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Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

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die beiden Infektionserreger untersucht. Der Nachweis erfolgte in Anlehnung an DVG (2009)<br />

für S. aureus auf Baird-Parker-Agar und für Sc. agalactiae auf modifiziertem Edwards-Agar<br />

mit einem Inokulum von 0,1 ml Probenmaterial. Die Inkubation <strong>der</strong> beimpften Nährmedien<br />

erfolgte bei einer Bebrütungstemperatur von 37°C für 24 h und 48 h unter aeroben Bedingungen.<br />

Schwarze, glänzende, gewölbte Kolonien umgeben von einem Präzipitatring und einer<br />

klaren Zone wurden als präsumtive S. aureus identifiziert und mittels Clumpingfaktor bestätigt.<br />

Als Sc. agalactiae wurden auf modifiziertem Edwards-Agar blaue, äskulin-negative Kolonien<br />

ausgezählt.<br />

Ergebnisse<br />

Die Ausscheidung für S. aureus lag im Mittel bei 310 KbE/ml (Minimum: 2 KbE/ml; Maximum<br />

8200 KbE/ml). 27% <strong>der</strong> S. aureus-positiven Proben wiesen einen Keimgehalt von < 100<br />

KbE/ml auf. Die Ausscheidung von Sc. agalactiae infizierten Euterviertel betrug im Median<br />

420 KbE/ml (Minimum: 5 KbE/ml; Maximum 185.000 KbE/ml. 27,4% <strong>der</strong> Galtpositiven<br />

Viertel wiesen einen Keimgehalt von < 100 KbE/ml auf.<br />

Diskussion und Schlussfolgerung<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass bereits unter Anwendung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> DVG (2009) empfohlenen<br />

Methode auf <strong>der</strong> Basis von Viertelanfangsgemelksuntersuchungen und einem Inokulat von<br />

0,01 ml <strong>der</strong> Nachweis von S. aureus und Sc. agalactiae bei etwa 27 % <strong>der</strong> infizierten Tiere<br />

mit einer einmaligen Untersuchung nicht gelingt. Die Nachweisgrenze von Infektionserregern<br />

liegt dabei bei ≥ 100 KbE/ml. Die dreimalige Untersuchung im Wochenabstand, die von <strong>der</strong><br />

DVG aus diesem Grund gefor<strong>der</strong>t wird, wird aber in <strong>der</strong> praktischen Mastitisbekämpfung aus<br />

ökonomischen Gründen nicht durchgeführt. Unter <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> aufgrund unserer<br />

Untersuchungen an ca. 15000 Kühen ermittelten mittleren Infektionsrate von nahezu 1,5 Vierteln<br />

pro Tier mit einer produzierten Milchmenge von 33% <strong>der</strong> Gesamtleistung würden durch<br />

die Untersuchung von Einzelgemelken 48,9% <strong>der</strong> Einzelgemelke S. aureus Keimzahlen < 100<br />

KbE/ml und 41,4% <strong>der</strong> Einzelgemelke Sc. agalactiae Keimzahlen < 100 KbE/ml aufweisen.<br />

Wird durch Erhöhung des untersuchten Inokulates auf 0,1 ml die Sensitivität auf den Nachweis<br />

von 10 KbE/ml Rohmilch erhöht, so sinkt <strong>der</strong> Anteil nicht erkannter infizierter Viertel<br />

auf <strong>der</strong> Probeentnahmeebene <strong>der</strong> Viertelgemelke auf 6 % bei Sc. agalactiae und auf 11 % bei<br />

S. aureus und auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Einzelgemelke auf 16 % bei Sc. agalactiae und auf 14 % bei<br />

S. aureus. Die vorliegende Arbeit bestätigt die Empfehlungen von Lam et al. (1996). Durch<br />

die Erhöhung des Inokulums um das 10-fache konnte ein Anstieg <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>findungsrate von<br />

S. aureus und Sc. agalactiae um ca. 27% erreicht werden. Somit kann durch die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Inokulatmenge eine deutlich größere Verringerung <strong>der</strong> Anzahl nicht infizierter Viertel erreicht<br />

werden, als durch die fixe Wahl <strong>der</strong> Viertelebene. Weitere Verbesserungen des Nachweises<br />

sind durch Vorbehandlungen <strong>der</strong> Proben wie Einfrieren bei -20 °C möglich (Villanueva et al.,<br />

1991; Krömker et al. 2010).<br />

Literatur bei den Verfassern

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