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Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...

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Fürll, M. (2005): „Stoffwechselüberwachung bei Rin<strong>der</strong>n. in: Kraft, W., Dürr, U.(Hrgb.)<br />

Klinische <strong>Labordiagnostik</strong> in <strong>der</strong> Tiermedizin, Schattauer Verlag, 6. Aufl., 459-474.<br />

Für die Sicherung von Gesundheit und Leistung sind drei Faktoren elementar: die optimale Fütterung,<br />

die optimale Haltung sowie <strong>der</strong> Schutz vor Tierseuchen. Das entspricht <strong>der</strong> tierärztlichen Ethik, ist aber<br />

auch das Ziel jedes Landwirtes für optimale Leistung <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>. Stoffwechseluntersuchungen sind Teil<br />

<strong>der</strong> gesamten Bestandsanalyse (Abb. 1), die das Management, die Fütterung einschließlich Rationskenndaten,<br />

den Kuhkomfort, die Leistungsergebnisse sowie veterinärmedizinische Kenndaten einschließt.<br />

Ein Monitoring <strong>der</strong> Tiere ist einfach täglich durch die Analyse <strong>der</strong> Milchleistung sowie die periodischen<br />

Informationen über die Milchinhaltsstoffe (Fett, Eiweiß, Harnstoff, Zellzahl) möglich. Allerdings haben<br />

diese Informationen Grenzen. Abweichungen sollten deshalb Auffor<strong>der</strong>ung zu exakter klinischer und<br />

<strong>Labordiagnostik</strong> für den betreuenden Tierarzt sein. Bei allen Bemühungen um optimale Versorgung<br />

gelingt in praxi nicht immer eine ‚lehrbuchgerechte’ Fütterung und Haltung. Selbst Futterrationsanalysen<br />

liegen z.T. nicht vor. Dann ermöglichen nur gezielte labordiagnostische Kontrollen einen Einblick in die<br />

jeweilige Herdensituation.<br />

Ziele einer systematischen Stoffwechselüberwachung<br />

Ziele von Stoffwechselkontrollen dienen zwei Grundrichtungen:<br />

a) durch periodische Analysen die Stoffwechselstabilität zu kontrollieren, um <strong>der</strong> Entwicklung von<br />

Störungen frühzeitig vorbeugen zu können.<br />

b) bei offensichtlichen leistungs- o<strong>der</strong> klinischen Problemen die Ursachen schnell erkennen und<br />

abstellen zu können.<br />

Dazu können drei verschiedene Wege <strong>der</strong> Stoffwechselkontrollen beschritten werden:<br />

a) periodische Kontrolle einzelner Tiere/ Tiergruppen, z.B. vierteljährlich, zur Bestätigung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

sowie Früherkennung von Belastungen als Stoffwechselüberwachung o<strong>der</strong><br />

b) „nur“ Kontrolle bei „beson<strong>der</strong>en Gefahren“, z.B. bei Futterumstellungen o<strong>der</strong> erst<br />

c) zur Abklärung in „Problembeständen“, wenn bereits Leistungsdepressionen o<strong>der</strong> klinische Störungen<br />

bestehen.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Stoffwechselkontrollen stehen die in Tabelle 1 genannten Herdenprobleme (Tab. 1).<br />

Sie bestimmen wesentlich die verschiedenen Leistungen, wie Wachstums- und Mastleistung, die Milch-<br />

und die Fruchtbarkeitsleistung sowie die Resistenz und damit die Rentabilität des Betriebes. Die Kontrollschwerpunkte<br />

bei extensiver und intensiver Nutzungsrichtungen sind unterschiedlich.<br />

Regeln für erfolgreiche Stoffwechselkontrollen<br />

Die „Metabolischen Profile“ bzw. “Stoffwechselkontrollen“ haben eine wechselvolle Geschichte. Neben<br />

positiven stehen negative Erfahrungen, die z.T. auf grobe methodische Fehler zurückgehen. Deshalb<br />

müssen einige Regeln eingehalten werden. Sie umfassen vorbereitende Festlegungen und analytische<br />

Voraussetzungen, die Analysen selbst sowie <strong>der</strong>en Auswertung bis hin zur Herdendiagnose sowie die<br />

Festlegung therapeutischer bzw. prophylaktischer Maßnahmen (Abb. 1). Solche Regeln sind:<br />

1. Für Kontrollen am stärksten belastete „Indikatortiere“ (Kühe 1 Woche a.p./ 3. Tag p.p.,/2-8 Wochen<br />

p.p.) auswählen (Tab. 2).<br />

2. Keine kranken Tiere zur Herdenkontrolle untersuchen.<br />

3. Je Leistungsgruppe sind in Großbeständen 10 Tiere ausreichend.<br />

4. Einzeltieranalysen sind „Poolproben“ vorzuziehen (u.a. wegen gegenläufigen Verän<strong>der</strong>ungen einzelner<br />

Parameter, fehlen<strong>der</strong> Normalverteilung, genetischer Differenziertheit <strong>der</strong> Tiere).<br />

5. Das entnommene Probenmaterial (Blut, Harn, Milch, Haar u.a.) muss optimalen Informationswert<br />

haben (Tab. 3).<br />

6. Dasselbe gilt für die analysierten Parameter (Tab. 4).<br />

7. Probenentnahme und -versand müssen die Parameterstabilität gewährleisten.<br />

8. Bei Blutentnahme und Transport darf keine Hämolyse entstehen.<br />

9. Die Probenbeschriftung muss eindeutig sein.

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