mai 2020 | Umweltdialog.de

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