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asphalt 08/20

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Schwerpunkt: Prüfverfahren<br />

Erwartete Nutzungsdauer: ≥ <strong>20</strong> Jahre ≥ 10 bzw. 15 Jahre<br />

Temperatur im Versuch 50 °C 50 °C 60 °C<br />

Verkehrskategorie 1 ε* ≤ 5 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 9 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 2,9 ‰ ∙ 10 -4 /n<br />

Verkehrskategorie 2 ε* ≤ 6 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 13 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 3,8 ‰ ∙ 10 -4 /n<br />

Verkehrskategorie 3 ε* ≤ 13 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 21 ‰ ∙ 10 -4 /n ε* ≤ 5,5 ‰ ∙ 10 -4 /n<br />

Tabelle 2: Orientierungswerte für die Dehnungsrate aus dem Druck-Schwellversuch ermittelt an MPKs in Abhängigkeit von der<br />

Verkehrsbeanspruchung, der erwarteten Nutzungsdauer sowie der Temperaturbeanspruchung in Anlehnung an [14] und [11]<br />

Versuchsergebnisse bezogen auf die Verformungsbeständigkeit<br />

des Asphaltmischgutes helfen.<br />

Im Rahmen von Forschungsvorhaben wurden Korrelationen<br />

zwischen den Ergebnissen des DSVs an Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />

und Asphaltbinder im Labor und dem<br />

Verhalten in situ [14, 15] untersucht. Dabei wurden sowohl<br />

MPKs als auch Bohrkerne systematisch analysiert. In [14]<br />

wurden zudem Orientierungswerte für die Dehnungsrate<br />

in Abhängigkeit der Verkehrsbeanspruchung und der<br />

erwarteten Gebrauchsdauer abgeleitet. Auf Basis dieser<br />

Daten wurde darin empfohlen, als Anforderung für SMA<br />

eine Dehnungsrate ε* von ≤ 21 ‰ ∙ 10 -4 /n zugrunde zu<br />

legen. Karcher [11] hat im Rahmen seiner Dissertation<br />

untersucht, wie sich höhere Gebrauchstemperaturen auf<br />

das Ergebnis des DSVs und die Verformungsbeständigkeit<br />

in situ auswirken, und entsprechende Orientierungswerte<br />

für sehr hohe Temperaturen in situ (Prüfung bei<br />

60 °C) abgeleitet. In Tabelle 2 sind diese Orientierungswerte<br />

aus den beiden genannten Forschungsarbeiten<br />

zusammengefasst dargestellt.<br />

Auf dieser Grundlage sind in Hamburg nach den ZTV/<br />

St-Hmb 09 (Fassung 11/17) Orientierungswerte für die<br />

Dehnungsrate an SMA im Rahmen des Eignungsnachweises<br />

zu beachten. Diese sind abhängig von der Belastungsklasse<br />

und lauten für die Bk100 ≤ 9 ‰ · 10 -4 /n und für<br />

die Bk3,2 bis Bk32 ≤ 21 ‰ · 10 -4 /n. Die Versuche werden<br />

dabei nach den TP Asphalt-StB, Teil 25 B 1 bei 50 °C und<br />

einer Oberspannung von 0,35 MPa durchgeführt.<br />

In Baden-Württemberg sind in den ETV-StB-BW [3]<br />

Anforderungen für weitere Asphaltmischgutarten zu finden:<br />

darin werden alternative Asphaltbinder nach den<br />

H Al ABi [10] sowie solche mit hohen Anteilen von Asphaltgranulat<br />

(zwischen 50 und 75 M.-%) einbezogen. Diese<br />

werden bei einer erhöhten Oberspannung von 0,5 MPa<br />

Die bisherigen Ergebnisse an kleinen<br />

Versuchsreihen zeigen auf, dass<br />

erwartungsgemäß die Ergebnisse an<br />

Probekörpern aus WSV-Platten schlechter<br />

und die Zusammenhänge unterschiedlich<br />

ausfallen.<br />

geprüft und die Dehnungsrate ε* darf dabei höchstens<br />

10 ‰ · 10 -4 /n betragen. Splittreiche Asphaltbetone<br />

(AC D SP) sind bei Standardbedingungen zu prüfen und<br />

ein Grenzwert der Dehnungsrate von 5 ‰ · 10 -4 /n ist einzuhalten.<br />

Auch in anderen Bundesländern werden Anforderungen<br />

im Rahmen von einzelnen Ausschreibungen gestellt.<br />

So werden in Hessen z. B. für hochstandfeste Asphaltbetondeckschichten<br />

(AC 11 D S (HSF)) die Dehnungsraten<br />

auf max. 3,0 ‰ · 10 -4 /n und für stetig gestufte Asphaltbinder<br />

(AC 22 B S SG) für Verkehrsflächen der Belastungsklasse<br />

Bk100 bis Bk 3,2 auf max. 5,0 ‰ · 10 -4 /n begrenzt,<br />

wobei die Prüfung der Asphaltbinder auch hier mit<br />

0,5 MPa erfolgt. In Bayern wurden auch schon DSV für<br />

AC 22 B S SG für Schadstellensanierungen von Asphaltgroßflächen<br />

auf Bundesautobahnen an Probekörpern aus<br />

WSV-Platten gefordert, allerdings ohne Vorgabe eines<br />

Anforderungswertes und mit einer Prüfspannung von<br />

(nur) 0,35 MPa.<br />

Beispiele für regionale Ausschreibungen und Anforderungswerte<br />

gibt es unzählig viele. Es wird darauf hingewiesen,<br />

dass an dieser Stelle nur einige exemplarische<br />

Angaben gemacht werden, mit denen die verschiedenen<br />

regionalen Herangehensweisen verdeutlicht werden sollen.<br />

Ein Anspruch auf Vollzähligkeit besteht nicht. Zu<br />

beachten ist, dass alle Anforderungswerte aus Ergebnissen<br />

an MPKs abgeleitet wurden.<br />

Bisherige Erfahrungen<br />

Am KIT wurden zur Erweiterung der Erfahrungswerte im<br />

Rahmen von Eigenforschungen und Abschlussarbeiten<br />

DSV an einer Großzahl von Asphaltmischgütern durchgeführt.<br />

Entsprechend ist der dabei erworbene Datenschatz<br />

abhängig von den regional eingesetzten Asphaltmischgutsorten.<br />

Nichtsdestotrotz zeigen die internen Auswertungen,<br />

dass die oben dargestellten Orientierungs- und<br />

Anforderungswerte von vielen Asphaltmischgütern<br />

erfüllt werden. In den Abb. 3 und 4 sind exemplarisch für<br />

den umfangreichen Datensatz Ergebnisse von ausgewählten<br />

Asphaltdeckschichtmischgütern und von<br />

Asphaltbindern in Form von Boxplots sortiert nach<br />

Asphaltmischgutsorte und Bindemittel dargestellt. Die<br />

statistischen Kennwerte Minimum (unterstes Ende der<br />

Antenne), 25-%-Quantil / unteres Quartil (unteres Ende<br />

der Box), 75-%-Quantil / oberes Quartil (oberes Ende der<br />

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