Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...
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Peripartaler Stoffwechsel in <strong>der</strong> Erstlaktation und<br />
Nutzungsdauer bei Kühen<br />
St. Ackermann, L. Jäkel, D. Görigk, M. Fürll, Medizinische Tierklinik Leipzig; Tierarztpraxis<br />
Arnstadt; e-Mail: stephanie84@gmx.de, mfuerll@rz.uni-leipzig.de<br />
Problem: Die Nutzungsdauer <strong>der</strong> Milchkühe hat sich mit steigen<strong>der</strong> Milchleistung<br />
dramatisch verkürzt, liegt z. Z. in Deutschland bei ca. 2,4 Jahren, ist ethisch nicht<br />
vertretbar und belastet die Ökonomie <strong>der</strong> Milchproduktion. Ursachen dafür sind sowohl<br />
genetisch wie auch durch Umwelteinflüsse bedingt. Gesundheit und Kondition<br />
<strong>der</strong> Kühe werden in <strong>der</strong> „Funktionalen Nutzungsdauer“ (RZN) zusammengefasst und<br />
mit 20% am Gesamtzuchtwert bewertet. Krankheitsprädisposition kann sich frühzeitig<br />
im Stoffwechsel manifestieren.<br />
Fragestellung dieser Studie war, ob sich peripartal Beziehungen zwischen klinischen<br />
und Stoffwechselparametern bei Jungkühen sowie <strong>der</strong> späteren Nutzungsdauer<br />
ermitteln lassen.<br />
Versuchsanordnung: Es wurde eine Retrograde Analyse von im Jahr 2004 analysierten<br />
231 Jungkühen (Diss. Hädrich 2007, Heckel 2009) in Bezug zum später erreichten<br />
Alter bei sehr guter tierärztlicher Betreuung durchgeführt. Klinische -, Blutund<br />
Harnkontrollen erfolgten 4 und 1-2 Wochen a.p., 3 d p.p. sowie 4 Wochen p.p.<br />
Weiterhin wurden die Lebens- resp. Nutzungsdauer, die tierärztlichen Behandlungen<br />
sowie die Abgangsursachen ermittelt. Die Jungkühe wurden bezüglich erreichtes Lebensalter<br />
in folgende Gruppen unterteilt: < 1500 d (3,5 Jahre; n=62), 1500-2000 d<br />
(4,8 Jahre; n=64), 2001-2500 d (6,3 Jahre; n=57), > 2500 d (7,6 Jahre; n=48).<br />
Ergebnisse: die markantesten Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle. Demnach<br />
zeichnen sich Färsen bzw. Jungkühe mit einer längeren Nutzungsdauer klinisch a.p.<br />
durch eine niedrigere Rückenfettdicke sowie am 3. Tag p.p. durch geringere Belastungsreaktionen<br />
(niedrigre Temperatur, Puls- und Atemfrequenzen), obwohl hinsichtlich<br />
Zughilfen, Schwergeburten, Vulvaverletzungen, Retentio secundinarum,<br />
Endometritiden, Klauenerkrankungen und Mastitiden keine Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Gruppen bestanden. Bei den Laborparametern zeigten sich geringere<br />
Belastungen durch niedrigere Haptoglobin- sowie bedingt durch niedrigere Lactatund<br />
FFS-Konzentrationen. Hinweise auf stabilere Stoffwechselregulation ließen sich<br />
aus günstigeren Insulinkonzentrationen a.p. sowie Leukozytenzahlen ableiten. In <strong>der</strong><br />
305-d-Leistung bestanden zwischen den Gruppen keine gesicherten Unterschiede.