Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...
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Harn: Na, K, Pi, fraktionierte NSBA,<br />
4.6 Abklärung von Mastitiden und Klauenkrankheiten:<br />
Ausgangspunkte für Mastitiden und Klauenkrankheiten könne Azidosen, starke Fettmobilisierung sowie<br />
Mangel an Antioxidantien sein.<br />
Blut: Parameter des Energie- und Eiweißstoffwechsels, Leukozyten, Se u.a. Antioxidantien<br />
Harn: fraktionierte NSBA, K, relative Dichte<br />
4.7 Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes (SBH)<br />
SBH-Störungen lassen sich auf einen Wasserstoffionenmangel o<strong>der</strong> –überschuss reduzieren. Klinisch<br />
kommen sie akut o<strong>der</strong> chronisch vor und beeinflussen viele Körperfunktionen, wie die Verdauung und<br />
Atmung, sowie die Leistung. Bei entsprechen<strong>der</strong> Stärke o<strong>der</strong> Dauer können sie zum Tod <strong>der</strong> Tiere führen.<br />
Klinische Hinweise: liefern u.a. die Kotbeschaffenheit, die Pansenbewegungen, die Atmung sowie die<br />
Häufigkeit des Vorkommens von Euter- und Klauenentzündungen.<br />
Labordiagnostische Früherkennung: Blutuntersuchungen sind nur bei plötzlichen und stärkeren Störungen<br />
des SBH sinnvoll. Chronische, latente Belastungen des SBH können sensibel durch die Untersuchung<br />
<strong>der</strong> Netto-Säure-Basen-Ausscheidung (NSBA) im Harn erkannt werden. Eine Auswahl weiterer<br />
Parameter zur Beschreibung des SBH zeigt die nachfolgende Aufstellung:<br />
Blutserum Vollblut Milch Harn Pansensaft<br />
Cl, Pi pH-Wert SH- pH-Wert pH-Wert<br />
Lactat BE Zahl NSBA Gesamtazidität<br />
pCO2 BSQ Lactat<br />
K, Na, Pi Ammoniak<br />
5) Auswertung <strong>der</strong> Analysenergebnisse<br />
Grundsätzlich wird zunächst eine Gegenüberstellung von Analysenbefunden mit den Referenzwerten<br />
(Tab. 5, 6) vorgenommen und nach Abweichungen (Tab. 7, 8) gefragt. Allerdings ist das kein schematischer<br />
Vorgang, denn <strong>der</strong> Übergang von „gesund“ zu „krank“ ist auch bei einzelnen Stoffwechselparametern<br />
fließend. Die Orientierung für “physiologische Bereiche” geben die bei gesunden Tieren ermittelten<br />
Parameter an, ausgedrückt mit dem Bereich von arithmetischem Mittelwert plus/minus einfacher o<strong>der</strong><br />
doppelter Standardabweichung (⎯x ± [2] s).<br />
In <strong>der</strong> Stoffwechselüberwachung hat sich ein modifiziertes Verfahren praktisch bewährt, das die so genannten<br />
“Kontroll- (K)„ sowie “Toleranz- (T) Grenzen” beschreibt. Kontrollgrenzen entsprechen etwas⎯x<br />
± 0,5 s und Toleranzgrenzen (bei Normalverteilung) ⎯x ± 1,0 s. Gesundheits- bzw. Leistungsgefährdungen<br />
liegen dann vor, wenn <strong>der</strong> analysierte Gruppen- (m i t t e l / m e d i a n ) wert außerhalb <strong>der</strong><br />
Kontrollgrenzen o<strong>der</strong> wenn > 20 % <strong>der</strong> Einzelwerte außerhalb <strong>der</strong> Toleranzgrenzen liegen. Messwerte<br />
außerhalb <strong>der</strong> Toleranzgrenzen bedeuten, dass sie nicht mehr zu einer gesunden, leistungsfähigen<br />
Population gehören, nicht aber automatisch, dass sie mit Sicherheit als pathologisch einzuordnen sind.<br />
Zum Ausschluss grober Fehler ist darauf zu achten, nach welchen Methoden die Laboranalysen erfolgten!<br />
Beson<strong>der</strong>s bei Enzymuntersuchungen werden Messungen bei verschiedenen Temperaturen(25-<br />
/30-/37°C) durchgeführt, die große Unterschiede ergeben und damit Fehlinterpretationen ermöglichen,<br />
wenn nicht die entsprechenden methodenspezifischen Grenzbereiche beachtet werden!<br />
Bei <strong>der</strong> Befundbewertung sind alters-, laktations- und geschlechtsspezifische Beson<strong>der</strong>heiten zu berücksichtigen.<br />
Typisch altersabhängig sind z.B. die Phosphatkonzentration und AP-Aktivitäten im Blut<br />
(Tab. 5).<br />
Die größten Differenzen treten innerhalb <strong>der</strong> Laktationsperiode mit stärkeren Auslenkungen in <strong>der</strong> ersten<br />
Woche post partum auf. Während <strong>der</strong> Trockenstehperiode sinkt z.B. die Konzentration <strong>der</strong> fütterungsabhängigen<br />
bzw. laktationsassoziierten Metabolite leicht ab (z.B. Cholesterol, CRP, Antioxidan-