Carpe diem – Ausgabe 2/2024

kunst
Ikonen hinter Glas
Rumänien besitzt eine der
reichsten europäischen Hinterglasbild-Traditionen.
Bekannt
sind vor allem die Glasikonen
des 19. Jahrhunderts aus Nicula.
Die Produktion dieser Bilder im
„klassischen Stil“ fand aber um
die Jahrhundertwende ihr Ende.
An ihre Stelle traten als Wandschmuck
„moderne“ gerahmte
bunte Drucke auf Papier, doch
auch erneut Hinterglasbilder, die
sich in Motivik und Format meist
an den Drucken orientierten. Die
Bilder wurden in großer Zahl als
billiges Massenprodukt hergestellt
und waren wohl vor allem wegen
ihrer leuchtenden Farben beliebt.
Sie hatten meist religiöse Inhalte
und gehörten in der Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg zur fast selbstverständlichen
Ausstattung vieler
Bauernhäuser in Siebenbürgen.
Dieser Bildtyp wurde von Museen
und Sammlern lange Zeit nicht beachtet.
Im Kloster Heidenheim ist
Heft 2/2024 – Mai bis Juli
nun aber bis zum 2. Juni eine Ausstellung
zu sehen, die sich mit
dieser selten kuratierten Hinterglaskunst
des 20. Jahrhunderts
befasst. Die Bilder entstammen
der Sammlung des Historikers
und Volkskundlers Dr. Wolfgang
Stäbler aus Rosenheim. Er führt
selbst durch die Ausstellung. –cd–
Führung: Sonntag, 19. Mai, 14
Uhr. Ausstellung: bis Sonntag, 2.
Juni, zu den regulären Öffnungszeiten,
Kloster, Heidenheim.
Holzkunst trifft auf Knopfkunst
Kleine Kunstwerke mit großer Wirkung in der Städtischen Galerie
VERNISSAGE
• Sonntag, 2. Juni
• 11.15 Uhr
• Städtische Galerie,
Pappenheim
Viele denken bei Kunstausstellung
an Bilder, an kleinere und größere
Skulpturen,
manche auch an
Installationen.
Aber die wenigsten
denken wohl
an so kleine Teile,
wie sie in der
Städtischen Galerie
in Pappenheim demnächst gezeigt
werden. Die Künstlerin Ruth
König macht aus kleinen Knöpfen
große Kunstwerke und stellt aus
kleinen Holzteilen meisterhaft komponierte
Stücke
her.
Erinnern ihre
Holzarbeiten zuerst
an einfache
geometrische Intarsien
in älteren
Möbeln, so geben
sie bei näherem Hinsehen ihre
Dreidimensionalität preis. Und die
Knöpfe erinnern mit ihren bunten
Schnurgeflechten an
die in der Region früher
weit verbreitete Posamentenherstellung,
die
Fertigung eines schmückenden
Kleiderbesatzes. Ob
traditionell, modern oder abstrakt,
die kleinen Kunstwerke bezaubern
immer. Ruth König ist eine talentierte
Handwerkerin, die ihr Können
mit Leidenschaft vereint, um einzigartige
Kunstwerke zu kreieren.
M a n
merkt der
in Wassertrüdingen
geborenen Künstlerin
an, dass sie eine Handwerkerausbildung
hinter
sich hat, die sie später im Studium
dann zur Form- und Raumgestalterin
ausgebaut hat. –cd–
Eintritt frei, Spenden sind willkommen.
Geöffnet sonn- und feiertags
von 14 bis 17 Uhr bis zum 14.
Juli.
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