statement - HfMDK Frankfurt
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Unterbesetzt und<br />
hoch motiviert<br />
Die drei Dekaninnen Catherine Vickers, Henriette<br />
Meyer-Ravenstein und Marion Tiedtke im Interview<br />
Dekanate sind Schaltstellen und Ideenschmieden in einem. Dort<br />
sitzen Koordinatoren, die das Notwendige mit dem Möglichen<br />
verbinden, um für Studierende ein ebenso breit gefächertes wie<br />
qualitativ hochwertiges Lernangebot zu garantieren. Als „Chefs“ der<br />
Fachbereiche sind die Dekaninnen für einen sechsstelligen eigenen<br />
Etat zuständig, den sie in Absprache mit den Geschäftsführern<br />
der Fachbereiche selbstverantwortlich verwalten. In ihm befinden<br />
sich die finanziellen Mittel, die für Studium und Lehre gebraucht<br />
werden. Dass knappe finanzielle Ressourcen und Ausstattung dabei<br />
die limitierenden Faktoren auf dem Weg zum erstrebten Optimum<br />
sind, ist in allen drei Fachbereichen der <strong>HfMDK</strong> das gleiche Phänomen<br />
– ebenso wie die Tatsache, dass dort Not erfinderisch macht<br />
und bei den Lehrenden eine erstaunliche Einsatzbereitschaft freisetzt.<br />
Die drei derzeitigen Dekaninnen Catherine Vickers (Professorin<br />
für Klavier, Fachbereich 1), Henriette Meyer-Ravenstein<br />
(Professorin für Gesang, Fachbereich 2) und Prof. Marion Tiedtke<br />
(Ausbildungsdirektorin Schauspiel, Fachbereich 3) formulieren im<br />
folgenden Interview Probleme und Chancen, die mit den gegebenen<br />
finanziellen Rahmenbedingungen einhergehen.<br />
<strong>Frankfurt</strong> in Takt Wie stellt sich die finanzielle Ausstattung der<br />
<strong>HfMDK</strong> aus Ihrer Sicht und für Ihren Fachbereich dar?<br />
Prof. Marion Tiedtke Wenn ich den Ausbildungsbereich Schauspiel<br />
exemplarisch für die Darstellenden Künste betrachte, komme ich zu<br />
dem Ergebnis, dass wir in <strong>Frankfurt</strong> gemeinsam mit der Hochschule<br />
für Musik und Theater Rostock das Schlusslicht bilden – zumindest,<br />
was die finanzielle und personelle Ausstattung betrifft. Für<br />
den Bereich Regie gilt im Prinzip das gleiche. Und dabei ist Rostock<br />
eine Partnerschule der Ernst-Busch-Hochschule für Darstellende<br />
Kunst in Berlin, bezieht also von dort Unterstützung, während wir<br />
hier in Hessen als einzige Hochschule für Musik, Theater und<br />
Tanz alles allein bestreiten müssen. Alle anderen Schauspielschulen<br />
verfügen über viel mehr festes Personal, können mehr Angebote<br />
machen, haben eine eigene Aufführungsbühne und können größere<br />
Inszenierungen angehen. Der sogenannte Mittelbau in der Lehre<br />
ist an anderen Orten viel stärker ausgeprägt als bei uns. Größere<br />
finanzielle Ressourcen bedeuten also ausgedehntere und qualitativ<br />
bessere Lehrangebote, und bewegliche Gelder sind darüberhinaus<br />
für Projekte und Workshops notwendig. Machen wir uns nichts vor:<br />
Die finanzielle Ausstattung hier in <strong>Frankfurt</strong> bewegt sich am Rande<br />
des Machbaren.<br />
Prof. Catherine Vickers Meine Antwort, auf den Fachbereich 1 bezogen,<br />
geht in die gleiche Richtung: An vorderster Stelle sehe<br />
ich bei uns das personelle Problem, das sich darin zeigt, dass wir<br />
mit unserem prozentualen Verhältnis von Professoren und Lehrbeauftragten<br />
in der Anzahl fester Stellen bundesweit an letzter<br />
Stelle rangieren. Dieses Missverhältnis hat sich in den letzten<br />
Oben: Motiv aus einem szenischen<br />
Abend der Schauspielabteilung.<br />
Links: Die drei Dekaninnen<br />
Henriette Meyer-Ravenstein,<br />
Catherine Vickers<br />
und Marion Tiedtke.