blu März / April 2021
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4 STADT<br />
Community<br />
GEDENKEN<br />
NEUE TOURDATEN!<br />
Die für Mai und Juni <strong>2021</strong><br />
geplante Pet-Shop-Boys-<br />
Tour „DREAMWORLD – THE<br />
GREATEST HITS LIVE“<br />
muss leider um ein Jahr<br />
verschoben werden. Hier<br />
sind die neuen Daten.<br />
4.5.2022, München: Olympiahalle,<br />
2.6.2022 Frankfurt:<br />
Jahrhunderthalle, 4.6.2022,<br />
Oberhausen: König-Pilsner-<br />
Arena, 5.6.2022, Hamburg:<br />
Barclaycard Arena, 7.6.2022,<br />
Leipzig: Arena, 10.6.2022,<br />
Stuttgart: Porsche-Arena<br />
und am 11.6.2022.<br />
150 Jahre Unrechtsparagraf<br />
175 Strafgesetzbuch<br />
2022 jährt sich die Einführung des Paragrafen 175 im gesamten Deutschen Reich zum 150.<br />
Mal. Dieser Paragraf – von den Nazis verschärft und dann bis 1969 in der Bundesrepublik unverändert<br />
weiter gültig –, war für das Leid zigtausender Männer und Frauen verantwortlich.<br />
Erst 1994 wurde er endgültig gestrichen, erst 2017 wurden die bundesdeutschen Opfer des §<br />
175 rehabilitiert, erst 2018 bat Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sie um Vergebung.<br />
FOTO: H. DJENAT<br />
CHARLES PASI EST DE<br />
RETOUR<br />
Sage und schreibe fast<br />
sechs Jahre ist es her,<br />
dass wir über Charles Pasi<br />
geschrieben haben. Daher<br />
freuen wir uns umso mehr,<br />
es nun wieder tun zu<br />
können. Gerade erschien<br />
das neue Album „Zebra“<br />
des gefeierten Jazz- und<br />
Blues-Sängers, der in<br />
den dort versammelten<br />
zehn Liedern auch mit<br />
Pop experimentiert. Aber<br />
keine Angst, es bleibt ein<br />
Jazz- und Blues-Album mit<br />
sexy #FrenchTouch. Unsere<br />
Anspieltipps sind „Happy<br />
Single“, „Elio“ sowie „Back to<br />
Casablanca“, „Silence“ und<br />
„Mike and Richie“. *rä<br />
Diese Ausgabe der <strong>blu</strong> will nichts anderes<br />
als aufklären, Folgen benennen und endlich<br />
eine Reaktion des Bundestagspräsidiums<br />
hervorrufen, um ein würdevolles und angemessenes<br />
Gedenken im für die Verfolgung<br />
verantwortlichen deutschen Parlament zu<br />
erreichen.<br />
GEDENKEN UND DER LANGE<br />
ATEM DES § 175<br />
Seit 1997 ist der 27. Januar als „Tag des<br />
Etwa 350 Menschen gedachten<br />
Ende 2020 in Dresden dem Opfer<br />
des mutmaßlich ersten tödlichen<br />
islamistisch-homophoben Hassverbrechens<br />
in Deutschland. „Mutmaßlich“<br />
auch deshalb, weil auf dem queerphoben<br />
Auge nach wie vor Blindheit herrscht auf<br />
der Regierungsbank.<br />
Homo- und Transphobie sind für Innenminister<br />
Horst Seehofer (CSU) und seine Vorgänger<br />
kein Thema. Selbstverständlich war auch in<br />
Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“<br />
ein gesetzlich verankerter,<br />
bundesweiter Gedenktag. 2005 erklärten<br />
die Vereinten Nationen den 27. Januar<br />
zusätzlich zum „Internationalen Tag des<br />
Gedenkens an die Opfer des Holocaust“.<br />
Seit 22 Jahren sind dort Angehörige und<br />
Opfer des Nationalsozialismus zu Wort<br />
gekommen, dreimal wurde thematisch an<br />
einzelne Opfergruppen erinnert: 2011 an<br />
Roma und Sinti, 2016 an Zwangsarbeiter<br />
POLITIK<br />
Ein Schlag in die Fresse von Horst<br />
Dresden kein Vertreter der Bundesregierung<br />
dabei. Es gab kein Wort von Merkel oder Seehofer<br />
nun auch von der Staatsanwaltschaft<br />
zur Last gelegten, homophobem Motiv. 2013<br />
hatte die SPD einen nationalen Aktionsplan<br />
in den Koalitionsvertrag hineinverhandelt.<br />
Passiert ist: Nichts. Auch 2020 nicht. Der<br />
LSVD dazu vor einem Jahr:<br />
„Noch nie hat Bundesinnenminister<br />
Seehofer eine homophobe oder transfeindliche<br />
Gewalttat explizit öffentlich