WOLL Magazin 2021.2 Sommer I Warstein, Möhnesee, Rüthen
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anschließend wurde es an Dietrich von Erwitte verkauft.<br />
Um 1600 wurden einige Neubauten hinzugefügt, während<br />
des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wurde wieder nahezu<br />
alles zerstört und erneut wieder aufgebaut. Elisabeth Maria<br />
Ursula von Erwitte brachte das Haus 1654 in die Ehe mit<br />
Gottfried Arnold von Doornik mit. Die Erbin des Hauses,<br />
Maria Elisabeth, heiratete 1765 Adolph von Nagel und begründete<br />
so die Familie Nagel-Doornik.<br />
Heute lebt Frank Schmidt-Matull mit seiner Frau Tanja und<br />
den beiden Kindern in Haus Welschenbeck.<br />
Idylle an der Möhne<br />
„Alles sagen immer, wie schön wir es hier haben“, erzählt<br />
Frank Schmidt-Matull. „Aber es ist auch sehr viel Arbeit.“<br />
So gibt es kaum ein Wochenende, an dem seine Frau und<br />
er sich nicht der Pflege des Anwesens widmen. Beobachtet<br />
werden sie dabei von dem freilaufenden Hahn mit seiner<br />
Hühnerschar. Oder auch dem ein oder anderen tierischen<br />
Patienten. „Wir hatten hier auch schon Pferde und sogar<br />
einen Strauß zu Gast.“<br />
Auch menschliche Besucher sind hier gern gesehen: zweimal<br />
die Woche üben die Bogenschützen auf dem Grundstück,<br />
der Teich wird oft von Anglern benutzt. „Da, wo jetzt<br />
die kleine Insel ist, stand früher das Schloss“, erzählt Herr<br />
Schmidt-Matull. „Den Teich und das alles hat der Baron<br />
dann 1950 anlegen lassen.“<br />
Weiter säumt die Möhne das Grundstück auf einer Gesamtlänge<br />
von zwei Kilometern. Denn Wasser spielt auf dem<br />
großen Anwesen eine wichtige Rolle. „Das Haus steht auf<br />
Pfählen und muss ständig bewässert werden“, weiß Michael<br />
Sprenger. Frank Schmidt-Matull ergänzt: „Das liegt an der<br />
damaligen Sandsteinkombinationsbauweise. Das Haus muss<br />
ständig nass gehalten werden. Würde es austrocknen, würde<br />
es Risse bekommen und einfach in sich zusammenfallen.“<br />
Woher der Name „Welschenbeck“ kommt, kann man übrigens<br />
nur raten. Vielleicht weist der Wortteil „-beck(e)“ wie so<br />
oft auch hier auf einen Bach hin. Und wenn man dort steht,<br />
das Ritterhaus zur Linken, Teich und Insel zur Rechten,<br />
und überall Bäume, Wiesen und das Plätschern des Wassers,<br />
dann erscheint der Klang des Namens gerade richtig für dieses<br />
idyllische Fleckchen Erde. ■<br />
66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> 2021