Labordiagnostik - Veterinärmedizinische Fakultät der Universität ...
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Klinisch-chemische Untersuchungen zu Muskel- und Leberenzymaktivitäten<br />
und zur Versorgung mit Spurenelementen in<br />
13 Thüringer Pferdebeständen<br />
Uwe Hörügel,<br />
Pferdegesundheitsdienst <strong>der</strong> Sächsischen Tierseuchenkasse<br />
(hoeruegel@tsk-sachsen.de)<br />
Zur Sicherung <strong>der</strong> Pferdegesundheit im Freistaat Thüringen hat die Thüringer Tierseuchenkasse<br />
2009 ein Son<strong>der</strong>programm „Pferdegesundheit“ mit dem Ziel aufgelegt,<br />
Informationen zum allgemeinen Gesundheitsstatus ausgewählter Pferdezuchtbetriebe<br />
sowie einen Überblick zum epidemiologischen Vorkommen und <strong>der</strong> Verbreitung<br />
pferdespezifischer viraler, bakterieller und parasitärer Krankheitserreger zu erlangen.<br />
Gleichzeitig sollten mit <strong>der</strong> Erstellung von Stoffwechselprofilen Aussagen zur Pferdegesundheit<br />
vorgenommen werden. 2003 wurde ein ähnliches Programm in den gleichen<br />
Betrieben durchgeführt und die Befunde sollten mit denen von 2009 verglichen<br />
werden.<br />
Im Dezember 2009 wurden 130 männliche und weibliche Pferde verschiedenen Alters,<br />
verschiedener Rassen, mit unterschiedlicher Nutzungsrichtung und Haltung aus<br />
13 verschiedenen Thüringer Pferdezuchtbetrieben in 11 Landkreisen beprobt.<br />
Die Probenentnahme erfolgte durch den Pferdegesundheitsdienst (PGD). Es wurden<br />
jeweils 5 jüngere Pferde bis 5 Jahre und 5 ältere Pferde einbezogen. Zur Auswertung<br />
kamen Blut-, Nasentupfer- und Kotproben.<br />
Die Blutproben wurden bezüglich <strong>der</strong> Stoffwechselsituation (Muskel-, Leber- und Nierenenzymkonzentrationen<br />
sowie Kupfer-, Selen- und Zinkkonzentrationen) im TGD-<br />
Labor <strong>der</strong> Thüringer Tierseuchenkasse (TSK) untersucht.<br />
Bei <strong>der</strong> Stoffwechseluntersuchung zeigten nahezu alle Bestände Pferde mit z.T. mgr-<br />
hgr. erhöhten Muskel- und Leberenzymwerten (ASAT, CK, GLDH, γGT), ohne dass<br />
sie lt. Stallbetreiber klinisch auffällig waren. Aus den 13 Betrieben kristallisierten sich<br />
6 Betriebe heraus, die davon beson<strong>der</strong>s betroffen waren. Die Ursache dafür ist unklar.<br />
Vom PGD werden Toxine vermutet, die die Pferde auf <strong>der</strong> Koppel aufnehmen<br />
bzw. welche im Darm <strong>der</strong> Pferde gebildet werden und auch am Auftreten <strong>der</strong> so genannten<br />
Atypischen Myoglobinurie <strong>der</strong> Weidepferde (AM) beteiligt sind. Im Herbst<br />
2009 wurden dem PGD 48 Pferde in Sachsen und Thüringen bekannt, die an <strong>der</strong> AM<br />
erkrankten. Im Frühjahr 2010 waren es nochmals 4 Pferde. Aus den untersuchten<br />
Betrieben erkrankten aus einem Betrieb 1 Pferd und aus einem an<strong>der</strong>en insgesamt<br />
15 in <strong>der</strong> Vergangenheit einschl. Herbst 2009 an <strong>der</strong> AM. Im März 2010 wurden in<br />
einem Betrieb bei allen 10 beprobten Pferden die ASAT-Aktivitäten nachuntersucht<br />
und waren bis auf ein Pferd bei allen an<strong>der</strong>en deutlich abgefallen (8 Mal im Normbereich,<br />
einmal noch ggr. erhöht). Die AM betrifft vorrangig jüngere Pferde zwischen 2<br />
und 3 Jahren. Ein Bezug <strong>der</strong> erhöhten Muskel- und Leberenzymwerte zum Alter <strong>der</strong><br />
Pferde lies nicht herstellen.<br />
In 9 Beständen wurden im Blut grenzwertige bzw. zu niedrige Zink- (7 Bestände) und<br />
Selenkonzentrationen (5 Bestände) gemessen. Diesen Betrieben wird empfohlen, die<br />
Versorgung <strong>der</strong> Pferde mit diesen Spurenelementen zu erhöhen.