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Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

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Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

museen<br />

Blick auf eine spannende Schifffahrtslinie<br />

Sonderausstellung über den Seedienst Ostpreußen<br />

Aufgepasst, hier kommt ein kleiner<br />

Geschichtsexkurs: Die Provinz<br />

Ostpreußen wurde nach dem Ersten<br />

Weltkrieg von den restlichen<br />

deutschen Provinzen abgetrennt<br />

und zur Exklave <strong>–</strong> infolge von Landabtretungen<br />

an die Republik Polen.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg war<br />

der Güter- und Reiseverkehr von<br />

und nach Ostpreußen durch Polen<br />

unsicher und beschwerlich. Der<br />

„Seedienst Ostpreußen“ sollte in<br />

dieser Zeit ungehinderten Verkehr<br />

zwischen Ostpreußen und dem<br />

deutschen Mutterland sicherstellen.<br />

Ostpreußen sollte über die Ostsee<br />

an das Kernland des Deutschen<br />

Reichs angebunden werden.<br />

Die Schifffahrtslinie beeinflusste<br />

viele Ereignisse, wie die Volksabstimmung<br />

von 1920 und die Organisation<br />

von Handel, Messen und<br />

Tourismus in der Zeit der Weimarer<br />

Republik. Besonders hervorgehoben<br />

wurden politische Großveranstaltungen<br />

und Rettungsaktionen<br />

über die Ostsee, wie die Evakuierung<br />

von Ostpreußen im Jahr 1945.<br />

Der „Seedienst Ostpreußen“<br />

förderte auch den Handel und den<br />

Tourismus, indem er spezielle Angebote<br />

für Reisende aus dem deutschen<br />

Kernland anbot und gezielte<br />

Werbung betrieb. Geplant war auch<br />

eine Verbindung nach Helsinki, die<br />

1940 aufgrund des Ausbruchs des<br />

Zweiten Weltkriegs nicht zustande<br />

kam.<br />

Die Sonderausstellung „Seedienst<br />

Ostpreußen“ im Kulturzentrum<br />

Ostpreußen in Ellingen bietet<br />

seit April Einblicke in diesen Teil der<br />

deutschen Geschichte. Im Museum<br />

gibt es spannende Reisebeschreibungen<br />

jener Schifffahrtslinie, die<br />

sich von ihrer ursprünglichen Stre-<br />

Fossilien-Highlights in Solnhofen<br />

Neue Jahresausstellung und traditionelle Fossilientage<br />

Auf den Archäopteryx-Fund<br />

ist man in Solnhofen selbstverständlich<br />

stolz <strong>–</strong> und das zu Recht.<br />

Ebenfalls stolz ist das Bürgermeister-Müller<br />

Museum auf eine neue<br />

Auszeichnung: Seit 2023 ist die<br />

Fossilien- und Steinregion rund um<br />

das Steinzentrum Solnhofen mit<br />

seinem Geo-Zentrum und Museum<br />

im „Geologischen Olymp“ angekommen.<br />

Konkret heißt das: Die „International<br />

Union of Geological Sciences<br />

(IUGS)“ hat beschlossen, das Archäopteryx-Vorkommen<br />

von Solnhofen-Eichstätt<br />

in die Liste der 100<br />

bedeutendsten Geo-Erbestätten<br />

der Welt aufzunehmen. Nicht nur<br />

der Urvogel wurde prämiert, auch<br />

der Solnhofener Plattenkalk und<br />

der Treuchtlinger Jurakalkstein erhielten<br />

jeweils die Auszeichnung<br />

IUGS Heritage Stone.<br />

Das Museum nannte seine Jahresausstellung<br />

daraufhin Geo-Welterbestätte<br />

Solnhofen. Sie bietet<br />

Einblicke in das Leben der Steinbrecher<br />

über Generationen hinweg,<br />

mit historischen Aufnahmen,<br />

alten Handwerksgeräten und Originalfunden<br />

von Fossilien. Besonders<br />

typische Fossilfunde wie Ammoniten<br />

und Mineralvorkommen werden<br />

erläutert. Vor dem Museum<br />

wurde ein Gleis mit historischen<br />

Steinbruchloren aufgebaut, neben<br />

dem großen Dinosaurier-Modell.<br />

Im Inneren des Museums sind<br />

Natursteine aus Solnhofener Plattenkalk<br />

sowie drei Originalfunde<br />

des Archäopteryx zu bewundern.<br />

Das erste Exemplar wurde 1861 in<br />

einem Steinbruch in der Langenaltheimer<br />

Haardt entdeckt.<br />

Die Ausstellung bildet eine ideale<br />

Brücke zu den Erlebnismöglichkeiten<br />

im Hobbysteinbruch von Solnhofen.<br />

Ein weiterer Termin, den<br />

sich alle Fossilienfans im Kalender<br />

markieren sollten, sind die alljährlichen<br />

Solnhofener Fossilientage:<br />

cke von Swinemünde nach Pillau<br />

ausdehnte, auf Fahrten von Lübeck<br />

und Danzig bis Pillau und später<br />

sogar bis nach Helsinki. Die Ausstellung<br />

wird durch historische Filmaufnahmen<br />

und Prospekte unterstützt<br />

und ist bis Ende Juli geöffnet.<strong>–</strong>syz<strong>–</strong><br />

Infos: Ausstellung vom 13. April<br />

bis 28. Juli, Kulturzentrum Ostpreußen,<br />

Ellingen.<br />

Da lädt das Bürgermeister-Müller-<br />

Museum nämlich zu einer Schatzsuche<br />

für Kinder, zu einer großen<br />

Fossilien- und Mineralienbörse (mit<br />

vielen Verkaufsständen) und zur<br />

Museumsrallye und spannenden<br />

Lithografievorführungen ein. Hackstockmeister<br />

zeigen die Bearbeitung<br />

von Solnhofener Platten.<br />

Es gibt Getränke, Kaffee<br />

und Kuchen und gegrillt wird,<br />

wie jedes Jahr, an der beliebten<br />

Grillstation „Archaeopteryx“.<br />

<strong>–</strong>syz<strong>–</strong><br />

Infos Fossilientage: Samstag, 3.,<br />

und Sonntag, 4. August, von 9 bis<br />

17 Uhr.<br />

Apothekenmuseum Weißenburg<br />

Stiftung Kohl’sche Einhorn-Apotheke<br />

91781 Weißenburg in Bayern, Rosenstraße 3<br />

Zu sehen sind Offizin und Labor aus der<br />

Zeit nach 1882. Verschiedenste Zeugen<br />

vergangener Apothekerkunst warten im<br />

Kellergewölbe des Hauses auf ihre Besucher.<br />

Die Ausstellung der alten Apotheke wird ergänzt durch die historische<br />

Kräuterkammer aus dem 19. Jahrhundert, in der auch die Gerätschaften<br />

zum Bearbeiten von getrockneten Pflanzen erklärt werden.<br />

Besichtigung nach vorheriger telefonischer Vereinbarung<br />

unter Tel. 0 91 41 / 23 07.<br />

Aktuelle Infos unter<br />

www.apothekenmuseum-weissenburg.de<br />

Museum Solnhofen Bahnhofstr. 8, 91807 Solnhofen<br />

Tel. 09145 832030, Fax 09145 832050<br />

www.museum-solnhofen.de, E-Mail: info@solnhofen.de<br />

Paläozoo mit<br />

Fossilien der Jurazeit<br />

Originale des 6. und 9. Urvogels,<br />

Dinosaurier, Lithografie,<br />

Führungen, Hobbysteinbruch<br />

zur Museum Fossiliensuche Solnhofen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Bahnhofstr. 8, 91807 Solnhofen<br />

23.03.-03.11.<strong>2024</strong> Tel. 09145 832030, täglich Fax 09145 832<br />

von www.solnhofen.de, 9.00-17.00 Uhr E-Mail: info@<br />

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