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statement - HfMDK Frankfurt

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30 GELD und KUNST<br />

<strong>Frankfurt</strong> in Takt 12/1<br />

Rettungsschirm mit Gegenleistung<br />

Studierende nutzen ihr Netzwerk an Kontakten, um sich gegenseitig zu helfen – die Hochschule springt ein,<br />

wo akute Not am Mann ist<br />

Wer an der <strong>HfMDK</strong> studiert, kann sich einer Sache sicher sein:<br />

An akut unlösbaren finanziellen Problemen wird sein Studium sicher<br />

nicht scheitern. Wer deswegen den Weg in die Abteilung<br />

Studium und Lehre oder ins International Office der Hochschule<br />

geht, findet dort hilfreiche Ansprechpartner, die bei Bedarf<br />

„Rettungsschirme“ aufspannen und helfen, finanzielle Engpässe<br />

zu entschärfen.<br />

<strong>Frankfurt</strong> ist unter Studierenden als teures Pflaster bekannt. Mehr<br />

denn je spielt dabei die Frage des bezahlbaren Wohnraums eine<br />

Rolle. Dennoch musste die <strong>HfMDK</strong> bislang keinen Studierenden<br />

nach Hause schicken, weil sein Studium aus akuter finanzieller<br />

Not gescheitert wäre. Dies ist jedenfalls die Erfahrung von Manfred<br />

Gerhardt, der als Leiter der Abteilung Studium und Lehre an der<br />

<strong>HfMDK</strong> seit 22 Jahren ein Ohr für die Fragen und Probleme der<br />

<strong>HfMDK</strong>-Studierenden hat. Dafür ist seiner Überzeugung nach auch<br />

das gut funktionierende Netzwerk an Kontakten unter den Studierenden<br />

verantwortlich, mit dessen Hilfe Studierende existenzielle<br />

Engpässe verschiedenster Art vor allem selbständig untereinander<br />

entzerren – sei es, indem sie der Wohnungsnot mit spontanen<br />

WGVergrößerungen begegnen oder indem sie dem klammen<br />

Kommilitonen eine gut bezahlte „Mugge“ überlassen. In dieser<br />

Hinsicht habe die Überschaubarkeit der Hochschule echte Vorteile<br />

für ihre Studierenden.<br />

Während es Musiker vor allem mit „Muggen“ schaffen, ihr Studium<br />

zu finanzieren, haben es die angehenden Tänzer und Schauspieler<br />

ungleich schwerer: Einerseits sind ihre Auftrittsmöglichkeiten<br />

auf dem freien Markt spärlicher gesät. Andererseits lassen die<br />

dichten Stundenpläne nicht viel Spielraum, um neben dem Studium<br />

Geld zu verdienen. „Viele wollen ja arbeiten, bekommen es aber<br />

zeitlich mit dem Studium nicht unter einen Hut“, erfährt Manfred<br />

Gerhardt in den Beratungsgesprächen öfter. Da kann es vorkommen,<br />

dass ein Studierender eine akute Finanzspritze aus dem<br />

„Nottopf“ der Hochschule in Anspruch nehmen muss. Dieser<br />

Nottopf speist sich aus verschiedenen Quellen, unter anderem aus<br />

Vermächtnissen, die zweckbestimmt zugunsten der Studierenden<br />

der <strong>HfMDK</strong> verfasst wurden.<br />

Im Gegenzug revanchieren sich die Betroffenen gern – zum<br />

Beispiel, indem sie in der Berufsberatung der Hochschule Schülern<br />

über ihre eigenen Studienerfahrungen berichten. Neben der<br />

Schwierigkeit, sich neben dem Studium ausreichend selbst zu<br />

finanzieren, sind es meist unvorhergesehene Ereignisse, bei denen<br />

die Hochschule finanziell einspringen muss: Es kann die<br />

Scheidung der Eltern, eine plötzliche Erkrankung oder ein notwendiger<br />

Instrumentenkauf sein, der Studierende vor die Frage stellt,<br />

wie sie im nächsten Monat ihre Miete bestreiten sollen. Neben<br />

solch eher schicksalhaften Ereignissen sind es aber auch falsche<br />

Vorstellungen, die ausländische Studierende zu einem Studium<br />

nach Deutschland locken. Mehr Aufklärung wünscht sich Albrecht<br />

Eitz darüber, dass das Leben in Deutschland – speziell in <strong>Frankfurt</strong><br />

– teuer ist. „Die Situation auf dem Stipendienmarkt ist für Musiker<br />

in Deutschland vergleichsweise bescheiden“, gibt er mit einem<br />

Blick auf die USA außerdem zu bedenken. Dort finde man – anders<br />

als in Deutschland – eine enge Verzahnung von Studium, Stipendien<br />

und den Möglichkeiten, innerhalb des Studiums Geld zu<br />

verdienen.

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