statement - HfMDK Frankfurt
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Bei Anruf Kunst<br />
Die Künstlerbörse der <strong>HfMDK</strong> vermittelt Studierende und ihr Können für private und öffentliche Feier-Anlässe<br />
Es gibt sie immer noch, die Menschen, die glauben, dass Musikstudenten<br />
dankbar sind, wenn sie eine Auftrittschance bekommen, um<br />
Erfahrung sammeln zu können. Ohne Geld, versteht sich, auch nicht<br />
lang: dreimal fünf Minuten auf einer Hochzeitsfeier zum Beispiel.<br />
Machen sie doch gern, oder? Der Musiker darf auch gern zum<br />
anschließenden Essen bleiben ... Über diesen und manch anderen<br />
Irrtum klärt Daniela Kabs, die Leiterin der Künstlerbörse, den einen<br />
oder anderen Interessenten auf, wenn er sich zum ersten Mal bei<br />
der „Künstlerbörse“ der <strong>HfMDK</strong> meldet. Das Angebot der Hochschule,<br />
Studierende für künstlerische Auftritte bei privaten oder<br />
geschäftlichen Feieranlässen zu vermitteln, zieht immer weitere<br />
Kreise. Bis zu 200 Auftritte jährlich verschafft das Künstlerische<br />
Betriebsbüro der <strong>HfMDK</strong>, das Daniela Kabs leitet, den Studierenden<br />
Jahr für Jahr.<br />
Die Blechbläser verschlägt es im „Muggen“-Geschäft der Künstlerbörse<br />
oft zu den schrägsten Auftrittsorten – zum Beispiel in<br />
einen Flugsimulator oder auf eine Mülldeponie zu deren feierlicher<br />
Eröffnung. Wichtig ist, dass Instrument und Musik bieten können,<br />
was atmosphärisch verlangt wird. Hier die schmissigen Posauneneinwürfe<br />
auf dem Freigelände, dort die zarten Harfenklänge in<br />
intim-andächtiger Feierrunde. Durch mehrjährige Vermittlungserfahrung<br />
hat Daniela Kabs ein sicheres Gespür dafür bekommen,<br />
Oben: <strong>HfMDK</strong>-Absolventin Ann-Christin Rose als Solistin eines Konzertes<br />
mit dem Bad Vilbeler Kammerorchester.<br />
Unten: Daniela Kabs – hier im Gespräch mit Prof. Michael Schneider –<br />
leitet die Künstlerbörse der <strong>HfMDK</strong>.<br />
wie sie dem „Kunden“ helfen kann, genau den passenden Beitrag<br />
für seinen Anlass zu finden. „Ein Streichquartett kann zum<br />
festlichen Dinner im Hintergrund nicht Schostakowitsch und<br />
Tschaikowsky spielen, und auch ein Brahms-Klaviertrio ist schon<br />
schwere Kost“, weiß Daniela Kabs. Behutsam lenkt sie die<br />
Anfrage oft durch gezieltes Nachfragen in eine Richtung, die sie<br />
aus Erfahrung oft viel besser erahnen kann als der Interessent<br />
sie anfänglich beschreibt.<br />
Sonderwünsche kosten extra<br />
<strong>HfMDK</strong>-Studierende, die über die Künstlerbörse vermittelt werden<br />
wollen, müssen sich bei ihr melden und vormerken lassen – sei<br />
es als Solist, Kammermusikensemble oder Jazz-Combo. Voraussetzung<br />
für die Vermittlung ist ein gutes künstlerisches Niveau.<br />
Daniela Kabs: „Studierende, die unsere Künstlerbörse nutzen, um<br />
bezahlte Auftritte zu bekommen, wissen in der Regel sehr genau,<br />
was ihr Können wert ist. Und wir achten darauf, die Leistungen<br />
unserer Studierenden nicht zu billig anzubieten.“ Ausnahmen gibt<br />
es freilich – zum Beispiel als einst die 90-jährige Literaturliebhaberin<br />
für eine kleine Lesung einen Rezitator suchte und partout<br />
nicht mehr als 100 Euro zahlen konnte. Übrigens eine von wenigen<br />
Börsenvermittlungen für Schauspielstudenten, zumindest<br />
im Vergleich mit den Kommilitonen der musikalischen Fakultät.