13.10.2021 Aufrufe

Carpe diem – Ausgabe 2/2024

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

Von großer und kleiner Kunst bis hin zur kommunalen Kulturpolitik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kunst<br />

Wucht der Freiheit<br />

Noch bis zum 12. Mai zeigt der<br />

Künstler Michael Lange seine Werke<br />

im M11 in Gunzenhausen. Lange<br />

wurde 1965 in Prenzlau geboren<br />

und malt expressionistisch. Aus<br />

seinen Bildern spricht eine dramatische<br />

persönliche und künstlerische<br />

Entwicklung: Bereits als Jugendlicher<br />

entdeckt er die Malerei und<br />

die eigene Kreativität. Doch seine<br />

Kunst passt so gar nicht ins sozialistische<br />

DDR-Regime und für den exzentrischen<br />

Jugendlichen wird ein<br />

Studienverbot verhängt. Ein harter<br />

Schlag für den jungen Künstler.<br />

Die einzige Lösung, die Lange als<br />

Ausweg sieht: eine stille Revolte<br />

des Schweigens. Er legt den Pinsel<br />

weg und hört auf zu malen. Erst<br />

nach der Wende und nach Krankheit,<br />

Depression und mehreren<br />

Schicksalsschlägen schafft es Michael<br />

Lange mittlerweile, all seine<br />

Erfahrungen und seinen Schmerz<br />

in Bilder zu fassen. Eine schwere<br />

Krise bringt letztlich den Auslöser<br />

Heft 2/<strong>2024</strong> <strong>–</strong> Mai bis Juli<br />

und verhilft ihm zu einem schöpferischen<br />

Neuanfang. Die Wucht<br />

der Befreiung ist in seinen Bilder<br />

spürbar. Es scheint, als ob sich in<br />

dem 58-Jährigen nun explosionsartig<br />

entladen will, was jahrelang<br />

weggesperrt war. Zeuge dieser<br />

Explosionen wird man im M11 in<br />

Gunzenhausen.<strong>–</strong>miz<strong>–</strong><br />

Ausstellung: bis 12. Mai, samstags<br />

und sonntags von 11 bis 16<br />

Uhr, M11, Gunzenhausen. Veranstalter:<br />

Kunstforum Fränkisches<br />

Seenland.<br />

Kunst von der Drehbank<br />

Die Drechselfreunde stellen wieder aus<br />

Was man alles aus Holz zaubern<br />

kann, zeigen heuer wieder eindrucksvoll<br />

die<br />

Drechselfreunde<br />

Franken in ihrer<br />

Ausstellung in<br />

der Schranne.<br />

„Faszination<br />

Drechseln“ findet<br />

seit 2014 alle<br />

drei Jahre statt,<br />

nur zwischen 2017 und 2021 gab es<br />

ausnahmsweise eine vierjährige<br />

VERNISSAGE<br />

• Donnerstag, 1. August<br />

• 18 Uhr<br />

• Kunst-Schranne,<br />

Weißenburg<br />

Pause. Mit <strong>2024</strong> ist man nun aber<br />

wieder im regelmäßigen Turnus.<br />

Die Drechselfreunde<br />

Franken sind<br />

ein lockerer Zusammenschluss<br />

fränkischer<br />

Kunsthandwerker,<br />

die sich für<br />

den lebendigen Werkstoff Holz begeistern<br />

und ihn auf der Drehbank<br />

bearbeiten und formen. Einmal im<br />

Monat findet ein Stammtisch mit<br />

Fachsimpeleien in Gräfenberg statt.<br />

Die Truppe will dieses jahrtausendealte<br />

Handwerk bewahren und die<br />

Begeisterung dafür wecken.<br />

Und das klappt offenbar. Jedenfalls<br />

freut sich der Oberhochstatter<br />

Drechsler Gerhard Winter, dass unter<br />

den elf Ausstellern in der Kunst-<br />

Schranne wieder ein paar ganz<br />

neue Drechsler mit am Start sind.<br />

Präsentiert werden Alltagsgegenstände,<br />

Kunstwerke und Mischformen<br />

aus beidem. <br />

<strong>–</strong>miz<strong>–</strong><br />

Öffnungszeiten der Ausstellung:<br />

2. bis 11. August, täglich 10 bis 20<br />

Uhr.<br />

Rother<br />

Schlosshof-<br />

Spiele<br />

Cyrano<br />

de Bergerac<br />

Komödie nach Edmond Rostand<br />

Termine <strong>2024</strong><br />

Samstag, 20. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Mittwoch, 24. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Freitag, 26. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Samstag, 27. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Sonntag, 28. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Mittwoch, 31. Juli <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Freitag, 2. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Samstag, 3. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Sonntag, 4. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Mittwoch, 7. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Kirchweih<br />

Samstag, 10. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Sonntag, 11. August <strong>2024</strong> 20.00 Uhr<br />

Kartenvorverkauf ab 1. Mai <strong>2024</strong> im<br />

Internet unter www.schlosshofspieleroth.de,<br />

am Samstag, 22. Juni <strong>2024</strong>, von<br />

9.00 bis 11.00 Uhr, und vom 27. Juni<br />

bis 1. August <strong>2024</strong> jeden Donnerstag<br />

von 15.30 bis 18.30 Uhr im Foyer von<br />

Schloss Ratibor. Ab Dienstag, 25. Juni<br />

<strong>2024</strong> auch unter Telefon 0800 1070047.<br />

Europa illustriert die Gebrüder Grimm<br />

Märchen von originell bis witzig<br />

Im Kloster Heidenheim gibt es<br />

eine neue Sonderausstellung, die<br />

sich <strong>–</strong> es ist mal wieder so weit, unsere<br />

Redaktion spürt da einen unweigerlich<br />

erkennbaren Landkreistrend<br />

in dieser Hinsicht <strong>–</strong> mit Märchen<br />

befasst. Diesmal allerdings<br />

nicht mit dem Wort, es wird weder<br />

gelesen noch erzählt (s.S. 53<strong>–</strong><br />

Märchenerzählerin), , stattdessen<br />

stehen die Illustrationen der traditionellen<br />

Märchen der Gebrüder<br />

Grimm im Vordergrund.<br />

Märchenbücher sind immer<br />

auch in ihrer eigenen Art illustriert,<br />

früher gerne nach biedermeierlicher<br />

Bildtradition,<br />

heute verschwimmen die Grenzen.<br />

Die Ausstellung „So leben<br />

sie noch heute. Europa illustriert<br />

die Grimms“ fasst die aktuelle<br />

europäische Märchenillustration<br />

in ihrer ganzen Breite ins Auge.<br />

Eine breite Auswahl von Märchenbuchexemplaren<br />

aus 13 Ländern<br />

zeigt, wie frei von Bildtraditionen,<br />

wie originell, gar witzig<br />

Märchen in die Gegenwart geholt<br />

werden können.<br />

Wie in den Märchen war den<br />

Illustratoren und ihrer Kreativität<br />

keine Grenze gesetzt: Da verliert<br />

sich Rotkäppchen schon mal im<br />

Großstadtdschungel (Roberto Innocenti),<br />

Hänsel und Gretel irren<br />

als Comicfiguren gezeichnet durch<br />

den düsteren Wald (Sophia Martineck)<br />

und die Bremer Stadtmusikanten<br />

werden zu kämpferischen<br />

Arbeiterführern (Claudia Palmarucci).<br />

Das nennen wir doch mal wirklich<br />

einen spannenden Twist im<br />

Märchengeschehen! <strong>–</strong>syz<strong>–</strong><br />

Ausstellung: 7. Juni bis 29. September<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!