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Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

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Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

musik<br />

Höfische Musik<br />

Die Kirche St. Martin und Ägidius<br />

im Gunzenhäuser Stadtteil<br />

Wald feiert heuer ihren 300. Geburtstag.<br />

Das schmucke Gotteshaus<br />

gehört zu den Markgrafenkirchen<br />

im Markgraftum Ansbach,<br />

der markgräfliche Oberhofbaurat<br />

Carl Friedrich von Zocha ließ das<br />

Gebäude nach dem Abriss der<br />

alten Kirche 1722 bis 1724 im klassizistischen<br />

Stil mit wenigen barocken<br />

Anklängen errichten. Mit<br />

markgräflicher Musik wird an einem<br />

klangvollen Sommerabend der 300.<br />

Geburtstag der Kirche gefeiert.<br />

Zur Aufführung kommen Komponisten<br />

der Barockzeit, etwa Jakob<br />

Friedrich Kleinknecht und Giovanni<br />

Benedetto Platti. Es musizieren Julia<br />

Krikkay (Violine), Beatrix Köhle<br />

(Oboe) und Hans-Peter Vogel (Fagott).<br />

Die musikalische Leitung hat<br />

KMD Bernhard Krikkay. <strong>–</strong>miz<strong>–</strong><br />

Sonntag, 7. Juli, 19.30 Uhr, Kirche<br />

St. Martin und Ägidius, Wald.<br />

Benefizkonzert<br />

Zu einem Benefizkonzert für die<br />

renovierungsbedürftige Stadtkirche<br />

kommt am Pfingstsonntag der<br />

Erlanger Cellist Christoph Steiner-<br />

Heinlein nach St. Andreas. Sein moderiertes<br />

Soloprogramm trägt den<br />

Titel „System.Wechsel“ und bringt<br />

in schillernden Kontrasten Cello-<br />

Kompositionen unterschiedlicher<br />

Komponisten wie Johann Sebastian<br />

Bach, Sergej Prokofjew und Sofia<br />

Gubaidulina zur Geltung. Es ist zum<br />

Staunen, was für eine klangliche<br />

Vielfalt err aus den vier Saiten seines<br />

Instruments herauszaubert.<br />

Der Spendenerlös fließt in die<br />

Fassadensanierung der Kirche, die<br />

derzeit Millionen Euro verschlingt.<br />

Mit verschiedenen Benefizveranstaltungen<br />

sammelt die Gemeinde<br />

St. Andreas Geld für das Projekt.<br />

<strong>–</strong>cd/miz<strong>–</strong><br />

Sonntag, 19. Mai, 17 Uhr, St. Andreas,<br />

Weißenburg. Eintritt frei,<br />

Spenden erbeten.<br />

Eine segensreiche Karriere<br />

Abschiedskonzert eines Kirchenmusikdirektors<br />

39 Jahre sind eine lange Zeit.<br />

39 Jahre sind vor allem dann eine<br />

beachtlich lange Zeit, wenn man<br />

sie im Kontext von Engagement<br />

betrachtet. Die Treuchtlinger, Heidenheimer<br />

und Pappenheimer<br />

Kirchenmusik wäre in den letzten<br />

Jahrzehnten eine ganz andere gewesen,<br />

hätte es da nicht diesen<br />

einen Mann gegeben,<br />

der so<br />

viel von seiner<br />

Kreativität, seiner<br />

Geduld <strong>–</strong> ja,<br />

seiner Person <strong>–</strong><br />

in diese Arbeit gesteckt hätte.<br />

• Sonntag, 7. Juli<br />

• 19.30 Uhr<br />

• Münster, Heidenheim<br />

Raimund Schächer hat sein Schaffen<br />

der Orgel und den Chören rund<br />

um die Treuchtlinger Kirchenkultur<br />

gewidmet. Dieses Jahr tritt er als<br />

Kirchenmusikdirektor zurück und<br />

verabschiedet sich aus der Chorarbeit.<br />

Im Juli findet sein Abschiedskonzert<br />

statt. Wir haben gefragt,<br />

was er aus den beachtlichen Jahren<br />

mitnehmen wird, und warum die<br />

Kirchenmusik für alle Menschen<br />

eine Bedeutung haben kann, sogar<br />

wenn man sie losgelöst vom Glauben<br />

betrachtet.<br />

„Musik und Bibelwort haben<br />

einen hohen Stellenwert in unserer<br />

deutschen, mitteleuropäischen<br />

Kultur“, sagt Schächer. „Sie öffnet<br />

Schichten unseres Bewusstseins,<br />

an die wir so gar nicht kommen“<br />

<strong>–</strong> für alle Menschen. Mit seinen<br />

insgesamt vier Chören studierte<br />

er die unterschiedlichsten Stücke<br />

aus Klassik und Barock ein. Bach<br />

zum Beispiel, 1992, das große Weih-<br />

nachtsorato-<br />

rium. Insgesamt<br />

hat er es fünfmal<br />

angeleitet, doch<br />

1992 eben zum<br />

ersten Mal, ein<br />

besonderer Moment für ihn. 2003<br />

dann die Johannes-Passion, wieder<br />

Johann Sebastian Bach. 2008 Die<br />

Schöpfung von Joseph Haydn, ein<br />

Höhepunkt. An die 65 Chorsängerinnen<br />

und -sänger hatte Schächer<br />

zu dieser Zeit in seinem Chor.<br />

Der Zenit, wie er es heute beschreibt,<br />

war dann die Sinfoniekantate<br />

Lobgesang von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy in der Marienkirche,<br />

die damals aus allen Nähten platzte.<br />

Wenn Schächer heute davon<br />

erzählt, hört man ganz genau, wie<br />

viel ihm jedes einzelne Konzert bedeutet.<br />

Wie wertvoll die Erinnerungen<br />

sind. Die Orgel hat sein ganzes<br />

Herz; als er erzählt, wie er im Freiberger<br />

Dom in Sachsen einmal ein<br />

Konzert auf der Silbermannorgel<br />

spielen durfte, hört man ihm die<br />

Ehrfurcht vor dieser Kirche heute<br />

noch an. Schächer hat Zeit seines<br />

Wirkens immer auch selbst komponiert<br />

und seine eigenen Stücke mit<br />

den Posaunenchören einstudiert.<br />

Sein Abschied fällt ihm nicht<br />

leicht, doch die beste Zeit der Chöre<br />

sei in den 80er- und 90er-Jahren<br />

gewesen. „Wir Kantoren kämpfen<br />

heute um jede Stimme“, sagt er,<br />

und erzählt vom Verlust einiger Mitglieder<br />

<strong>–</strong> aus Altersgründen, oder<br />

weil immer etwas dazwischenkäme.<br />

Aber: „Ich hatte eine erfüllte,<br />

segenreiche Karriere. Müsste ich<br />

mich heute noch einmal entscheiden,<br />

ich würde mich wieder für die<br />

Kirchenmusik entscheiden“, sagt<br />

er entschlossen. Seinem Lieblingsinstrument<br />

wird er weiterhin treu<br />

bleiben und in den verschiedenen<br />

Kirchen des Dekanatsbezirks als<br />

Organist aushelfen. Am 7. Juli wird<br />

die Treuchtlinger Kantorei mit einem<br />

breit gefächerten Chor- und<br />

Orgelprogramm aus Bach, Händel,<br />

Witt und anderen Virtuosen der<br />

Kirchenmusik zu hören sein. Neben<br />

dem Konzert wird es im September<br />

noch einen Abschiedsgottesdienst<br />

geben. SELINA YILDIZ<br />

Infos: Abschiedskonzert Raimund<br />

Schächer mit Treuchtlinger<br />

Kantorei Sonntag, 7. Juli, um 19.30<br />

Uhr, Heidenheimer Münster.<br />

gorhan-shk.de<br />

Bad | Heizung | Solar<br />

91757 Treuchtlingen<br />

0170 771 794 6<br />

info@gorhan-shk.de<br />

Das besondere Theater im<br />

der Weißenburger Altstadt<br />

Sister Act<br />

im Rathaus - Innenhof<br />

1. + 2. + 3. August<br />

jeweils um 20:00 Uhr<br />

Eine Veranstaltung der Stadt Weißenburg<br />

Vorverkauf: Kulturamt Weißenburg<br />

www.lunabuehne.de<br />

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