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statement - HfMDK Frankfurt

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Fragen an<br />

Christoph Klüh<br />

Christoph Klüh ist Oberstudienrat für Musik und ev. Religion<br />

an der Liebigschule <strong>Frankfurt</strong>. Er studierte bis 1999 Schulmusik<br />

an der <strong>HfMDK</strong> und bekleidete dort zeitweise einen Lehrauftrag<br />

für schulpraktische Studien.<br />

Wie sehr hat die finanzielle Motivation die Wahl Ihres Berufs und<br />

Berufsstandes beeinflusst?<br />

Die finanzielle Motivation hat meine Berufswahl sekundär beeinflusst.<br />

Ich wollte ein sicheres Gehalt haben, mit dem man ruhig<br />

schlafen und eine Familie ernähren kann. Meinen Berufsstand<br />

habe ich in dem Sinne nicht „gewählt“, denn Lehrer an Gymnasien<br />

sind nun mal verbeamtet. Das ist eine Sicherheit, die in der<br />

heutigen Zeit einerseits zwar schon extrem beruhigend ist. Allerdings<br />

habe ich auch noch ein „zweites Standbein“ als Freiberufler,<br />

und ohne das könnte ich es mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen.<br />

Worin liegen aus Ihrer Sicht die Reize, Chancen, aber auch Gefahren<br />

in der Art Ihrer beruflichen Existenz?<br />

Mit einer Lebzeitverbeamtung in der Tasche schläft es sich extrem<br />

ruhig. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Wenn ich mal eine<br />

Woche krank bin, dann bin ich es eben und kann mir den „Luxus“<br />

leisten, nicht mit 39 Grad Fieber spielen zu müssen, weil ich sonst<br />

meine laufenden Kosten nicht decken könnte. Wenn ich nicht<br />

etwas ganz Dummes tue, kann niemand ohne weiteres meine Stelle<br />

„abbauen“.<br />

Diese enorme Sicherheit bezahlt man an anderer Stelle. Sicherheit<br />

und recht gute Bezahlung sind die eine Seite, inhaltliche Befriedigung<br />

und persönliche Weiterentwicklung die andere. Vor allem<br />

letztere findet, sofern man „nur“ seinen Job macht und keinen<br />

Horizont außerhalb dessen sucht, vor allem als Musiker, kaum statt!<br />

Passt man nicht gut auf, entsteht schnell eine erschreckende<br />

„Betriebsblindheit“ und ein lethargisches Sich-Arrangieren mit den<br />

Gegebenheiten. Man neigt dazu, bequem zu werden. Aufstiegschancen<br />

und Entwicklungsperspektiven sind kaum gegeben. Auch<br />

räumliche Mobilität, also im Grunde alles das, was heute allerorts<br />

geradezu gefordert wird, ist hier nur sehr eingeschränkt gegeben.<br />

33<br />

Könnten Sie sich aus heutiger Sicht einen anderen Status vorstellen,<br />

wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?<br />

Ja, das könnte ich mir absolut vorstellen. Ich habe von Anfang an<br />

parallel zu meiner Festbeschäftigung musikalisch auch als Freiberufler<br />

gearbeitet. Dies ist mir extrem wichtig, und ich werde in<br />

Zukunft auch versuchen, dies weiter auszubauen. Eine Kombination<br />

von beidem, zum Beispiel auf der Grundlage einer reduzierten<br />

Stelle, könnte ich mir deshalb ideal vorstellen. Voraussetzung wäre<br />

für mich allerdings, dass sich das finanziell halbwegs rechnet.<br />

Der allgemeine öffentliche Stellenwert von Musik hat sich in den<br />

letzten Jahren drastisch verändert. Wir müssen wieder weg von der<br />

„Geiz ist geil, alles für lau mitnehmen, Flatrate“-Mentalität.<br />

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