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KölnerLeben Juni/Juli 2021

Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Schabbat Schalom – Zu Gast bei einer Familie √ Ratgeber: E-Bike – Rad auf der Überholspur √ Leben in Köln: Ratsschiff – Einsatz rettet Stadt Köln

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Leben in Köln 17<br />

Ellen Unverzagt<br />

(links)<br />

und eine Mitbewohnerin<br />

von Ledo im<br />

Innenhof der<br />

Anlage.<br />

Pläne fürs Alter stecken in Kinderschuhen<br />

Mehrgenerationenwohnen bietet viele Vorteile,<br />

sicher aber keine Rundumversorgung. Wer im<br />

„Ledo“ älter wird und Pflege braucht, organisiert<br />

diese klassisch über Pflegedienste. Aber sämtliche<br />

Eventualitäten im Vorfeld mit einzuplanen – das<br />

ist auch in Wohnprojekten mit altersgleichen Menschen<br />

schwierig. Die vier Bewohner, drei Frauen und<br />

ein Mann, der Wohngemeinschaft für Ältere auf dem<br />

Clouth-Gelände in Nippes zum Beispiel sind zwi schen<br />

64 und 71 Jahre alt. Jeder hat ein eigenes klei nes Appartement,<br />

man teilt sich aber eine Küche. Über einen<br />

gemeinsamen Hilfebedarf im Alter tauschen sie sich<br />

aus, auch mit anderen Älteren aus den umliegenden<br />

Häusern der Baugemeinschaft „Wunschnachbarn“.<br />

Allerdings steckt noch alles in den Kinderschuhen:<br />

„Wir machen uns erst einmal sachkundig, was alles<br />

möglich wäre und ob etwas auf uns zugeschnitten<br />

werden könnte. Aber eine quartiersnahe Pflege ist<br />

noch Zukunftsmusik“, sagt Bewohner Peter Heinzke.<br />

Dass Nachbarn einen nur bedingt unterstützen können<br />

oder wollen, ist allen klar: „Wenn jemand hilft,<br />

muss es von Herzen kommen“, meint er. lvp<br />

teren übernehmen. Das ist nicht einfach“, sagt Ellen<br />

Unverzagt vom Vorstand. Doch die Gartenarbeiten<br />

im gemeinsamen Innenhof oder der Putzplan für den<br />

Gemeinschaftsraum müssen erledigt werden. Ebenso<br />

die Mitarbeit in Gremien, etwa die Auswahlgruppe<br />

für neue Mieter.<br />

„Bei Jüngeren dreht sich vieles um die eigene Familie<br />

und Arbeit“, bestätigt Kathleen Battke, Beraterin<br />

beim Verein „Neues Wohnen im Alter“ (NWiA). Sie<br />

berät Menschen, die in ein Projekt einziehen oder<br />

eines gründen möchten. Um Familien mit Kindern fürs<br />

Mehrgenerationenwohnen zu gewinnen, die nicht<br />

von selbst danach suchen, brauche es besondere Bedingungen,<br />

sagt sie. „Ältere und Jüngere ha ben durchaus<br />

unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenwohnen.<br />

Da ist auf beiden Seiten ein Lernprozess<br />

nötig, der aufeinander zuführt.“<br />

Sich über Probleme auszutauschen ist wichtig. So<br />

sitzen „Ledo“-Vertreter mit an einem runden Tisch<br />

gemeinschaftlicher Wohnprojekte. Auch in der Gründungsphase<br />

wäre es ohne Beratung nicht ge gangen.<br />

Man informierte sich in anderen Städten, suchte<br />

Unter stützer in der Stadtpolitik. „Auch sei tens der<br />

Stadt haben wir sehr viel Unterstützung erhalten“,<br />

sagt Unverzagt. Und ein Bauherr wurde ge funden,<br />

die städtische Immobiliengesellschaft GAG.<br />

<strong>KölnerLeben</strong> Heft 3 | 21<br />

INFORMATIONEN<br />

In Köln gibt es viele Wohnprojekte mit unterschiedlichen<br />

Ausrichtungen, bei denen soziale,<br />

religiöse, ökologische und sexuelle Aspekte<br />

eine Rolle spielen, etwa autofreie<br />

Siedlungen und Queer-Wohnen. Mehrgenerationenwohnen<br />

ist die häufigste Form.<br />

Beratung:<br />

Informationsstelle<br />

„Mehrgenerationenwohnen“<br />

im Amt für Wohnungswesen, Ottmar-Pohl-<br />

Platz 1, Tel. 0221 / 221-2 51 90, Frau Denz;<br />

-2 50 13, Herr Neffgen. www.stadt-koeln.de/<br />

service/produkte/00716/index.html<br />

Neues Wohnen im Alter e. V. (NWiA)<br />

Tel. 0221 / 21 50 86, E-Mail:<br />

kontakt@nwia-ev.de. www.nwia.de<br />

Haus der Architektur Köln<br />

Verein zur Förderung von Architektur<br />

und Städtebau e. V.<br />

Tel. 0221 / 29 12 15 71<br />

www.hda-koeln.de/projekte<br />

8. Wohnprojektetag<br />

Samstag, 26. <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>, 11–17 Uhr<br />

Forum Volkshochschule am Neumarkt,<br />

Cäcilienstr. 29–33, und digital.<br />

Information: 0221 / 310 97 06.<br />

https://baugemeinschaften.hda-koeln.de

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