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Stahlmarkt 01/2021

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Special<br />

China<br />

Chinesischer Stahl steht für den Export bereit.<br />

Fotos (3): Shutterstock<br />

Konsolidierung und Wandel<br />

Chinas Stahlbranche steht vor großen Herausforderungen – und hat<br />

dennoch guten Aussichten, sich weiterzuentwickeln<br />

Chinas <strong>Stahlmarkt</strong> ist gekennzeichnet von Zersplitterung und Überproduktion. Umweltschutzverpflichtungen<br />

und vor allem mehr Wettbewerb könnten dies in den kommenden Jahren ändern.<br />

Fabian Grummes*<br />

Stahl hat eine lange Tradition in<br />

China. Bereits während der<br />

Han-Dynastie (202 v. Chr. –<br />

220 n. Chr.) wurde in Vorformen<br />

von Hochöfen Stahl geschmolzen.<br />

Chinas moderne Stahlindustrie<br />

allerdings begann mit<br />

den Japanern. Im Nordosten<br />

des Landes, der Mandschurei,<br />

bauten die Japaner während<br />

der Besatzung um die Stadt Anshan,<br />

in der Provinz Liaoning, die<br />

ersten Stahlwerke in industriellem<br />

Maßstab auf – noch heute schlägt<br />

hier eines der Herzen der chinesischen<br />

Stahlindustrie, und die Stadt hat ihren Spitzennamen<br />

aus damaligen Zeiten bewahrt: Königin aus<br />

Stahl und Eisen.<br />

Der chinesische<br />

Markt öffnet sich der<br />

Konkurrenz aus Japan und<br />

Südkorea. Damit gibt es mehr<br />

Wettbewerbsdruck – der Abbau<br />

von Überkapazitäten und die<br />

Beseitigung von Ineffizienzen<br />

mittels Fusionen und<br />

Übernahmen werden dadurch<br />

fast unausweichlich.<br />

Unter Mao wollte man dann zu den<br />

führenden Stahlnationen aufschließen<br />

– mit verheerenden Folgen.<br />

»Der Große Sprung nach Vorne«<br />

brachte nicht nur ausschließlich<br />

minderwertigen Stahl hervor,<br />

sondern führte zur Zerstörung<br />

der Infrastruktur und endete<br />

mit der größten je vom Menschen<br />

generierten Hungersnot<br />

(siehe Hintergrund: »Der Große<br />

Sprung nach vorne«). Aufwärts<br />

ging es erst mit den Reformen Deng<br />

Xiaopings. Im Jahr 1980 produzierte<br />

die Volksrepublik gerade einmal 37 Millionen<br />

Tonnen Stahl. Bis zum Jahr 1999 wurde<br />

der Ausstoß auf 120 Millionen Tonnen gesteigert. Der<br />

Beitritt zur WHO markierte dann die nächste Phase des<br />

52 www.stahleisen.de<br />

<strong>01</strong> | <strong>2021</strong>

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