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Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

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kinder<br />

Mais-Labyrinth<br />

Wenn der Mais so hoch steht,<br />

dass man nicht mehr drüber rausschauen<br />

kann, dan n ist es wieder so<br />

weit: Walters Maislabyrinth öffnet<br />

seine Pforten. In der ganzen Region<br />

bei Familien beliebt ist das lustige<br />

Naturerlebnis. Nicht nur, weil man<br />

sich zwischen den grünen Mauern<br />

herrlich verirren und Fangerlenz<br />

spielen kann. Sondern auch, weil<br />

Absbergs Altbürgermeister Fritz<br />

Walter sich jedes Jahr ein tolles<br />

Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

Motto ausdenkt, um die Labyrinthwege<br />

schneisenartig in den Mais zu<br />

pflügen. Aus der Luft sieht das stark<br />

beeindruckend aus. Außerdem gibt<br />

es Rätsel und Stempel-Stationen innerhalb<br />

des Labyrinths. Wir dürfen<br />

schon mal das Thema für <strong>2024</strong> verraten:<br />

Es geht um Dinosaurier …<br />

Geöffnet vom 21. Juli bis Ende<br />

Oktober, täglich 10 bis 19 Uhr, Igelsbachsee<br />

(Straße von Absberg in<br />

Richtung Spalt, nahe Naturschutzgebiet).<br />

Parkplätze sind vorhanden.<br />

Staunen im Dino-Park<br />

Die neue Präparationswerkstatt in Denkendorf<br />

Ein Tyrannosaurus rex wiegt bis<br />

zu 10 Tonnen. Der Diplodocus ist (beziehungsweise<br />

war) das Tier auf der<br />

Erde, das den allerkleinsten Kopf im<br />

Verhältnis zu seinem Körper hat. Dinosauriereier<br />

sehen manchmal aus<br />

wie eine perfekte Kugel, manchmal<br />

sind sie lang und flach. Wenn man<br />

die Lebenszeit der Dinosaurier auf<br />

der Erde der der Menschen gegenüberstellt,<br />

muss man lachen, weil<br />

die Dinos mehrere Meter für sich<br />

beanspruchen und die Menschheit<br />

nur eine Daumenbreite.<br />

All diese<br />

Dinge lernt man<br />

innerhalb von<br />

Minuten, wenn<br />

man weiß, wo das<br />

geballte Saurier-<br />

Wissen zu Hause<br />

ist: in Denkendorf<br />

im Landkreis Eichstätt,<br />

im Dinosaurier-Park<br />

Altmühltal.<br />

Eine knapp einstündige<br />

Fahrt von<br />

Weißenburg oder<br />

Gunzenhausen entfernt<br />

befindet sich<br />

ein Freizeitpark, der<br />

die Herzen einiger<br />

höherschlagen lässt.<br />

Die von Hobby-Paläontologen.<br />

Und die<br />

von allen Kindern,<br />

die jemals „In einem<br />

Land vor unserer Zeit“ auf KiKA gesehen<br />

haben. Im Dino-Park gibt es<br />

viel zu sehen. So viel, dass die (eher<br />

Dino-unerfahrene) Reporterin aus<br />

dem Staunen gar nicht mehr herauskam.<br />

Für das, was er bietet, ist<br />

der Park daher auch bei Familien in<br />

Weißenburg-Gunzenhausen mittlerweile<br />

als Ausflugsziel etablier.<br />

Dabei gibt es ihn auch noch nicht<br />

lange: Im Jahr 2010 wollte der ehemalige<br />

Manager aus dem Norden<br />

Deutschlands, Michael Völker, seine<br />

langjährige Vision, ein Museum zu<br />

bauen, umsetzen. Letzten Endes<br />

58<br />

entstand nicht nur ein Museum,<br />

sondern die Kombination aus Museum,<br />

Abenteuerspielplatz und Forschungsstätte.<br />

Wegen seiner Lage an der Autobahn<br />

nutzen viele Urlauber den Dino-Park<br />

als Zwischenetappe, bevor<br />

sie weiter gen Süden fahren. Auf der<br />

einen Seite also die Hauptstraße, im<br />

Park dann: Nadelwald. Zwischen<br />

bunten Dino-Figuren kann man den<br />

mit Informationstafeln gesäumten<br />

Weg entlangspazieren,<br />

bis man<br />

einen großen<br />

Spielplatz oder<br />

den Biergarten<br />

erreicht.<br />

In Denkendorf<br />

werden<br />

auch Knochen<br />

präpariert.<br />

Dazu gibt es<br />

eine Neuigkeit:<br />

Im März traf<br />

eine Lieferung<br />

aus den<br />

USA ein, die<br />

die Präparatorinnen<br />

in<br />

Denkendorf<br />

ganz aufgeregt<br />

machte.<br />

Denn in Wyoming<br />

hatte<br />

ein privater<br />

Sammler vor 15 Jahren Skelettteile<br />

eines 27 Meter langen Diplodocus<br />

entdeckt. So etwas passiert nicht<br />

alle Tage, die Dino-Welt geriet in<br />

helle Aufruhr.<br />

Nun wurden die Teile eingepackt<br />

und nach Denkendorf gebracht, wo<br />

sie in den nächsten anderthalb Jahren<br />

(so genau kann man das nicht<br />

sagen) von Experten präpariert<br />

und zu einem Skelett zusammengefügt<br />

werden. Die Knochen gehören<br />

zum bisher größten Diplodocus-<br />

Fund. Ein echter Hochkaräter wird<br />

da also gerade freigelegt. Und das<br />

Beste: Alle können zusehen. Denn<br />

der Containerbau der neu geschaffenen<br />

Urzeit-Werkstatt ist mit Glaswänden<br />

verkleidet. Innen arbeiten<br />

die Präparatoren und manchmal<br />

öffnen sie kurz die Türen. Wenn sie<br />

nicht schnell genug schauen, stehen<br />

plötzlich an die 100 Kinder vor der<br />

Tür. Nun, die Freilegung lockt natürlich.<br />

Und die Präparatoren erklären<br />

den neugierigen Dino-Fans hin und<br />

wieder auch, was sie da eigentlich<br />

genau tun. Für was sie Salzsäure<br />

und andere Chemikalien benötigen,<br />

weshalb der Dino in einer Gipsschale<br />

und verkehrt herum angeliefert<br />

wird, woher sie sagen können, welcher<br />

Knochen an welche Stelle gehört<br />

und so weiter.<br />

Kinder können nicht nur bei der<br />

Livepräparation zusehen und staunen,<br />

sondern im Besuchersteinbruch<br />

auch selbst erleben, wie<br />

Archäologen arbeiten. Für einen<br />

Aufpreis auf das reguläre Besucherticket<br />

können sie in einem extra<br />

sandkastenähnlichen Bereich<br />

Haifischzähne sieben, Drusen aufschlagen<br />

<strong>–</strong> und <strong>–</strong> Fossilien finden.<br />

Das gesamte Material, mit dem die<br />

Kinder arbeiten können, ist original.<br />

Das ist dem Dino-Park übrigens<br />

ziemlich wichtig; bei der Frage, ob<br />

es sich denn um Originale handle,<br />

bekommt man die leicht beleidigte<br />

Antwort „aber natürlich!“<br />

Bis auf wenige Ausnahmen sind<br />

alle Skelette in Denkendorf aus<br />

Originalknochen. Das ist selten, obwohl<br />

man an dieser Stelle erklären<br />

muss, dass ein Dinosaurier-Skelett<br />

schon als „original“ bezeichnet werden<br />

darf, wenn fünf Prozent seiner<br />

Teile echte Knochenfunde waren.<br />

Hört sich absurd an. Aber wenn man<br />

bedenkt, dass die Skelette mehrere<br />

Hundert Millionen Jahre alt sind, gar<br />

nicht mehr so sehr.<br />

Ein besonderer Besuchermagnet<br />

ist der T-rex in der Ausstellungshalle.<br />

Imposant ragt er meterhoch<br />

Richtung Decke. Zwischen seinen<br />

gebogenen Rippen fliegt eine<br />

dünne Spinnwebe umher. Sein<br />

Schwanzskelett: meterlang. Rocky<br />

heißt er, ist ungefähr 68 Millionen<br />

Jahre alt und in Einzelteilen um die<br />

halbe Welt geflogen worden. Wenn<br />

man ihn ansieht, muss man ein bisschen<br />

schlucken. Aber das kann in<br />

Denkendorf schon mal passieren <strong>–</strong><br />

man taucht ja nicht jeden Tag in eine<br />

Welt von vor 150 Millionen Jahren<br />

ein. <br />

SELINA YILDIZ<br />

Infos: Dinosaurier-Park Altmühltal<br />

Denkendorf. geöffnet täglich<br />

von 9 bis 18 Uhr. Livepräparationsarbeiten<br />

während der Arbeitszeit<br />

immer sichtbar.

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