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Regierungspräsidium Darmstadt – Projektgruppe Flughafen Scoping-Termin am 10.04.2003 Seite 48 Mauel (Vorhabensträgerin): Wir werden ein Gutachten zum externen Risiko vorlegen. Dieses Gutachten enthält kein Risikomanagement. Heldmaier (Hanau): Ich habe hier die letzte Veröffentlichung der Vereinigung Cockpit zum Thema Vogelschlag. Viele nehmen das vielleicht nicht ernst. Da ist ein Foto, wie ein Flugzeug bei Zusammenstoß mit einem relativ kleinen Vogel schon aussieht. Ist vorgesehen, den Vogelschlag aufzuneh- men? Mauel (Vorhabensträgerin): Es gibt ein separates Vogelschlaggutachten. Heldmaier (Hanau): Ja, aber es muss statistisch auch in das Risikogutachten hinein. Ein separates Gutachten hilft Ihnen ja nicht. Es muss mit dem anderen verbunden werden. Amann (Vorhabensträgerin): Es gibt die beiden Gutachten, die angesprochen worden sind. Damit ist auch eine Gesamt- bewertung möglich. Aber die Ergebnisse des Vogelschlaggutachtens selbst fließen nicht unmittelbar in das GfL-Gutachten ein. Heldmaier (Hanau): Wenn wir die Fragen hier abarbeiten, müssen wir langsam an Alternativen denken – bei den Werten, die wir in Frankfurt derzeit schon haben, bei 10 -3 in Kelsterbach usw. Das drängt sich langsam auf, wenn man die Antworten hört. Ich gebe zu, Herr Amann: Einen sicheren Arbeitsplatz schaffen Sie durch die Nordwestvari- ante. Ich sage Ihnen auch, welchen: den des zentralen Lichtausmachers bei Ticona. Denn Sie sind mitten in der Anflugbefeuerung. Wie gedenkt man das Thema Kategorie-3a/3b- Anflüge, wo Sie mit null Sicht, Vertikalsicht anfliegen, zu lösen? Jeder weiß, wie hell beleuchtet Ticona nachts ist. Das muss aus Sicherheitsgründen auch beleuchtet sein. Da stehen Sie am südlichen Anfang der Anflugbefeuerung. Wie gedenken Sie mit dieser Problematik umzugehen? Sie wissen, dass bei Kategorie-3-Anflügen ein enorm hoher Schutzbereich für die Elektronik erforderlich ist. Was machen Sie, wenn sich bei Ticona Bodenverkehre bewegen? Sehen Sie irgendeinen Koordinierungsbedarf zwischen dem Werksleiter von Ticona und dem Kapitän, oder wie machen Sie das?
Regierungspräsidium Darmstadt – Projektgruppe Flughafen Scoping-Termin am 10.04.2003 Seite 49 Verhandlungsleiter Bickel: Das ist eine inhaltliche Debatte über die Frage, wie es aussieht, aber ich formuliere das insoweit um, dass Sie erwarten, dass zu diesem Thema in den Gutachten Ausführungen gemacht werden. Wie das dann im Einzelnen geschieht, wollen wir jetzt nicht erörtern. Heldmaier (Hanau): Zum Thema Anflugbefeuerung bei Präzisionsanflügen: Ich möchte darauf hinweisen, dass die gefährlichste Situation gerade durch die Präzisionsanflüge entsteht. Es wird immer so getan, als ob die Präzisionsanflüge ein Stück Sicherheit darstellen, weil die Hindernisfreiheit gegeben ist. Es ist gerade umgekehrt: Der Präzisionsanflug ist der Anflug, der am knappsten über das Ticona-Gelände geht. Bei jedem anderen Anflug haben Sie ein Minimum von 400 Fuß. Dann sehen Sie in 1,5, 2 km Entfernung schon den Flughafen. Dann wissen Sie, wo Ticona ist, und können sich entsprechend verhalten. Der Präzisionsanflug, wenn man ihn ernst nimmt, findet mitten in der „Suppe“ statt, und Sie sehen den Flughafen erst, wenn Ihre Räder praktisch am Boden sind. Da fliegen Sie in geringer Höhe über Ticona hinweg, und Sie fliegen mit dem Autopiloten. Sie sind gezwungen, mit dem Autopiloten zu fliegen, damit Sie eine zusätzliche Redundanzschwelle schaffen. Da ist die Frage der Störung der Elektro- nik eine ganz andere. Ein Pilot, der das Flugzeug in der Hand hat, reagiert natürlich nicht nur auf die Störung der Elektronik und macht sofort irgendwelche Steuerausschläge. Das ist also eine Frage, die unbedingt in die Sicherheitsdiskussion aufgenommen werden muss. Es wäre auch gut, wenn sich der Regierungspräsident mit den Unterlagen zum Allwetterbe- trieb an Flughäfen in Deutschland befassen würde. Da wird man sehen, wie schwierig das Problem zu lösen sein wird. Verhandlungsleiter Bickel: Das gilt im Übrigen auch umgekehrt, denn auch in der Ticona gibt es Elektronik, die durch die Flugzeuge gestört werden kann. Das haben wir auch schon im Hinterkopf. Löbig (RP Darmstadt): Meine Frage richtet sich an Fraport: Sie haben im Anhang 3.16 zum Scoping-Papier ein Gutachten zur EMV/EMVU angekündigt. Ich bin kein Techniker, aber ich habe ungefähr verstanden, worum es geht. Nach der Kurzbeschreibung habe ich es so verstanden, dass sich das nur auf Menschen bezieht. Es ist nach meinem Verständnis ein gewisser Kreislauf. Bezieht sich dieses Gutachten auch auf den Funkverkehr des Luftfahrzeugs? Bezieht sich dieses Gutachten auch auf die Kommunikation bei Ticona? Ich weiß nicht, ob man EMV- Kommunikation sagen kann. Das ist mittelbar möglicherweise auch wieder das Schutzgut Mensch, denn wenn der Funkverkehr des Luftfahrzeugs und der Funkverkehr bei Ticona gestört sind, hat das möglicherweise auch negative Auswirkungen auf Menschen. Ist das mit angedacht? Ich habe es nur so verstanden, dass es möglicherweise um gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen geht.
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