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asphalt 08/20

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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16<br />

Schwerpunkt: Bitumenexposition – Teil 2<br />

Abb. 7: Noch nicht vollständig<br />

gebrochene Bitumenemulsion<br />

auf gefräster<br />

Unterlage kurz vor der Überbauung<br />

mit Asphalt mischgut<br />

(Quelle: Felchner, André, s. auch<br />

[13])<br />

die nächste Schicht eingebaut wird. Was in dem Zusammenhang<br />

allerdings untersucht werden muss, ist die<br />

Expositionssituation bei Anwendung der Sprühfertigertechnologie.<br />

Des Weiteren darf Asphaltmischgut nicht<br />

eingebaut werden, wenn sich bei Niederschlägen auf der<br />

Unterlage ein geschlossener Wasserfilm bildet, weshalb<br />

dem Zustand der Unterlage unmittelbar vor Beginn des<br />

Einbaus (trocken, feucht, geschlossener Wasserfilm)<br />

besondere Beachtung zuteil werden. In beiden Fällen<br />

besteht folglich kein Forschungsbedarf, sondern es muss<br />

nur strikt darauf geachtet werden, dass regelkonform<br />

eingebaut wird. Auch wenn Luftdruck und relative Luftfeuchtigkeit<br />

bei Abwesenheit von Wasser auf der zu überbauenden<br />

Unterlage vernachlässigbare Einflussfaktoren<br />

sein sollten, ist dennoch das Wetter fortlaufend zu<br />

bestimmen, weil Niederschlagsmenge sowie Windgeschwindigkeit<br />

und -richtung von herausragender Bedeutung<br />

sind.<br />

Bei einsetzendem Regen (s. Abb. 9) muss ebenfalls<br />

davon ausgegangen werden, dass im Zuge der Verdampfung<br />

des Wassers aus der Oberfläche der eingebauten<br />

Asphaltschicht flüchtige Bitumenanteile mitgeschleppt<br />

werden.<br />

Strömt die Luft in oder schräg zur Einbaurichtung,<br />

nimmt bei ausreichender Windgeschwindigkeit die Emissionsbelastung<br />

für den Fertigerfahrer zu, unabhängig<br />

davon, ob der Fertiger über eine Absaugvorrichtung im<br />

Bereich vor der Grundbohle verfügt oder nicht. Um diese<br />

Belastung des Fahrers vollständig ausschließen zu können,<br />

wäre eine hermetisch abgedichtete, klimatisierte<br />

Kabine mit einer Filteranlage erforderlich. Allerdings<br />

besteht auch die Möglichkeit, dieser Emissionsbelastung<br />

auf andere Weise zu begegnen.<br />

Die einfachste Lösung besteht sicherlich darin, abhängig<br />

vom Wetter die Temperatur des Asphaltmischgutes<br />

zu reduzieren. Damit wir uns nicht lemmingartig in dem<br />

Glauben verirren, der Einbau von temperaturabgesenktem<br />

Walz<strong>asphalt</strong> wäre alternativlos, sollten Untersuchungen<br />

durchgeführt werden, bis zu welcher unteren Temperaturgrenze<br />

und unter welchen Randbedingungen<br />

konventioneller Walz<strong>asphalt</strong> mit möglichst minimaler<br />

Bitumenexposition anforderungsgerecht eingebaut werden<br />

kann.<br />

Eine weitere Möglichkeit ergibt sich aus der Verminderung<br />

der Einbaugeschwindigkeit. Wie bereits oben<br />

angesprochen, ist die Größe der eingebauten Fläche von<br />

Bedeutung. Bei gegebener Einbaudicke und -breite<br />

nimmt mit steigender Einbaugeschwindigkeit die Einbauflächenleistung<br />

zu. Der Dampfdruck des Bitumens<br />

wird gem. der Clausius-Clapeyron-Gleichung von dessen<br />

(Eigen)temperatur bestimmt [16]. Im Gegensatz zu den<br />

dickeren Asphalttragschichten nimmt beim Einbau der<br />

bindemittelreicheren Asphaltbinder- und -deckschichten<br />

der Abfall der Kerntemperatur über der Zeit gravierend<br />

zu. Die Entwicklung der Temperatur in der eingebauten<br />

Schicht wird u. a. von den Temperaturen der Unterlage<br />

und der Luft beeinflusst. Wird bei sommerlichen Temperaturen<br />

eingebaut, ist die Temperaturrate in der Asphaltschicht<br />

geringer und es können im Vergleich zum Einbau<br />

an der unteren zulässigen Temperaturgrenze bei gleicher<br />

Einbaugeschwindigkeit länger und damit mehr Dämpfe<br />

und Aerosole aus dem Bitumen entweichen. Wird die<br />

Einbaugeschwindigkeit vermindert, nimmt die Einbauflächenleistung<br />

ab und die Exposition des Einbaupersonals<br />

verringert sich.<br />

In diesem Zusammenhang ist eine Publikation [29]<br />

interessant, in der über ein Additiv für Bitumen mit emissionshemmenden<br />

Komponenten berichtet wird, das zu<br />

Abb. 8: Dampfentwicklung nach der Überbauung einer angesprühten<br />

Unterlage und noch nicht gebrochener Bitumenemulsion<br />

[8]<br />

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