23.12.2012 Aufrufe

Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ergebnisse <strong>der</strong> Stoffwechseluntersuchungen in Thüringer Milchviehbeständen<br />

–Tendenzen im Krisenjahr 2009<br />

Edith Kolarow; K. Donat; W. Siebert<br />

Thüringer Tierseuchenkasse; Victor-Goerttler-Straße 4<br />

Die Stoffwechselkontrollen in Milchproduktionsbetrieben haben sich als wichtiger Bestandteil<br />

des Herdenmanagements bewährt.<br />

Obwohl eine rückläufige Tendenz <strong>der</strong> im Labor <strong>der</strong> Thüringer Tierseuchenkasse untersuchten<br />

Blut- und Harnproben zu verzeichnen war, blieb die Anzahl <strong>der</strong> Betriebe,<br />

in denen Stoffwechselberatungen durchgeführt wurden, nahezu unverän<strong>der</strong>t im Vergleich<br />

zum Vorjahr.<br />

Der Rin<strong>der</strong>gesundheitsdienst beriet 131 Milchviehbetriebe (136 in 2008) in über<br />

400 Betriebsbesuchen zu Stoffwechselfragen. Dem Labor <strong>der</strong> Thüringer Tierseuchenkasse<br />

sind 8710 Blutproben und 5537 Harnproben einer chemischen Analyse<br />

zugeführt worden.<br />

Anlässe für eine Stoffwechselberatung waren, außer den vertraglich vereinbarten<br />

regelmäßigen Bestandskontrollen, Leistungsmin<strong>der</strong>ungen, Kuhverluste, erhöhte Zellzahlen<br />

und Abgänge infolge Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen o<strong>der</strong> Fruchtbarkeitsstörungen.<br />

Das gestiegene Leistungsniveau unserer Milchviehbetriebe (8816 kg Milch, 4,05%<br />

Fett, 3,39% Eiweiß) stellt hohe Ansprüche an die Energie- und Nährstoffversorgung<br />

und die Sicherung <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>käuergerechten Ernährung. So galt unsere beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Futterrationsgestaltung. Neben Rationsberechnungen wurde<br />

auch in zahlreichen Betrieben mittels Schüttelbox die Strukturwirksamkeit <strong>der</strong> Ration<br />

überprüft.<br />

Die Transitphase stellt nach wie vor einen problematischen Lebensabschnitt unserer<br />

Milchkühe dar. Mastige Kondition, <strong>der</strong> Einsatz schlechter o<strong>der</strong> kaliumreicher Grundfutter<br />

und noch unzureichende Haltungsbedingungen in <strong>der</strong> Vorbereitung führen zu<br />

gesundheitlichen Problemen im geburtsnahen Zeitraum. So betrug <strong>der</strong> Prozentsatz<br />

über <strong>der</strong> Norm liegenden Freien Fettsäuren bei Trockenstehern 53,3% und bei<br />

Frischkalbern 86,2%. Der Anteil an festgestellten Leberbelastungen blieb darum<br />

auch unverän<strong>der</strong>t hoch.<br />

Der Säuren-Basen-Status zeigt einen hohen Anteil an Alkalosen (26,4%) bei den<br />

Trockenstehern und azidotische Belastungen (23,4%) in <strong>der</strong> Hochleistungsphase<br />

.Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang auch überhöhte Kaliumgehalte bei<br />

51,9% <strong>der</strong> eingesandten Proben in <strong>der</strong> Vorbereitungsphase.<br />

Die bei Trockenstehern ersichtliche Zunahme von Selenmangel (21%) ist als Indiz<br />

nicht bedarfsgerechter Mineralstoffversorgung zu interpretieren.<br />

Der prozentuale Anteil erhöhter Blutharnstoffgehalte ist in alle Leistungsgruppen um<br />

ca.9% zurückgegangen. Das ist ein Effekt des restriktiven Einsatzes von proteinreichen<br />

Konzentraten auf Grund geringerer Milcherlöse.<br />

Nach wie vor verursachen erhöhte Gehalte an Schimmelpilzen, Hefen und Bakterien<br />

im Grundfutter negative Auswirkungen auf Leistungen und die Tiergesundheit. Beanstandungen<br />

<strong>der</strong> ASAT- und GLDH-Werte bei Hochleistungskühen blieben auf einem<br />

hohen Stand von ca.2/3 <strong>der</strong> untersuchten Leistungsgruppen.<br />

Stoffwechsel- und Futteruntersuchungen haben auch 2009 dazu beigetragen, Ernährungsstörungen<br />

frühdiagnostisch zu erkennen und im Ergebnis betriebsspezifischer<br />

Beratungen die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen einzuleiten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!