Carpe diem – Ausgabe 2/2024

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theater Frankenstein im Bergwaldtheater Luna Bühne inszeniert gruseligen Klassiker von Mary Shelley An Bord eines Expeditionsschiffes wird Viktor Frankenstein von einem Kapitän aufgenommen. Beide sind Wissenschaftler unterschiedlicher Art: der eine im Bereich der Schifffahrt und Meteorologie, der andere Biologe. Während der fiebernde Frankenstein unheimliche Lieder singt, entdeckt ein Unteroffizier der Schiffsbesetzung im Packeis • Samstag, 29. Juni • 20 Uhr • Bergwaldtheater, Weißenburg ein schreckliches Ungeheuer. Die Mannschaft empfindet eine unheimliche Aura um Frankenstein und fordert, dass er über Bord geworfen wird. Der Kapitän weigert sich jedoch. Durch eine Rückblende erfahren wir von der tragischen Geschichte von Frankensteins Lebenswerk. Viktor wächst in einer glücklichen, wohlhabenden Familie auf, umgeben von Geborgenheit. Zusammen mit seinem Cousin Henri, der ihn bei seinen kindlichen Experimenten unterstützt, erlebt er eine behütete Kindheit. Die beiden sind unzertrennliche Freunde, obwohl sich Henri der Dichtkunst zuwendet. Viktor hingegen wird ein ehrgeiziger Wissenschaftler. Sein unersättlicher Forscherdrang kennt keine Grenzen. Getrieben von seinem Wissensdurst, setzt er sein Gewissen außer Kraft und beginnt menschliche Leichen von zwielichtigen Gestalten zu kaufen. Das Experiment gelingt: Ein Wesen erwacht zum Leben ... Im Bergwaldtheater wird Mary Shelleys Klassiker auf die Bühne in den Wald gebracht. Mystische Atmosphäre kommt dort oben von allein auf. Das Theaterstück wurde vom deutschen Autor und Theaterpädagogen Bernd Klaus Jerofke geschrieben und von der Luna Bühne, die sich heuer echte Klassiker der Weltliteratur für ihr Programm geschnappt haben, umgesetzt. Karten können online oder im Kulturamt Weißenburg erworben werden. –syz– Weiterer Termin: Samstag, 6. Juli, 20 Uhr. Tickets: Kulturamt der Stadt Weißenburg und Reservix. Heft 2/2024 – Mai bis Juli Virtuose Künstlerinnen Theatersommer Spielberg Unter dem Motto „Über und unter den Wolken“ präsentieren Ralli Bogdan und Beate Roux im Gassthof Gentner ein musikalisch-theatralisches Programm. Von Offenbachs • Samstag, 3. August • 19 Uhr • Gasthof Gentner, Spielberg Barcarole über Rossinis Katzen-Duett geht es bis in den Tango hinein. Die Bambergerin Beate Roux studierte in Weimar Opernkorrepetition und arbeitet als Solorepetitorin und Pianistin im ganzen Land. Ralli Bogdan ist im Operngesang und Violinenspiel zu Hause. Ihr Talent wird als einzigartig gelobt, sie arbeitet mit berühmten Dirigenten wie dem französischen Komponisten Amaury du Closel zusammen. Ihre Sopranstimme soll sagenhafte vier Oktaven umfassen. –syz– BERGWALDTHEATER 2024 Hans Söllner Hannes Ringlstetter & Stephan Zinner Musical Night Klassik Open Air Der Brandner Kaspar Reimnacht Frankenstein Herr der Diebe Der Zauberer von OZ Heimspiel jetzt Tickets sichern INFO UND KARTENVERKAUF: Kulturamt Weißenburg Telefon: 09141/907-330 www.bergwaldtheater.de 42
Heft 2/2024 – Mai bis Juli theater Ein breites Kulturangebot zum 20. Geburtstag Die Altmühlsee-Festspiele haben wieder Theater-Schmankerln im Programm – aber nicht nur „Unser Gedanke war es, Dankeschön zu sagen. Dankeschön für 20 Jahre Treue.“ Das sagt Intendant Harald Molocher zu den 20. Altmühlsee-Festspielen in Muhr am See. Denn beim Blick ins Jubiläumsprogramm fällt auf: Der Schwerpunkt Theater wird heuer um ein paar ganz besondere singuläre Veranstaltungshöhepunkte ergänzt. DER VORNAME • Samstag, 15. Juni • 20 Uhr Da ist zum Beispiel der Auftritt von Ingo Appelt, einem der bekanntesten und erfolgreichsten Kabarettisten der Republik (S. 31). Eine „Sensation“, wie Molocher findet. Oder der italienische Abend mit Musik von Puccini, Vivaldi und Co. (S. 11) Oder die Ausstellung von Alexander Befelein und Hansi Kraus (S. 35). Es sind sogenannte „Onenight-acts“, mit denen man das Programm anreichert. Die Alternative, sagt der Intendant, wäre ein „Riesenstück“ gewesen. „Ich sag‘ mal: Hausnummer Rocky Horror Show.“ Aber das wäre ein irrer Aufwand gewesen. Stattdessen entschied man sich gemeinsam mit der Gemeinde Muhr am See, sich im Jubiläumsjahr lieber mehr in der Breite aufzustellen und idealer weise neues Publikum in den Innenhof des Altmühlsee-Infozentrums zu bringen. Und wer weiß, vielleicht ist die neue Öffnung in Richtung Kabarett oder Musik so erfolgreich, dass es Wiederholungen gibt. „Wir werden sehr genau beobachten, was da passiert. Wir können ja nicht alles auf einmal ändern – es ist ein Prozess.“ Aber keiner, der vom Theater wegführen soll. Schließlich hat damit vor 20 Jahren auch alles angefangen – und es ist „eine nicht geahnte Tradition“ daraus geworden. „Es hätte wohl keiner gedacht, dass es sich so lange hält“, denkt der heutige Intendant Harald Molocher. Der ist seit 2018 für die Altmühlsee-Festspiele zuständig und freut sich, dass sich vieles im organisatorischen Ablauf mittlerweile verstetigt hat und auch die technische Ausstattung der Freiluftbühne „kontinuierlich gewachsen“ ist. Für das Jubiläum hat sich der Intendant und Regisseur wieder Stücke ausgesucht, die er am liebsten inszeniert: „Zum Schmunzeln und Lachen, aber trotzdem nicht oberflächlich, sondern mit Tiefgang.“ Eine Auswahl, die offenbar in den vergangenen Jahren auch beim Publikum gut angekommen ist; 2023 hatte man im Durchschnitt eine Auslastung von 85 Prozent bei den Zuschauerplätzen. „Man muss bei der Auswahl der Stücke immer aufpassen, dass man dem Publikum gerecht wird, und schauen: Was ist die Grenze des Machbaren?“, weiß Molocher. Heuer spielt das Ensemble zum einen „Der Vorname“ – ein Stück, das es 2018 mit der Starbesetzung Florian David Fitz, Iris Berben und Christoph Maria Herbst auch auf die Kinoleinwand geschafft hat. Bei den Altmühlsee-Festspielen kehrt man zur ursprünglichen Bühnenversion aus dem Jahr 2010 zurück. Bei einem Abendessen mit Freunden und Familie verkündet ein Mann, dass er und seine schwangere Frau ihren Sohn Adolf nennen wollen. Den anderen Gästen bleibt vor Schreck die Vorspeise im Halse stecken. Der Abend eskaliert. Die Diskussion über „falsche“ und „richtige“ Vornamen geht über in eine komödiantische Schlammschlacht, bei der den Zuschauen Jugendsünden und größte Geheimnisse der Protagonisten serviert werden. Das zweite Stück heißt: „Die Tür nebenan“. Sie ist Psychologin, spröde, distanziert und sucht vor allen ihre Ruhe. Er arbeitet im Marketing, ist kontaktfreudig und nimmt das Leben nicht allzu ernst. Sie leben im DIE TÜR NEBENAN • Freitag, 28. Juni • 20 Uhr gleichen Haus, im gleichen Stockwerk, Tür an Tür. Und sie gehen sich gründlich auf die Nerven. Doch eine Gemeinsamkeit haben sie: Beide suchen im Internet nach der großen Liebe. Mithilfe des Algorithmus einer Dating-Plattform wird sich ja wohl der beziehungsweise die Richtige finden lassen. Aber … was genau sucht man da eigentlich? Und wie beschreibt man sich? So wie man ist, wie man gerne wäre oder wie man meint, sein zu müssen? Auf jeden Fall suchen beide das genaue Gegenteil der unmöglichen Person von gegenüber. So viel ist schon mal klar … Derzeit ist Harald Molocher schon regelmäßig in Fürstenfeldbruck, um sich mit dem Ensemble zu den Proben zu treffen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler wechseln jährlich, manchmal gibt es ein Wiedersehen mit bereits zuvor engagierten Darstellern, manchmal ist es eine ganz neu zusammengewürfelte Truppe. Eine „Wundertüte“, sagt der Intendant, meint das aber im positivsten Sinne. Denn heuer zum Beispiel freut er sich ganz besonders über den Inhalt der Tüte. „Eine wahnsinnig starke Besetzung!“ ANTON SITTINGER • Donnerstag, 18. Juli • 20 Uhr Ein Glücksgriff: Auch heuer konnten die Altmühlsee-Festspiele wieder Oliver Kraushaar verpflichten. Der Star des Berliner Ensembles wird eine szenische Lesung von Oskar Maria Grafs „Anton Sittinger“ auf die Bühne bringen – als Uraufführung. Welch schönes Geschenk zum 20. Geburtstag der Altmühlsee- Festspiele. MIRIAM ZÖLLICH Weitere Termine: Der Vorname: 16. Juni, 20. Juni, 22. Juni, 27. Juni, 4. Juli, 7. Juli, jeweils 20 Uhr. Die Tür nebenan: 12. Juli, 13. Juli, 19. Juli, 20. Juli, Beginn jeweils 20 Uhr. Tickets über Reservix. 43
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