packaging journal 6-7_2020
Themenschwerpunkte der Ausgabe: Special Etikettieren und Kennzeichnen, Markenschutz und Fälschungssicherheit, Verpacken von Lebensmitteln, Nachhaltigkeit, Wägen und Dosieren, Umwelttechnik, Schrumpfen und Stretchen, Co-Packing, Packmittel und Packstoffe, Unternehmensporträt Packservice GmbH
Themenschwerpunkte der Ausgabe:
Special Etikettieren und Kennzeichnen, Markenschutz und Fälschungssicherheit, Verpacken von Lebensmitteln, Nachhaltigkeit, Wägen und Dosieren, Umwelttechnik, Schrumpfen und Stretchen, Co-Packing, Packmittel und Packstoffe, Unternehmensporträt Packservice GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
NACHHALTIGKEIT<br />
chendste Alternative: mit Ethanol extrahiertes<br />
Olivencuticulawachs, das sogar mit kommerziellen<br />
Wachsen mithalten kann. Versuche in Pilotanlagen<br />
konnten zeigen, dass ein Upscaling des<br />
Beschichtungsprozesses möglich ist und sogar<br />
zu Ergebnissen führt, die besser sind als im Labormaßstab.<br />
Da aber alle natürlichen Wachse<br />
einen Schmelzpunkt unter 90 °C haben – was<br />
die Siegel- und Kratzfestigkeitseigenschaften<br />
der Beschichtungen beeinflusst –, arbeiten die<br />
Wissenschaftler derzeit an der weiteren Verbesserung<br />
dieser Formulierungen.<br />
Abgesehen von den Wachsen ist auch Cutin<br />
ein vielversprechendes Rohmaterial. Basierend<br />
auf dem natürlichen Vorbild wurde eine<br />
cutinbasierte Beschichtung für Papierprodukte<br />
entwickelt. Diese ist wasserabweisend<br />
und erhöht somit die Dimensionsstabilität<br />
und Reißfestigkeit von papierbasierten Produkten<br />
in feuchter Umgebung. Die Beschichtung<br />
kann als Dispersion auf Wasser- oder<br />
Ethanolbasis aufgetragen werden und könnte<br />
eine nützliche Anwendung für wasserabweisende<br />
Umschläge, Gemüsetransportkisten,<br />
Kartonverpackungen für Joghurtbecher oder<br />
andere Anwendungen sein. Außerdem ist diese<br />
Beschichtung als biobasierte Alternative zu<br />
PE-Extrusionsbeschichtungen für Papier und<br />
Polymersubstrate denkbar.<br />
Klebstoff mit Barrierewirkung<br />
Neben Barrierebeschichtungen entwickeln die<br />
Wissenschaftler auch biobasierte Klebstoffe,<br />
die gleichzeitig eine hohe Sauerstoffbarriere<br />
Dr. Martina Lindner ist Wissenschaftlerin<br />
und Geschäftsfeldmanagerin Verpackung<br />
am Fraunhofer IVV.<br />
Die genannten Entwicklungen werden derzeit<br />
im Rahmen der folgenden öffentlich geförderten<br />
Forschungsprojekte weiterentwickelt:<br />
BionicBarrier (unterstützt durch das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung; Fördervereinbarung<br />
031B0701); BioActiveMaterials<br />
(unterstützt durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft, Mittelstand und Energie auf Basis<br />
der Entscheidung des deutschen Bundestages,<br />
Fördervereinbarung 222 EN); Ecoat (finanziert<br />
durch die Bio Based Industries Joint<br />
Undertaking (JU) unter dem Forschungs- und<br />
Innovationsprogramm Horizon <strong>2020</strong> der Europäischen<br />
Union unter der Fördervereinbarung<br />
Nummer 837863. Die JU erhielt Unterstützung<br />
vom Forschungs- und Innovationsprogramm<br />
Horizon <strong>2020</strong> der Europäischen Union und dem<br />
Bio Based Industries Consortium.); NanoCELL<br />
(unterstützt durch das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung; Fördervereinbarung<br />
03XP0196F); ProCell (EIT Food / Europäische<br />
Union, Fördervereinbarung 20137).<br />
aufweisen. So kombinieren diese Klebstoffe<br />
die Eigenschaften zweier Materialien in einer<br />
einzelnen Schicht, was den Materialverbrauch<br />
im Bereich der Lebensmittelverpackungen potenziell<br />
senken könnte.<br />
Das Fraunhofer IVV hat einen speziellen<br />
Prozess entwickelt, um Proteine aus Reststoffen<br />
der Lebensmittelindustrie zu extrahieren.<br />
Diese durchlaufen dabei strukturelle Änderungen,<br />
die zu den gewünschten klebenden Eigenschaften<br />
führen, die sehr gute Sauerstoffbarriere<br />
aber aufrechterhalten. Daher kann eine<br />
solche Beschichtung Barrierepolymere wie<br />
EVOH auf petrochemischer Basis ersetzen<br />
und gleichzeitig als Kaschierklebstoff in Mehrschichtverpackungen<br />
fungieren.<br />
>> www.ivv.fraunhofer.de<br />
Bio-based Barrier Coating for Paper<br />
Packaging made of renewable materials, such<br />
as paper, are in most cases not suited for<br />
non-perishable foods with a high level of water<br />
activity due to the low gas barrier. For this reason,<br />
the Fraunhofer Institute for Process Engineering<br />
and Packaging IVV in Freising is currently<br />
developing state-of-the-art bio-based<br />
coatings and adhesives which act as barriers<br />
against water vapour, oxygen, as well as mineral<br />
oil. The overall objective is to replace oilbased<br />
<strong>packaging</strong> materials for food with biobased<br />
multi-layer systems, and to improve the<br />
respective functionality at the same time.<br />
QUALITÄTSSICHERUNG FÜR DEN VERPACKUNGSDRUCK<br />
06-07 | <strong>2020</strong><br />
Besuchen Sie uns:<br />
www.bst.group