statement - HfMDK Frankfurt
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S T A T E M E N T<br />
Alma Toaspern studiert im<br />
6. Fachsemester Zeitgenössischen<br />
und Klassischen Tanz<br />
(ZuKT) an der <strong>HfMDK</strong>.<br />
Welche Rolle spielt(e) Geld in<br />
Ihrem Studium?<br />
Es bedeutet für mich Unabhängigkeit<br />
vom Elternhaus. Häufig<br />
unterschätzt. Also habe ich<br />
mich ab dem ersten Studienjahr<br />
um Förderung bemüht, mich<br />
bei drei verschiedenen Begabtenförderungswerken<br />
beworben<br />
(bei der Stiftung der Deutschen<br />
Wirtschaft hatte ich auf jeden<br />
Fall einen Exotenbonus<br />
unter den Bewerbern) und mir<br />
letztendlich auf Vorschlag<br />
unseres Direktors ein Stipendium<br />
bei der Studienstiftung<br />
des Deutschen Volkes ertanzt.<br />
Nebenbei arbeite ich als<br />
HiWi, gebe Deutschunterricht<br />
für ausländische Studierende<br />
der Tanzabteilung, jobbe als<br />
Model, fahre auf Gastspiele mit<br />
älteren Stücken oder mugge ab<br />
und zu mit Musikern. Ich liiiebe<br />
Abwechslung!<br />
S T A T E M E N T<br />
Christopher Herrmann<br />
studierte an der <strong>HfMDK</strong> von<br />
2004 bis 2010 Violoncello<br />
bei Prof. Michael Sanderling<br />
und Sabine Krams. Gegenwärtig<br />
studiert er an der <strong>HfMDK</strong><br />
Cello im Studiengang<br />
Instrumental- und Gesangspädagogik.<br />
Welche Rolle spielt(e) Geld in<br />
Ihrem Studium?<br />
Geld spielt ja immer eine Rolle,<br />
wenn man studieren will. Meine<br />
Jobs waren für einen Musiker<br />
nichts besonderes; ich werde<br />
am häufigsten als Jazzcellist für<br />
Hintergrundmusik gebucht,<br />
da kommt oft mehr rein als bei<br />
Wann und wie ist das Bewusstsein<br />
gewachsen, finanziell von<br />
dem leben zu müssen, was Sie<br />
künstlerisch oder pädagogisch<br />
tun?<br />
Als ich mit einem kräftezehrenden<br />
Stück einer Kölner<br />
Choreographin auf Gastspiel<br />
war und mir klar wurde, dass<br />
ich mir gerade mein einziges<br />
freies Wochenende seit Wochen<br />
damit um die Ohren schlage, in<br />
zugigen Off-Szene-Theatern vor<br />
manchmal nur 14 Zuschauern<br />
meine Energie zu verschleudern,<br />
um ein bisschen Geld zu<br />
verdienen, merkte ich, dass das<br />
nichts mehr mit reinem<br />
Geldverdienen zu tun hat. Das<br />
klärt sehr schnell, ob es das<br />
richtige Metier ist, um seinen<br />
Unterhalt zu finanzieren.<br />
Die kleinen Schwächeleien und<br />
„ich-kann-das-jetzt-nicht“<br />
-Momente lässt man dann<br />
plötzlich im Alltag weniger zu.<br />
vereinzelten klassischen<br />
Konzerten, die ich allerdings<br />
auch sehr gerne spiele. Auch<br />
Studio-Jobs habe ich hin<br />
und wieder. In letzter Konsequenz<br />
muss ich sagen, war<br />
es eigentlich eher so, dass mein<br />
Studium meine Auftritte<br />
behindert hat, da es mich nicht<br />
unbedingt ins Orchester zieht.<br />
Wann und wie ist das Bewusstsein<br />
gewachsen, finanziell<br />
von dem leben zu müssen, was<br />
Sie künstlerisch oder pädagogisch<br />
tun?<br />
An diesen Moment habe ich<br />
keine Erinnerung mehr.<br />
Das Leben als freischaffender<br />
Mensch ist so inspirierend,<br />
wie man es eben zulässt. Mit<br />
Welche Kompromisse sind Sie<br />
bereit einzugehen, um sich<br />
existenziell abzusichern? Welche<br />
wären für Sie undenkbar?<br />
Ach, Kompromisse sind doch<br />
was Schönes! Wenn ich jetzt<br />
schon sagen könnte, was für<br />
mich undenkbar ist, wären es ja<br />
keine Kompromisse mehr.<br />
Sicher würde ich keine völlig<br />
unlukrativen Angebote annehmen,<br />
die meine Arbeit abwerten.<br />
Aber wenn es keine<br />
finanzielle Win-win-Situation<br />
ist, dann wenigstens eine<br />
ideelle. Langfristig wahrscheinlich<br />
eh die gewinnversprechendere<br />
Methode.<br />
der Antwort nach der Schwierigkeit<br />
ist es genauso – eine<br />
Frage nach den eigenen Ansprüchen<br />
eben.<br />
Welche Kompromisse sind Sie<br />
bereit einzugehen, um sich<br />
existenziell abzusichern? Welche<br />
wären für Sie undenkbar?<br />
Denkbare Kompromisse:<br />
Orchestermusiker zu werden,<br />
eine Ausbildung zum Altenpfleger<br />
oder Kindergärtner zu<br />
machen. Musik zu spielen, die<br />
ich absolut nicht mag, ist für<br />
mich ein „NoGo“.<br />
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