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asphalt 08/20

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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42<br />

Schwerpunkt: Prüfverfahren<br />

Abb. 2: Beispielhafte Darstellung<br />

verschiedener<br />

Impulskriechkurven.<br />

(Quelle: KIT)<br />

Eine weitere wesentliche Änderung, die vor allem zu<br />

einer deutlichen Verlängerung der Bearbeitungszeit<br />

führte, war die aus der europäischen Normung übernommene<br />

Bedingung, dass die Prüfung frühestens 14 und<br />

spätestens 42 Tage nach Herstellung der Probekörper<br />

erfolgen muss. Diese Angaben wurden in der nächsten<br />

und letzten Ausgabe der TP in diesem Jahr [8] wieder<br />

geändert, sodass die Prüfung wieder nach frühestens<br />

zwei Tagen durchgeführt werden darf. Neben redaktionellen<br />

Änderungen und Korrekturen wurde in dieser<br />

aktuellen Ausgabe außerdem die Konditionierungsdauer<br />

der Probekörper auf maximal fünf Stunden begrenzt,<br />

wobei nach wie vor eine minimale Konditionierungsdauer<br />

von 2,5 Stunden einzuhalten ist.<br />

Praktische Anwendung<br />

Das maßgebliche Kriterium für die Beurteilung der Verformungsbeständigkeit<br />

von Walz<strong>asphalt</strong>en mittels DSV<br />

stellt nicht die Dehnung der Probekörper, sondern die<br />

Dehnungsrate dar. Der Grund dafür ist, dass die Dehnung<br />

bei Versuchsende maßgeblich von der Verdichtung der<br />

Probekörper beeinflusst wird: während den ersten <strong>20</strong>0<br />

Belastungszyklen erfolgt eine Konsolidierung/Nachverdichtung<br />

des Probekörpers, die den größten Teil der<br />

bleibenden Dehnung respektive der Verformung darstellt.<br />

Maßgeblich wird die Dehnung gemäß den Vorgaben<br />

des Regelwerkes dann, wenn ein Grenzwert von<br />

40 ‰ erreicht wird und der Versuch abzubrechen ist. Die<br />

Dehnungsrate gibt die Geschwindigkeit der Verformungszunahme<br />

wieder und wird entweder im Wendepunkt<br />

oder, falls kein Wendepunkt zu erkennen ist, bei<br />

Versuchsende bezogen auf die letzten <strong>20</strong>0 Belastungszyklen<br />

ausgewertet. Sie ist somit unabhängig von der<br />

anfänglichen Konsolidierung bzw. Nachverdichtung und<br />

für die Beurteilung der Verformungsbeständigkeit sehr<br />

gut geeignet. Die Information, ob ein Wendepunkt<br />

erreicht wurde oder nicht, ist wichtig, wird allerdings<br />

nicht quantitativ bewertet.<br />

Der DSV findet eine breite Anwendung bei der Beurteilung<br />

der Verformungsbeständigkeit von Walz<strong>asphalt</strong>en<br />

für die Verwendung in Asphaltdeck- und<br />

-binderschichten. Prinzipiell ist die Anwendung bei allen<br />

Asphaltsorten möglich, allerdings nicht immer zielführend.<br />

Hohlraumreiche Walz<strong>asphalt</strong>konzepte (PA oder<br />

SMA LA) versagen unter den Prüfbedingungen des DSVs<br />

unverhältnismäßig schnell, sodass die Verformungsbeständigkeit<br />

deutlich unterschätzt wird und nicht mit den<br />

Erfahrungen in situ korreliert. Auch eine Reduzierung der<br />

Oberspannung ist an dieser Stelle nicht zielführend und<br />

führt zu falschen Schlussfolgerungen. Auch bei Asphaltsorten<br />

mit einem großen Größtkorn, insbesondere bei<br />

Asphalttragschichtmischgütern, ist die Aussagekraft der<br />

Versuchsergebnisse aufgrund der beengten Verhältnisse<br />

bei der Herstellung der MPKs zu hinterfragen. Hinzu<br />

kommt, dass Verformungsprobleme der Fahrbahnbefestigung<br />

selten aus Verformungen der Asphalttragschicht<br />

resultieren.<br />

Für das Prüfverfahren wurde bis dato keine Verfahrenspräzision<br />

ermittelt, weshalb es auch keine offiziellen<br />

Anforderungswerte geben kann. Ein entsprechendes<br />

Forschungsthema hierzu soll demnächst durch die Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) ausgeschrieben werden.<br />

Bis zum Abschluss dieses Forschungsvorhabens und<br />

der Veröffentlichung der Ergebnisse wird also weiterhin<br />

auf regionale Erfahrungen aus der Prüfung von MPKs<br />

zurückgegriffen werden müssen, die zu länderspezifischen<br />

oder ausschreibungsspezifischen Anforderungswerten<br />

geführt haben. Orientierungswerte und Erfahrungswerte<br />

können zusätzlich bei der Einschätzung der<br />

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