23.10.2020 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2020

Was macht eine Stadt aus? Wie vielschichtig und facettenreich die Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Stadt“ dieser Ausgabe von architektur PEOPLE sein kann, war eigentlich von Anfang an absehbar. So kommen auf den folgenden Seiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtstrukturforschung, Metropolenplanung ebenso zu Wort wie aus Verkehr- und Mobilitätsentwicklung, Lichtgestaltung oder Landschaftsplanung.

Was macht eine Stadt aus? Wie vielschichtig und facettenreich die Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Stadt“ dieser Ausgabe von architektur PEOPLE sein kann, war eigentlich von Anfang an absehbar. So kommen auf den folgenden Seiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtstrukturforschung, Metropolenplanung ebenso zu Wort wie aus Verkehr- und Mobilitätsentwicklung, Lichtgestaltung oder Landschaftsplanung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

9<br />

Stefan Mayr<br />

Öffentliche Einrichtung<br />

Fassadentransparenz<br />

und Zugänglichkeit<br />

ÖV-Knotenpunkt<br />

Quartiersmanagement<br />

Mindestgeschoßhöhe<br />

Ausgleich kommerzielle und<br />

nicht-kommerzielle Nutzungen<br />

Möglichkeitsraum<br />

Mietausgleichsmodell für<br />

die EG-Nutzungen<br />

Klimarelevante Freiraumgestaltung<br />

Konzeptwettbewerb für<br />

Baufelder mit hoher<br />

Bedeutung<br />

Ausbildung einer Vorzone<br />

Die Studie von superwien urbanism über die Entwicklung von neuen Zentren ist in das Fachkonzept der MA 18 -<br />

Stadtentwicklung und Stadtplanung „Mittelpunkte des städtischen Lebens - Polyzentrales Wien“ eingeflossen,<br />

das im Dezember 2019 vom Gemeinderat beschlossen und <strong>2020</strong> veröffentlicht wurde. Dabei wurde untersucht,<br />

welche Instrumente es bedarf, um das städtische Leben in einem polyzentralen Wien zu gestalten.<br />

© Ma18, Stadt Wien<br />

Welche Möglichkeiten bieten diese<br />

Schwellenräume?<br />

Der Freiraum ist das Grundgerüst<br />

von Stadtentwicklung, Lebensraum<br />

und Öffentlichkeit. Er verbindet<br />

einzelne Gebäude und Nutzungen<br />

miteinander. Wenn man den Schwellenbereichen<br />

Aufmerksamkeit gibt,<br />

dann muss man seine Nutzungen<br />

aktivieren. Man kann sie bewusst<br />

organisieren und auch zusammenführen,<br />

um daraus Urbanität entstehen<br />

zu lassen. Die Nutzungen auf<br />

Straßenniveau spiegeln sich natürlich<br />

im Freiraum wider. Bei unseren<br />

Projekten geht es darum, über Baufelder<br />

hinaus zu denken. Durch Straßenaufweitungen<br />

entstehen soziale<br />

Infrastruktur und Treffpunkte, die<br />

dann auch die Nutzung der Erdgeschosszone<br />

betreffen. Daraus entstehen<br />

dann Grätzelplätze, die einige<br />

Funktionen des Miteinanderlebens<br />

aufnehmen können.<br />

Gibt es Aufgabenbereiche, mit denen<br />

Sie sich besonders gerne beschäftigen?<br />

Ich beschäftige mich mit großmaßstäblichen<br />

Aufgaben, aktuell mit<br />

der Metropolenregion Wien-Bratislava-Wiener<br />

Neustadt. Das ist ein<br />

spannender Raum, weil es die administrativen<br />

Grenzen fast unmöglich<br />

machen diesen Raum zu planen. Die<br />

Realität des Austausches ist aber<br />

ein ganz anderer. Das betrifft die<br />

Menschen, die innerhalb der Region<br />

zur Arbeit pendeln, sowie auch<br />

Landschafts- und Freiräume. Auf<br />

der anderen Seite sind es auch ganz<br />

kleinmaßstäbliche Projekte, wie Placemaking.<br />

Dabei werden konkrete<br />

Räume durch Interventionen aktiviert,<br />

um so Urbanität zu stimulieren<br />

und zu initiieren.<br />

Von welchen Aufgabenstellungen<br />

sollte es mehr geben?<br />

Bei der Entwicklung von Stadtteilen<br />

gibt es strategische Überlegungen,<br />

wie groß Freiräume sind und wie sie<br />

zusammenhängen. Diese Strategie<br />

setzt man dann für Quartiersentwicklungen<br />

in konkreten Projekten<br />

um. An der Schnittstelle zwischen<br />

strategischer und räumlicher Umsetzung,<br />

die dann wirklich zu Wohnraum<br />

und Freiraum führt, da könnte<br />

man noch einiges mehr tun. Es geht<br />

um Partizipation und den Dialog mit<br />

der Bevölkerung, der Politik und den<br />

Bauenden. Darauf muss man sich<br />

einlassen. Daraus lässt sich eine<br />

Stadt entwickeln und mit Inhalten<br />

räumlich programmieren.<br />

Worin soll eine Stadt unbegrenzt sein?<br />

Die Stadt braucht mehr Freiraum und<br />

mehr Möglichkeiten, um vielseitig zu<br />

sein. Politische Grenzen braucht sie<br />

weniger, weil sich die Stadtgrenze<br />

und die Nutzungen im realen Raum<br />

widersprechen. Diese ist im täglichen<br />

Leben nicht vorhanden, schränkt<br />

aber doch ein. Die Klimagerechtigkeit<br />

ist der große Anspruch, den wir<br />

jetzt an die Stadt haben. •<br />

www.superwien.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!