Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...
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Tab. 1 Mittelwerte <strong>der</strong> verschiedenen Tierarten<br />
Anzahl Cu (mg/L) Zn (µg/L) Se (µg/L)<br />
Alpaka 228 0.47 274 160<br />
Kamel 69 0.52 336 149<br />
Lama 34 0.57 270 121<br />
Ziege 266 0.75 574 94<br />
Schaf 439 0.78 747 115<br />
Rind<br />
3263 *)<br />
/14311 **)<br />
0.85 858 75<br />
Esel 86 0.84 539 107<br />
Pferd 54863 0.88 571 130<br />
*) Rind Plasma Proben für Cu<br />
**) Rind Serum Proben für Zn und Se<br />
Vergleicht man die Proben mit den publizierten Ref.-Bereichen von Foster et al.<br />
2009, so stellt man fest, dass nur 26 % <strong>der</strong> eingeschickten Lamaproben im Cu-<br />
Normbereich (0.39-0.5 mg/L) liegen, dieser Normbereich scheint auch relativ eng<br />
gefasst im Vergleich zu den nahen verwandten Alpakas. Der Normbereich von 0.13-<br />
0.8 mg/L ist so weit, dass 97.8 % <strong>der</strong> untersuchten Tieren in diesem Bereich liegen;<br />
nur 0.8 % sind tiefer und 1.8 % haben leicht erhöhte Cu-Werte.<br />
Bei dem laboreigenen Ref.-Wert für Cu für Kamele (0.4-1.03 mg/L), die mit arabischen<br />
Tieren erstellt wurden, liegen 24.6% unterhalb, 72.5% innerhalb und 2.9%<br />
über dem Ref.-Bereich.<br />
Bei dem Element Zn sind die Ref.-Bereiche für Lamas und Alpakas recht weit gefasst<br />
im Vergleich zu dem Kamel Ref.-Bereich 240-480 µg/L. Bei den Kamelen liegen<br />
20.3% unter 240µg/L Zn, 69.6% in diesem Ref.-Bereich und 10.1 % haben erhöhte<br />
Zn-Werte. Bei den Lamas mit dem Ref.-Bereich (270-800 µg/L) von Foster et al.<br />
2009 liegen 58.8% unter diesem Bereich, und 41.2% innerhalb des Ref.-Bereiches.<br />
Bei den Alpakas (Ref.-Bereich 200-950 µg/L; Foster et al. 2009) liegen 31.2% unterhalb<br />
68.0% innerhalb und 0.8% über dem Ref.-Bereich. Die Alpakas, die als Gruppe<br />
<strong>der</strong> gesunden Ref. Tiere herangezogen wurden, waren über die Hälfte hinsichtlich Zn<br />
unterversorgt. Somit ist dieser Ref.-Bereich als unzureichend anzusehen und sollte<br />
tiefer angesetzt werden.<br />
Bei Selen-Werten <strong>der</strong> Kamele mit dem Ref.-Bereich 130-320 µg/L liegen 46.4% unter<br />
und 50.7% im Ref.-Bereich. Nur 2.9% zeigen eine Überversorgung.<br />
Bei den Lamas mit dem von Foster et al. 2009 publizierten Ref. Bereich > 100 µg/L<br />
liegen 48.5% unter und 51.5% im Ref. Bereich.<br />
Für Alpakas ist kein Ref. Bereich publiziert. Es zeigt sich aber deutlich, dass die<br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Alpakas tendenziell höhere Selen Werte haben als an<strong>der</strong>e Pflanzenfresser,<br />
somit könnte man die Ref. Bereiche von Kamelen auf Alpakas übertragen.<br />
Die Ähnlichkeit <strong>der</strong> außergewöhnlichen Spurenelementkonzentrationen von Kamelen<br />
und Neuweltkameliden liegt wahrscheinlich in <strong>der</strong> Gemeinsamkeit <strong>der</strong> Vorfahren.<br />
Somit könnte es sinnvoll sein, die Spurenelement-Referenz-Werte <strong>der</strong> Kamele auch<br />
für Neuweltkameliden zu verwenden, auch wenn das bei Lama und Alpaka für an<strong>der</strong>e<br />
Blutparameter nicht gilt. (Burri et al. 2005).<br />
Literatur: Grzmek, B, 1979, Grzmeks Tierleben, Enzyklopädie des Tierreichs. dtv,<br />
13, 126-148.<br />
Burri, H., Tschudi, P., Martig, J., Meylan. M., Schweiz.Arch. Tierheilk.,147, 8, August<br />
2005, 335-343.<br />
Foster,A, Bidewell,C, Barnett,J, Sayers, R. in Practice (2009) 31, 276-281