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Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

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Möglichkeiten <strong>der</strong> antepartalen Risikoabschätzung postpartaler<br />

Produktionskrankheiten mittels metabolischer, endokrinologischer<br />

und immunologischer Blutparameter bei Milchkühen<br />

A. San<strong>der</strong> 1 , M. Piechotta 1 , H.J. Schuberth 2 , H. Bollwein 1 , M. Kaske 1<br />

1Klinik für Rin<strong>der</strong>, 2 Immunologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover,<br />

Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover<br />

martin.kaske@tiho-hannover.de<br />

Einleitung: Produktionskrankheiten werden bei Hochleistungskühen insbeson<strong>der</strong>e<br />

während <strong>der</strong> Transitperiode diagnostiziert. Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Studie war es zu<br />

prüfen, ob den in den ersten drei Laktationswochen auftretenden Produktionskrankheiten<br />

antepartal Verän<strong>der</strong>ungen von metabolischen o<strong>der</strong> endokrinologischen Blutparametern<br />

vorausgehen, die eine Abschätzung des postpartalen Krankheitsrisikos<br />

zulassen. Da eine reduzierte Funktionsfähigkeit von neutrophilen Granulozyten<br />

(PMN) als eine Ursache für eine erhöhte Inzidenz von Erkrankungen in <strong>der</strong> Transitperiode<br />

angesehen wird, wurde zudem die Phagozytoseleistung von PMN und <strong>der</strong>en<br />

Abhängigkeit von dem Hormon Insulin-like growth factor-I (IGF-I) in diesem Zeitraum<br />

geprüft.<br />

Material und Methode: Die Untersuchungen erfolgten an 41 pluriparen (3,2 – 8,8<br />

Jahre, 2. – 5. Laktation) und 18 primiparen (2,0 – 3,2 Jahre) Kühen <strong>der</strong> Rasse Holstein-Friesian<br />

durchgeführt. Die Blutprobenentnahmen erfolgten in den Wochen -6, -<br />

4, -3, -2 und -1 ante partum, am Tag <strong>der</strong> Kalbung sowie in den Wochen 1, 2, 4, 8, 16<br />

post partum. Die immunologischen Parameter wurden zwischen <strong>der</strong> Woche 3 ante<br />

partum und Woche 4 post partum mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Die klinische<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Tiere erfolgte wöchentlich und zusätzlich bei Auffälligkeiten<br />

im klinischen Status.<br />

Ergebnisse:. Es bestanden signifikante Differenzen bei sieben <strong>der</strong> neun antepartal<br />

bestimmten metabolischen und endokrinologischen Blutparameter zwischen primi-<br />

und pluriparen Tieren. Produktionserkrankungen waren dabei vor allem ein Problem<br />

pluriparer Kühe (Inzidenz in den ersten drei Laktationswochen 61% gegenüber 33%<br />

bei Erstkalbinnen). Die Serumkonzentrationen von Bilirubin, BHBS und NEFA, sowie<br />

die Plasmakonzentrationen von IGF-I zeigten bereits antepartal signifikante Unterschiede<br />

zwischen Kühen, die in den ersten drei Wochen <strong>der</strong> Laktation gesund blieben,<br />

und Kühen, die in diesem Zeitraum unter einer Produktionserkrankung litten. Bei<br />

differenzierter Betrachtung <strong>der</strong> einzelnen Krankheitsbil<strong>der</strong> ergab sich, dass für das<br />

Auftreten einer Ketose und/o<strong>der</strong> Labmagenverlagerung post partum antepartal erhöhte<br />

Konzentrationen von Bilirubin, BHBS und NEFA spezifisch und indikativ waren.<br />

Die Bestimmung von NEFA-Konzentrationen im Serum erwies sich als <strong>der</strong> am besten<br />

geeignete Parameter für die antepartale Abschätzung des Risikos einer postpartalen<br />

Ketose und/o<strong>der</strong> Labmagenverlagerung. Hierfür ergaben sich bei Probennahme in<br />

<strong>der</strong> Woche 2 ante partum eine Sensitivität und ein positiv prädiktiver Wert von 83%<br />

sowie eine Spezifität und ein negativ prädiktiver Wert von 94%. Für die antepartale<br />

Abschätzung des Risikos an<strong>der</strong>er Produktionserkrankungen (Metritis, Retentio<br />

secundinarum, Hypocalcämie und Mastitis) erwies sich die Bestimmung <strong>der</strong> NEFA<br />

Konzentration im Serum als nicht geeignet.<br />

IGF-I erwies sich als einziger <strong>der</strong> in dieser Studie antepartal bestimmten Parameter<br />

als unabhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> in den ersten drei Laktationswochen auftretenden

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