23.10.2020 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2020

Was macht eine Stadt aus? Wie vielschichtig und facettenreich die Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Stadt“ dieser Ausgabe von architektur PEOPLE sein kann, war eigentlich von Anfang an absehbar. So kommen auf den folgenden Seiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtstrukturforschung, Metropolenplanung ebenso zu Wort wie aus Verkehr- und Mobilitätsentwicklung, Lichtgestaltung oder Landschaftsplanung.

Was macht eine Stadt aus? Wie vielschichtig und facettenreich die Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Stadt“ dieser Ausgabe von architektur PEOPLE sein kann, war eigentlich von Anfang an absehbar. So kommen auf den folgenden Seiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtstrukturforschung, Metropolenplanung ebenso zu Wort wie aus Verkehr- und Mobilitätsentwicklung, Lichtgestaltung oder Landschaftsplanung.

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21<br />

Vera Enzi<br />

© Oliver Wolf/UNIQA<br />

Die Fassade dieses Grazer Gebäudes wird mit Bäumen und Kletterplanzen begrünt.<br />

fragen, wieviel Raum man dem ruhenden<br />

Verkehr denn noch überlassen<br />

möchte. Wie die Wanderbaumallee,<br />

die es in München gibt. Darauf<br />

müssen aber Entsiegelung und dauerhafte<br />

Baumstandorte folgen.<br />

Wie kann man den Menschen und<br />

vor allem auch den Planern die Bedeutung<br />

von Grün näher bringen?<br />

Das sehen wir als eine Hauptaufgabe<br />

unseres Innovationslabors. Seit einem<br />

halben Jahr bilden wir Planerinnen<br />

und Planer mit unterschiedlichen<br />

Hintergründen, sowie auch Stadtverwaltungen<br />

zu diesem Thema weiter.<br />

Wir möchten sicherstellen, dass die<br />

transdisziplinäre Arbeit zwischen den<br />

unterschiedlichen Sphären stattfinden<br />

kann. Denn Bauwerksbegrünung<br />

bedeutet auch, dass unterschiedliche<br />

planende Disziplinen miteinander<br />

arbeiten müssen. Es braucht ein<br />

Umdenken und Respekt füreinander,<br />

damit das Fachwissen der Landschaftsplanung<br />

auch tatsächlich<br />

im Planungsprozess landet. Auch<br />

wichtig ist uns die Vermittlung der<br />

Standardisierung von Bauwerksbegrünungen<br />

aller drei Teilbereiche, die<br />

eben noch nicht alle kennen. Die Normen<br />

regeln den Minimumstandard.<br />

Unser mobiler Ausstellungsraum<br />

MUGLI, der von Stadt zu Stadt reist<br />

und die Türen für alle Interessierten<br />

öffnet, hilft uns, jede/n in Österreich<br />

mit dem Thema zu erreichen.<br />

Welche Rolle spielen dabei<br />

die Universitäten?<br />

Es ist notwendig, Planerinnen und<br />

Planer unterschiedlicher Fachdisziplinen<br />

sehr früh miteinander in Austausch<br />

zu bringen. Man muss wissen,<br />

wo das jeweilige Know-how und wo<br />

die Schnittstellen liegen. Bis zu Ende<br />

durchdachte Projekte können nur<br />

entstehen, wenn an diesen Nahtstellen<br />

ordentlich zusammengearbeitet<br />

wird. Da gibt es sehr viele spannende<br />

Entwicklungen in der Lehre, wie etwa<br />

Kooperationslehrveranstaltungen.<br />

Wenn viele Köpfe über ein gutes Projekt<br />

nachdenken, kommt am Ende<br />

des Tages ein viel besseres Projekt<br />

heraus, als wenn nur Einer ein paar<br />

Details zusammenstellt. Zudem ist<br />

es immer wichtig, auch zum Thema<br />

lebende Baustoffe den Studierenden<br />

den Stand der Forschung zu vermitteln,<br />

damit auch Innovation Einzug<br />

halten kann in der Planungskultur.<br />

Worin soll eine Stadt unbegrenzt sein?<br />

Die Städte in Österreich sind grau<br />

und versiegelt genug, ebenso gibt<br />

es genug Individualverkehr. Der ruhende<br />

Verkehr verhindert sehr stark<br />

die Umsetzung eines sinnvollen grünen<br />

Infrastrukturnetzwerkes für die<br />

Stadt, da muss ein Umdenken erfolgen.<br />

Die Städte müssen sich Ziele<br />

und Visionen setzen, wo sie langfristig<br />

hinwollen. Das muss die Politik<br />

dementsprechend aufgreifen. Es<br />

geht darum die Stadt lebenswerter<br />

zu machen und sinnvoll in Grün zu<br />

investieren. Mit Grün sind wir noch<br />

heftig unterversorgt. Da dürfen wir<br />

uns keine Grenzen setzen, da muss<br />

wirklich sehr viel Innovation, Umdenken<br />

und gemeinschaftliche Zusammenarbeit<br />

her.<br />

•<br />

www.gruenstattgrau.at

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