24.12.2012 Aufrufe

Virtual Reality - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Virtual Reality - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Virtual Reality - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

projizieren vermögen, hängt von dem jeweiligen Benutzer ab. Im allgemeinen kann man jedoch<br />

sagen, daß ein gutes Spiel mit einem hohen Realitätsgrad, jeweils bezogen auf die in ihm<br />

dargestellte Szenerie, auch eine nicht zu verachtene Immersion auf den Spieler ausübt. Die<br />

Immersion der virtuellen Realität hängt eben auch davon ab, in wie weit sich der Benutzer auf die<br />

ihm vorgeführte Projektion einlässt, in welchen Maß er bereit ist, sein "Ich" in diese Welt hinein<br />

zu projizieren. Somit wird die Projektion zu einem Kreislauf. Erst das Verschmelzen beider<br />

Projektonsebenen ergeben die virtuelle Realität.<br />

Aber warum versucht der Mensch sich in eine andere Realität zu projizieren?<br />

Auf diese Frage gibt es eine Menge Antworten. Eine davon wäre der Gedanke der Realitätsflucht.<br />

Stellen wir uns einen üblichen Arbeitstag vor: Acht Stunden harte körperliche Arbeit, meist mit<br />

einem unausstehlichen Vorgesetzten, aufgebauter Frust und Wut. Was wäre also besse als ein<br />

paar Stunden Krieg zu spielen. Zum Held zu avancieren, der die Welt vor dem Untergang rettet.<br />

Oder das innere Gefühl, etwas erschaffen zu müssen. Warum nicht seine eigene kleine Welt, in<br />

der man gottgleich über dessen Bewohner richten kann. Spiele und Simulationen stellen eine<br />

Pforte zu einer anderen Welt dar, in der man ungestraft töten, Gott spielen oder sein<br />

Lieblingswagen, den man sich im wirklichen Leben niemals leisten könnte, zu Schrott fahren<br />

dürfte. Und dies so oft man möchte.<br />

Man könnte sagen, dass die Unterhaltungsindustrie in diesem Fall uns ein Stück Kindheit zurück<br />

gegeben hat. Mit ihrer Hilfe ist es endlich möglich, all die Dinge zu tun, von denen man schon<br />

immer geträumt hat, bevor die harte Realität uns unserer Träume berauben und weismachen<br />

wollte, dass all die Dinge, an die man als Kind glaubte, unmöglich seien.<br />

Und genau aus diesem inneren Verlangen nach der virtuellen Entspannung erlebt diese Branche<br />

auch einen beachtlichen Aufschwung.<br />

5. Kommunikation mit der virtuellen Realität / Techniken des Daten- in/outputs :<br />

Da die Unterhaltungsindustrie eine Massenproduktmaschinerie darstellt, versucht sie ihre<br />

"virtuellen Welten" auch <strong>für</strong> jederman zugänglich zu machen. Dabei benutzt sie eine optische<br />

Ausgabe, über die fast alle Haushalte verfügen, den Fernseher. Als Eingabemittel werden<br />

sogenannte Gamepads bzw. Joysticks benutzt, welche von Konsole zu Konsole verschieden sind.<br />

Ähnlich verhält es sich auch bei den Computern. Dort ist die Software zumeist auf PC-User<br />

zugeschnitten, da ein herkömmlicher PC wesentlich günstiger ist als ein gleichwertiges Produkt<br />

von Apple. Auch hier gibt es eine Vielfalt von Eingabegeräten, die denen der Konsolen aber stark<br />

ähneln, wenn nicht teilweise sogar baugleich sind.<br />

Seit ein paar Jahren beschäftigt sich die Unterhaltungsindustrie damit, dem Spieler Kräfte mit<br />

Hilfe von sogenannten Rumblepacks, welche zusätzlich an die Gamepads angeschlossen werden<br />

können, oder Force Feedback - Joysticks zu suggerieren. Somit wird jede Maschinengewehrsalve,<br />

deren Rückschlag man hautnah zu spüren bekommt, oder die holprige Straße, über die man in<br />

seinem Porsche mit 180 Kmh hinwegschießt, wesentlich realistischer.<br />

Es ist auch vorstellbar, daß in naher Zukunft die Nerven- und Sinneszellen des Benutzers direkt<br />

mit elektrischen Impulsen stimuliert werden. Der dadurch erreichbare Immersionsgrad wäre<br />

extrem hoch und dem der wirklichen Realität gleich zu setzen. Mit dieser Technik könnte man<br />

perfekte Illusionen, Gefühle, Rauschzustände projizieren. Der Benutzer wäre vollkommen in die<br />

Virtuelle Realität integriert. Sogar Zeitreisen und Identitätsänderungen wären denkbar.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!