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Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

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Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

literatur<br />

Alles fing mit dem Römerschatz an<br />

Gebürtiger Treuchtlinger bringt antiken Abenteuerroman heraus<br />

Kinder finden Schätze irre spannend.<br />

Und so bekam auch der<br />

Erstklässler Jens Wittenberger aus<br />

Treuchtlingen große Augen, als es<br />

hieß: Ein Lehrer hat in seinem Garten<br />

in Weißenburg einen echten<br />

Schatz gefunden, einen Römerschatz.<br />

• Dienstag, 4. Juni<br />

• 19.30 Uhr<br />

• Buchhandlung Meyer,<br />

Weißenburg<br />

MIttlerweile ist Jens Wittenberger<br />

52 Jahre alt und Geschäftsführer<br />

eines Unternehmens in München.<br />

Doch die Faszination für den<br />

Weißenburger Römerschatz und<br />

die antike Geschichte seiner Heimat<br />

hat ihn nie verlassen. Ganz im Gegenteil:<br />

Er hat mit „Unmengen von<br />

Büchern“ sein Wissen über die Zeit<br />

weiter vertieft, kennt nahezu jedes<br />

Museum und jede Ruine und kann<br />

sich unheimlich für alte Gemäuer<br />

und Münzen begeistern.<br />

Und jetzt hat er ein Buch geschrieben.<br />

Einen rund 700 Seiten<br />

dicken antiken Abenteuerroman<br />

mit dem Titel „Im Schatten des Imperiums“,<br />

der an der Grenze des<br />

Römischen Reichs spielt. Am Limes<br />

zwischen Augsburg und Weißenburg,<br />

beziehungsweise zwischen<br />

Augusta Vindelicum, dem Zentrum<br />

der Provinz Raetien, und dem Reiterkastell<br />

Biriciana. Und zwar zu<br />

einer Zeit, die für die Region wahnsinnig<br />

spannend war.<br />

231 nach Christus. Es gibt vermehrt<br />

germanische Angriffe auf römische<br />

Siedlungen, dazu kommen<br />

innenpolitische Spannungen und<br />

schnelle Machtwechsel in Rom. Der<br />

viel zu junge Kaiser Severus Alexander<br />

steht unter dem Einfluss seiner<br />

Mutter, de facto ist also eine Frau<br />

an der Sitze des Reichs. In dieser<br />

Zeit wird der junge Römer Marcus<br />

zur Ausbildung zu seinem Onkel<br />

nach Augusta Vindelicum geschickt.<br />

Dort verliebt er sich in eine mysteriöse<br />

germanische Sklavin, die<br />

eines Tages spurlos verschwindet.<br />

Bei der Suche nach ihr gerät Marcus<br />

in einen tückischen Hinterhalt, während<br />

die politische Lage Roms sich<br />

immer weiter zuspitzt. Im Osten<br />

entbrennt ein Krieg, der den Fokus<br />

der Legionen auf Persien richtet<br />

und die römisch-germanische Grenze<br />

verwundbar macht. Auf diese<br />

Gelegenheit haben die Germanen<br />

lange gewartet, und Marcus‘ Heimat<br />

ist in großer Gefahr …<br />

Es ist nicht nur ein Abenteuerroman,<br />

sondern auch eine „Entwicklungsgeschichte“<br />

des Protagonisten<br />

Marcus, verdeutlicht der Autor.<br />

Ein junger Mann zwischen Kampf<br />

und Krieg, Liebe und persönlicher<br />

Reifung, der lernt, Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Wie es mit dem Römischen<br />

Reich weitergeht, ist hinlänglich<br />

bekannt. Ab 260 nach<br />

Christus wird der Limes<br />

aufgegeben. Wie es mit<br />

Marcus weitergeht? Daran<br />

arbeitet Jens Wittenberger<br />

tatsächlich<br />

schon im zweiten Teil.<br />

Der 52-Jährige scheint<br />

seinen Schreibflow und<br />

Stil gefunden zu haben.<br />

Erstaunlich ist, dass<br />

Wittenberger für sein<br />

Erstlingswerk direkt<br />

einen Vertrag mit dem<br />

Münchner Piper-Verlag<br />

eintüten konnte. Denn<br />

antike Historienromane,<br />

das ist schon eine ziemliche<br />

Nische. Andererseits:<br />

eine, die hierzulande<br />

noch nicht besetzt<br />

ist. Obwohl der Schauplatz<br />

Deutschland relativ<br />

spannend ist, gibt es<br />

kaum Autoren, die sich<br />

fiktional dort austoben, hat Jens<br />

Wittenberger verwundert festgestellt.<br />

Die Platzhirsche des Genres<br />

kommen eher aus dem englischsprachigen<br />

Raum.<br />

Übrigens: Biriciana, das antike<br />

Weißenburg, ist in „Im Schatten des<br />

Imperiums“ nicht nur unter ferner<br />

liefen zu finden, sondern als Schauplatz<br />

„absolut tragend“. Denn<br />

Protagonist Marcus wohnt in der<br />

Nähe von Biriciana, sein Centurio ist<br />

hier stationiert, er geht in Biriciana<br />

zum Markt <strong>–</strong> und eine „gewaltige<br />

Schlacht“ findet ebenfalls vor den<br />

Toren der Siedlung statt.<br />

Anfang Juni stellt Jens Wittenberger<br />

seinen historischen Roman<br />

in Weißenburg im Rahmen einer Lesung<br />

vor. Wer danach dem Vibe von<br />

Biriciana noch weiter nachspüren<br />

will, hat an diesem Abend die Möglichkeit,<br />

den Römerschatz noch einmal<br />

zu bestaunen <strong>–</strong> das Museum<br />

hat extra bis 22 Uhr geöffnet. <br />

<br />

MIRIAM ZÖLLICH<br />

19. - 21. Juli <strong>2024</strong><br />

Campus Hochschule Ansbach<br />

BÜCHER<br />

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BUCHHANDLUNG STOLL<br />

Inhaberin Bettina Bolz I Luitpoldstr. 14 l 91781 Weißenburg<br />

Tel. 09141/32301 www.buchhondlung-stoll.de<br />

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Tickets<br />

MARTINA<br />

SCHWARZMANN<br />

19. Juli // 20 Uhr<br />

CLUESO<br />

20. Juli // 20 Uhr<br />

LENA & LEONY<br />

21. Juli // 19 Uhr<br />

Telefon 0981-13756 · info@kammerspiele.com · www.ansbachopen.de<br />

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