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Virtual Reality - Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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auch nicht weiter verwunderlich,<br />

dass viele Pioniere dieser Technik Patrone und Anhänger der Drogenkultur der 60ger Jahre<br />

waren und sogar Begründer der sogenannten Tripp Festivals waren. Dennoch wird es nach Aussagen<br />

einiger Kritker niemals den "perfekten Cyberspace" geben, da die "wirkliche Realität" so<br />

komplex und unberechenbar sei, daß sie aus eben aus diesen und aus chaostheoretischen Gründen<br />

niemals in dem Maße von einer Maschine berechnet werden könne. Im Gegenzug dazu<br />

könnte man sagen, dass der Mensch auch nur eine bestimmte Grenze an Auffassungsgabe besitzt<br />

und somit bestimmte Dinge, wie z.B. die Schmetterlingstheorie nicht berechnet werden bräuchte.<br />

Es handelt sich hier außerdem um eine völlig neue Welt, mit anderen physikalischen Gesetzen,<br />

Umgebungen und Lebewesen.<br />

Da in naher Zukunft die Rechnerleistung im privaten Haushalt weiter steigen wird und moderne<br />

Grafikkarten eine verblüffend reale Umgebung schaffen können wird der Unterschied zwischen<br />

virtueller und realer Welt immer fließender. Dadurch wird der Trip in den Cyberspace mehr als<br />

nur eine Betrachtung einer anderen Welt. Der Benutzer hat das Gefühl mit ihr zu verschmelzen<br />

und es besteht die Gefahr sich in ihr zu verlieren. Dadurch geht die eigene Identität verloren oder<br />

der Benutzer weiß nicht mehr was real und was virtuell ist. Er leidet unter Realitätsverlust.<br />

Weiterhin kann er in der virtuellen Welt sich hinter einer Maske verstecken und sich eine<br />

"Wunsch"-Identität aufbauen, aus der er einfach nicht mehr aussteigen möchte. Oder das Gefühl<br />

in der Virtuellen Welt ist so überwältigend (der Benutzer nimmt die Identität eines Vogels, Dämons,<br />

Gebäudes etc. an), daß er psychisch abhängig wird. Die virtuelle Realität könnte sich zu<br />

einer unkontrollierbaren Droge entwickeln, zumal es vielleicht möglich sein wird herkömmliche<br />

Rauschzustände durch neurale Stimulation, hervorzurufen und zwischen diesen Rauschzuständen<br />

nach Belieben zu wechseln.In einer Virtuellen Realität, die eine identische Kopie der Realität<br />

wäre, könnte man davon ausgehen, daß auch alle realen Probleme in die <strong>Virtual</strong>ität projiziert<br />

würden.<br />

7a. Bioadapter:<br />

Oswald Wiener beschreibt in seinem Text "Bioadapter" seine Vision der perfekten Symbiose von<br />

Mensch und Maschine. Der sogenannte Bioadapter stellt hierbei die perfekte Schnittstelle dar, mit<br />

welcher der Mensch in den wiederum vom Bioadapter geschaffenen virtuellen Raum eintauchen<br />

kann.<br />

Um diese totale Immersion zu erfahren, muss der Nutzer des Bioadpters allerdings in eine<br />

vollkommende Symbiose mit der Maschine eingehen, wodurch er ohne die Maschine nicht mehr<br />

lebensfähig ist. Oswald Wieners Vision des Bioadapters sowie dessen unterschiedlichen<br />

Adaptionsstufen sind im Anhang aufgeführt.<br />

7b. Cyberpunk:<br />

Der Cyberpunk ist eine Literatur- und Kulturform, die in der erste Hälfte der achtziger Jahre<br />

entstand. William Gibson gilt mit seinen Kurzgeschichten "Johnny Mnemonic" und "Burning<br />

Chrome" sowie mit seinem Buch "Neuromancer" als Begründer dieser Gattung. Auch der Film<br />

"Blade Runner" hat geholfen, die Regeln <strong>für</strong> den Cyberpunk festzulegen. Meist ist die Handlung<br />

der Geschichten in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhundert angelegt. Diese nahe Zukunft<br />

wird eher düster und chaotisch gezeichnet. Die Umwelt ist stark geschädigt, die alten<br />

Gesellschaftsstrukturen sind zerstört und die meisten Menschen leben in Sprawls. Das sind<br />

riesige, geschlossen besiedelte Ballungsräume, die sich über hunderte von Kilometern ausbreiten<br />

können. Die Macht der Staaten ist völlig ausgehöhlt und liegt nun in der Hand einiger<br />

gigantischer Firmen. In der Regel gilt Firmenrecht vor Staatenrecht. Die Instanzen des Staates

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