Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...
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Peripartaler “Revised Quantitative Insulin Sensitivity<br />
Check Index“ (RQUICKI) bei Färsen<br />
D. Goerigk, M. Fürll; Medizinische Tierklinik, <strong>Veterinärmedizinische</strong> <strong>Fakultät</strong>, <strong>Universität</strong><br />
Leipzig; e-Mail: goerigk@vetmed.uni-leipzig.de<br />
Einleitung: Bei Färsen ist die peripartale Verfettung und die daraus resultierenden metabolischen<br />
Krankheiten ein lange bekanntes Problem. Als mögliche Komponente des metabolischen Syndroms<br />
beim Rind wird eine Insulinresistenz diskutiert. Um die Insulinsensitivität zu bestimmen, gibt es verschiedene<br />
Methoden. Als Goldstandard zählt <strong>der</strong> hyperinsulinämische, euglykämische Clamp Test, <strong>der</strong><br />
allerdings sehr arbeitsaufwändig und damit für epidemiologische Studien ungeeignet ist. In <strong>der</strong> Humanmedizin<br />
wurde in mehreren Studien ein „Revised Quantitative Insulin Sensitivity Check Index“<br />
(RQUICKI) etabliert, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Plasmakonzentrationen von Glucose, Insulin und den freien<br />
Fettsäuren (FFA) berechnet wird. Zwischen RQUICKI und dem hyperinulinämischen, euglykämischen<br />
Clamp Test bestehen gute Korrelationen. Ein niedriger Index-Wert weist auf eine vermin<strong>der</strong>te Insulinsensitivität<br />
hin. Bei gesunden Milchkühen liegt <strong>der</strong> Referenzbereich für RQUICKI zu Beginn <strong>der</strong> Laktation<br />
laut HOLTENIUS und HOLTENIUS (2007) bei 0,48 ± 0,15.<br />
Zielstellung: In dieser Studie sollte geprüft werden, ob bei unterschiedlich energetisch aufgezogenen<br />
Färsen peripartal Unterschiede in <strong>der</strong> Insulinsensitivität auftreten.<br />
Material und Methoden: Es wurden drei Fütterungsgruppen aus jeweils 15 Kälbern <strong>der</strong> Rasse HF/SB<br />
gebildet. Gruppe 1 diente <strong>der</strong> Kontrolle und bekam eine optimal energetische Diät (10 MJ ME/kg T).<br />
Gruppe 2 wurde intensiv (10,7 MJ ME/kg T) und Gruppe 3 wurde restriktiv (9,3 MJ ME/kg T) gefüttert.<br />
Es wurde zu drei verschiedenen Zeitpunkten vor und nach <strong>der</strong> Kalbung jeweils Blut aus <strong>der</strong> Vena<br />
coccygea mediana entnommen. Gleichzeitig wurden mittels Ultraschalluntersuchung auch die Rückenfettdicken<br />
(RFD) <strong>der</strong> Tiere gemessen. Zeitpunkt 1 erstreckte sich auf eine Woche a.p., Zeitpunkt 2 auf<br />
den dritten Tag p.p. und Zeitpunkt 3 vier Wochen p.p. Direkt nach <strong>der</strong> Entnahme wurde aus den Blutproben<br />
das Serum abzentrifugiert und bei -20° C tief gefroren. Aus dem Serum wurden die Konzentrationen<br />
von Glucose, Insulin sowie FFA bestimmt. Die Berechnung des RQUICKI erfolgte mit <strong>der</strong> Formel<br />
nach PERSEGHIN et al. (2001).<br />
Ergebnisse: Eine Woche ante partum korrelierte RQUICKI bei den Tieren aller drei Gruppen signifikant<br />
negativ mit <strong>der</strong> RFD (r = -0,573; p = 0,003).<br />
Der RQUICKI von 0,34 ± 0,02 war bei den intensiv aufgezogenen Färsen eine Woche ante partum signifikant<br />
(p < 0,05) niedriger als bei den Färsen <strong>der</strong> beiden an<strong>der</strong>en Gruppen (Gruppe 1: 0,42 ± 0,02,<br />
Gruppe 3: 0,38 ± 0,04). In allen drei Gruppen konnte am dritten Tag post partum die niedrigsten Index-<br />
Werte nachgewiesen werden (Abb. 1). RQUICKI lag bei allen untersuchten Tieren am dritten Tag post