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Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

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Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

kultur<br />

Dialektwörter<br />

Wie europäisch das Fränkische<br />

ist, das beweist der Europa-<br />

Sprachwissenschaftler Prof. Dr.<br />

Joachim Grzega. Er blickt auf eine<br />

Auswahl von Dialektwörtern und<br />

bringt diese in einen europäischen<br />

Zusammenhang. Mit einer Prise<br />

Humor <strong>–</strong> zum Mitmachen oder<br />

zum Zuhören. <strong>–</strong>cd/miz<strong>–</strong><br />

Montag, 3. Juni, 18 Uhr, vhs-Bildungszentrum,<br />

Gunzenhausen.<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

Historischer Stammtisch<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts starben<br />

jährlich Millionen Menschen<br />

an Tuberkulose. Besonders betraf<br />

die „Volkskrankheit“ diejenigen,<br />

die auf engem Raum und in verschmutzten,<br />

häufig dunklen, feuchten<br />

Mietskasernen lebten. Die Todesrate<br />

bei den Erkrankten war so<br />

hoch, dass man die Krankheit weitläufig<br />

auch „Weiße Pest“ nannte.<br />

Einen wichtigen Beitrag im Kampf<br />

gegen die Krankheit leisteten zu<br />

dieser Zeit die Lungensanatorien.<br />

Vielen ist die Heilanstalt Beelitz in<br />

Brandenburg ein Begriff, man kennt<br />

das Gebäude, das sich zum Lost<br />

Place gewandelt hat, heute aus Verfilmungen<br />

wie Operation Walküre.<br />

Auch in Franken wütete die Krankheit<br />

gehörig. „Weißenburg wies laut<br />

einer Quelle aus dem Jahr 1919 von<br />

jeher eine überraschend hohe Erkrankungs-<br />

und Sterblichkeitsziffer<br />

an Tuberkulose auf“, weiß etwa Historikerin<br />

Anna Weichmann. In ihrem<br />

Vortrag im Rahmen des historischen<br />

Stammtischs behandelt sie Maßnahmen,<br />

die in Weißenburg gegen<br />

die häufig tödlich verlaufende Tuberkulose<br />

unternommen wurden.<br />

Dazu gehörten der im Jahr 1908 gegründete<br />

„Verein zur Bekämpfung<br />

der Tuberkulose in Weißenburg<br />

e. V.“ und die von ihm initiierte<br />

Walderholungsstätte auf dem Rohrberg,<br />

die 1926 zu einer Waldheilstätte<br />

erweitert wurde. <strong>–</strong>miz/syz <strong>–</strong><br />

Mittwoch, 15. Mai, 19.30 Uhr, Gasthof<br />

Goldener Adler, Weißenburg.<br />

Mehr Lagerfeuer statt Büro<br />

Coworking und Workspaces auf dem Land<br />

In der ziemlich erfolgreichen Vortragsreihe<br />

„Vitalisierung der Provinz“<br />

widmet sich der Kunst- und<br />

Kulturverein Pappenheim der neuen<br />

Arbeitswelt.<br />

Viele englische<br />

Begriffe <strong>–</strong> Coworking,<br />

Locations,<br />

Homeoffice<br />

etc. <strong>–</strong> sind in den<br />

hippen Großstadtbüros<br />

längst geläufig. Aber<br />

verstehen wir sie und können wir<br />

sie auch in der Provinz verorten?<br />

• Freitag, 10. Mai<br />

• 20 Uhr<br />

• Haus des Gastes,<br />

Pappenheim<br />

Da lädt man sich am besten eine<br />

Expertin nach Pappenheim ein. Sabine<br />

Sauber vom Neue Höfe Campus<br />

hat selbst schon vor Jahren<br />

erfolgreich so eine Coworking-Station<br />

aufgebaut, und zwar nicht in<br />

New York, nicht in Berlin und auch<br />

nicht in Nürnberg, sondern mitten<br />

in der Provinz, in der kleinen fränkischen<br />

Stadt Neuhof an der Zenn.<br />

Sie zeigt auf, dass die derzeitigen<br />

technischen und sozialen Änderungen<br />

die Arbeitswelt umformen und<br />

neue Möglichkeiten dafür geschaffen<br />

und angeboten werden müssen.<br />

Wir brauchen eine Arbeitswelt,<br />

die Kreativität, Innovation sowie<br />

gute Zusammenarbeit ermöglicht<br />

und den Menschen stärkt. Der<br />

richtige Workspace kann dazu beitragen.<br />

Im besten Fall ist dieser Ort<br />

auch mal unter<br />

dem Apfelbaum<br />

oder am Lagerfeuer<br />

zu finden.<br />

Für Sabine<br />

Sauber macht es<br />

Sinn, den ländlichen<br />

Raum neben den urbanen Zentren<br />

mitzudenken. Denn in Zukunft<br />

wird es viele verschiedene Orte der<br />

Arbeit brauchen, um die Herausforderungen<br />

zu meistern, die vor<br />

uns liegen. Kein Entweder-oder,<br />

sondern ein Sowohl-als-auch. Aus<br />

ihrer Erfahrung kann sie aufzeigen,<br />

warum Menschen und Unternehmen<br />

raus aufs Land gehen, welche<br />

Vorteile sich für die Arbeit daraus<br />

ergeben und welche Rolle dabei die<br />

fränkische Bratwurst spielt.<br />

<strong>–</strong>cd/miz<strong>–</strong><br />

Am Samstag, 8. Juni, folgt eine<br />

Exkursion zum Neue Höfe Campus<br />

von Sabine Sauber in Neuhof an<br />

der Zenn, Anmeldung bis 24. Mai<br />

beim Kunst- und Kulturverein Pappenheim.<br />

Gorilla, Holzwurm, Bär<br />

Eine Führung durch Gunzenhausens Kneipen<br />

In Gunzenhausen gibt es überdurchschnittlich<br />

viele Bars, die<br />

Tiere in ihrem Namen tragen.<br />

Zunächst scheint das nicht ungewöhnlich,<br />

eine<br />

Gaststätte oder<br />

• Freitag, 17. Mai<br />

• 19 Uhr<br />

• Café am Wehrgang,<br />

Gunzenhausen<br />

Kneipe nach<br />

einem Tier zu<br />

benennen <strong>–</strong><br />

goldene Adler<br />

und Hirsche<br />

tauchen ja in gefühlt jeder zweiten<br />

jeder Ortschaft im Gastronomiebetrieb<br />

auf.<br />

In Gunzenhausen gibt es dazu<br />

noch viele andere kreative Tieranspielungen<br />

in den Namen der<br />

Bars und Kneipen. Kerstin Richter<br />

macht Stadtführungen durch<br />

Gunzenhausen und hat sich nun<br />

den Spaß erlaubt, eine tierische<br />

Kneipentour zu organisieren. Die<br />

vor 25 Jahren zugezogene und<br />

längst ins Seenland vernarrte<br />

Stadtführerin hat viele lustige Anekdoten<br />

zu den einzelnen Locations<br />

auf Lager.<br />

Ihre Tour beginnt im Gorilla,<br />

führt über den Holzwurm, wo<br />

ein feiner Wein gekostet<br />

wird, dem Bärlin, wo ein<br />

verwegener Drachenblut-Cocktail<br />

auf die<br />

Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer wartet, den<br />

Richter in Anlehnung<br />

an den Gunzenhäuser<br />

Goldmacher Johann<br />

Reichardt ausgewählt<br />

hat.<br />

In der Cayman-Bar<br />

wird die Gruppe dann<br />

quizzen (mal sehen,<br />

bei wem das dann<br />

noch so gut geht),<br />

und zum Schluss<br />

endet die Tour bei<br />

einem Bier in der<br />

Adebar am Marktplatz.<br />

Wer sich für<br />

die zweieinhalbstündige Tour anmeldet<br />

und den Betrag bezahlt,<br />

bekommt an jeder Location das<br />

entsprechende Getränk inklusive.<br />

Es wird also<br />

nicht nach<br />

Wein und Bier<br />

getrennt, sondern<br />

beides<br />

plus Cocktail<br />

und eines Kurzen<br />

auf- und durcheinandergetrunken.<br />

Nach allen Regeln der<br />

Wissenschaft ist das keine besonders<br />

katerunfreundliche Methode.<br />

Wer sie trotzdem ausprobieren<br />

oder vielleicht verschenken<br />

will, kann sich telefonisch bei Kerstin<br />

Richter anmelden. <strong>–</strong>syz<strong>–</strong><br />

Weiterer Termin:<br />

Freitag , 14. Juni,<br />

Treffpunkt um<br />

19 Uhr gegenüber<br />

vom Café am<br />

Wehrgang.<br />

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