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TECHNIK Bremse BISSIG + LEICHT Exakt 4,5 Kilogramm weniger als ihre Vorgängerin wiegt die „ModulT“ von Haldex. Sie ist damit eine der leichtesten Trailerscheibenbremsen auf dem Markt. Bemerkenswert ist der simple Belagwechsel, der sich quasi „werkzeuglos“ erledigen lässt. Leicht und stark: Die neue Trailerscheibenbremse „ModulT“ von Haldex verbindet das niedrige Gewicht eines Einstempelmechanismus mit der homogenen Druckverteilung des Zweistempelmechanismus. Am gesamten Modul gibt es nur zwei Schrauben, die selbst im Service nicht gelöst werden müssen. (Fotos: Haldex) Bei Bremsensystemen zeichnet sich zunehmend ein Bedarf nach differenzierten Lösungen ab. Insbesondere das geringe Gewicht steht im Fokus der Fahrzeughersteller. 12 3-2011 „Offiziell“ vorgestellt hat der schwedische Bremssystemspezialist Haldex die Trailerscheibenbremse „ModulT“ auf der IAA Nutzfahrzeuge im vergangenen Jahr. Von der Marketingabteilung mit Vorschusslorbeeren wie „bisher nicht erreichtes Kosten-Nutzenverhältnis“ und „leichteste frei adaptierbare Trailerbremse auf dem Markt“ bedacht, hat sie das Interesse der Nutzfahrzeug-Profis aus Werkstatt und Teilehandel gleichermaßen geweckt. Was bei den angegebenen Eckdaten – Gewicht 31 Kilogramm, Bremsscheibendurchmesser 430 Millimeter, Bremsmomente bis 20.000 Nm – auch nicht weiter verwunderlich ist. LEISTUNGSSTARKES LEICHTGEWICHT Unternehmensangaben zufolge wiegt die ModulT, die „mit vollem Namen“ eigentlich „DBT22LT“ heißt, exakt 4,5 Kilogramm weniger als die bewährte Trailerbremse aus der ModulX-Familie. Dennoch soll das ebenfalls für Raddurchmesser bis 22,5 Zoll ausgelegte Leichtgewicht die gleiche Leistungsfähigkeit und Standfestigkeit bieten wie ihre Vorgängerin. Die ModulT erfüllt damit laut Haldex die Wünsche der Kunden nach möglichst wenig Eigengewicht und universeller Einsetzbarkeit: Sie soll sich sowohl für Sattelauflieger als auch für Deichselanhänger bis zu einer Achslast von neun Tonnen eignen. Doch nicht nur für gezogene Einheiten soll das neue Layout optimal passen: grundsätzlich habe man auch schon die knappen Einbauverhältnisse bei Lkw und Bussen berücksichtigt. MODULAR AUFGEBAUT „Bei den Bremsen zeichnet sich zunehmend ein Bedarf nach differenzierten Lösungen ab“, beschreibt Mikael Johansson, verantwortlicher Produktmanager bei Haldex, den aktuellen Trend in der Nutzfahrzeugbranche. Ein möglichst geringes Gewicht sei dabei das wichtigste Kriterium. „Denn von der Gewichtsersparnis profitiert nicht nur die Nutzlast des Trailers, sondern auch das Kosten-Nutzenverhältnis der Bremse selbst“, erklärt Johansson. Dem modularen Gedanken, den Haldex nach seinem Bekunden seit jeher bei Bremssystemen pflegt, bleibt auch die neue Bremse treu: ModulT und Werkzeuglos wechseln: Der Belagwechsel lässt sich ganz ohne Werkzeug bewerkstelligen. Es ist lediglich die Haltefeder am Sattel (A) per Daumendruck zu lösen (B) – und schon lassen sich die Beläge (C) herausnehmen. ModulX teilen sich so viele Komponenten wie möglich. Dennoch gibt es zwei wesentliche Unterschiede: Den Einstempelmechanismus sowie das Prinzip der zwei Führungsbolzen. Der komplett neu entwickelte Betätigungsmechanismus soll die Vorteile eines Zwei- mit der Kompaktheit und dem günstigen Gewicht eines Einstempelmechanismus unter einen Hut bringen: Die Bremsbeläge werden großflächig und gleichmäßig an die Bremsscheibe gepresst, so dass eine homogene Druckverteilung entsteht. Und eben diese soll für die hohe Leistungsfähigkeit der Bremse verantwortlich sein – und zudem das Risiko von Hitzerissen und Schrägverschleiß an den Scheiben minimieren. Die zweite Maßnahme, mit der Haldex das Gewicht der ModulT auf 31 Kilogramm drücken konnte, ist die Entwicklung mit Hilfe der so genannten Finite-Elemente-Methode (FEM). Sämtliche Komponenten wurden mittels FEM einer intensiven Analyse unterzogen und deren Layout auf dieser Basis gewichts- und festigkeitsoptimiert konzipiert. Weitere Features sind die komplett gekapselte Sattelführung mit verschleißfesten und wartungsfreien Gleitlagern mit Stahlbeschichtung, Führungsbolzen aus Edelstahl sowie teflonbeschichtete Verbundlager und ein invertierter Faltenbalg. Dieser soll durch seine weitgehend geschützte Lage deutlich weniger durch Schmutz oder aufgewirbelte Festkörper gefährdet sein als bei bisher üblichen Sätteln. BELÄGE SCHNELL GEWECHSELT Insgesamt gerade einmal zwei Schrauben gibt es noch an der ModulT DBT22LT: Sie gehören zu den zwei Führungsbolzen – und sind selbst für einen Belagwechsel nicht zu lösen. Spezialwerkzeug ist dafür ebenfalls nicht erforderlich. Überdies lässt sich der Belagwechsel ganz ohne Werkzeug und in denkbar kurzer Zeit erledigen: Nachdem der Werkstattfachmann die Haltefeder am Sattel per Daumendruck niedergedrückt und gelöst hat, lassen sich die Beläge herausnehmen (siehe Bild oben rechts). kk◀ www.haldex.com
BREMSEN WIE ORIGINAL Bis vor kurzem lieferte Reibbelagspezialist Honeywell den Scheibenbremsbelag des neuen Mercedes-Benz Actros ausschließlich für die Erstausrüstung. Ab sofort ist der unter dem Markennamen „Jurid“ hergestellte OE-Bremsbelag auch als Ersatzteil für ältere Actros-Modelle und andere Nutzfahrzeugtypen mit dem SN7-Bremssystem von Knorr erhältlich. Der neue Bremsbelag mit der Nummer „Jurid 29 253 0 539 0“ ersetzt nach Unternehmensangaben den bisherigen mit der Nummer „Jurid 29 108 1 539 0“. Die „alten“ Beläge sollen bis Ende 2011 vom Markt genommen werden. „Die gesamte Bremsleistung des neuen Bremsbelags wird durch das von Knorr Bremse entwickelte Niederhaltesystem ProTecS verbessert“, erklärt Dr. Heribert Schumacher, Vizepräsident Global Engineering bei Honeywell Friction Materials in Glinde. Diese Technologie weist eine über die Feder greifende, verschweißte Haube auf, welche die Feder untrennbar mit der Trägerplatte verbindet. Dies soll die sicherheitsgefährdende Wiederverwendung von alten Federn bei neuen Bremsbelägen verhindern. Zudem soll diese patentierte Technologie einen sichereren und schnelleren Belagwechsel unterstützen. Eine weitere Besonderheit des neuen Belags ist das von Honeywell entwickelte und patentierte Metlock-Verfahren. Dieses soll eine besonders sichere Verbindung zwischen der neuartigen Gusseisen-Trägerplatte und dem Reibmaterial ermöglichen. Kernstück ist eine spezielle Beschichtung, die bei Temperaturen von rund 900 °C unlösbar auf die Trägerplatte gesintert wird und das Reibmaterial zuverlässig an den Belagträger bindet. Diese hohe Temperaturbeständigkeit sowie die Tatsache, dass aufgrund der rauen Oberfläche der Beschichtung der Kontaktbereich mehr als doppelt so groß ist, sollen die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit der neuen Bremsbelaggeneration erheblich verbessern. Damit Ersatzteilmarkt-Kunden sicher sein können, Jurid-Original-Produkte zu verbauen, hat Honeywell die Trägerplatte mit einem nicht entschlüsselbaren Datencode versehen. Dieser Code enthält nach Unternehmensangaben eine verschlüsselte Datenmatrix, die nicht nur die Originalqualität des Belags garantiert, sondern auch das gesamte Produktionsverfahren nachverfolgbar macht – und so Werkstattbetreiber vor minderwertigen Fälschungen bewahren soll. Das neue Bremsbelag-Design ist laut Honeywell auch zu bestehenden pneumatischen Scheiben- Bremse bremsenanwendungen kompatibel. In der Tabelle unten sind die bis dato relevanten Modelle aufgeführt. Um die Leistungsfähigkeit der neuen Belaggeneration zu beweisen, sponsert Honeywell außerdem mit Buggyra und MKR Technology zwei Rennteams bei der TECHNIK Bislang lieferte Honeywell den für den neuen Mercedes-Benz Actros entwickelten „Jurid“-Bremsbelag nur für die Erstausrüstung. Seit kurzem ist der Belag mit dem neuartigen Belagniederhaltesystem auch für bestehende SN7-Druckluftbremsanlagen der älteren Actros-Modelle und in Modellen anderer Nfz-Hersteller erhältlich. (Foto: Honeywell) FIA Truck-Racing-Europameisterschaft. Die beiden Teams sind recht erfolgreich: Am 10. Juli 2011 konnten sie sich auf dem Nürburgring jeweils einen Platz auf dem Siegerpodest sichern. kk◀ www.honeywell.com; www.jurid.de Hersteller Modell OE-Nr. JURID-Nr. Mercedes-Benz Actros, Atego, Axor 0044206020 MAN TG-A 81508206030 DAF CF / XF 1617343 Iveco EuroCargo 2996378 2925305390 Scania Serie 4 1856108 SAF SN7 03057007700 Schmitz SN7 017251 STOPPTSCHNELLER HÄLTLÄNGER
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