CHECK Berlin/Brandenburg #7
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HIV<br />
Grafik: Janis Cimbulis<br />
Wenn das STIGMA<br />
schädlicher ist als die Infektion<br />
Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) stellte mit der Deutschen<br />
Aidshilfe (DAH) die Forschungsergebnisse der Studie „positive stimmen 2.0“<br />
vor. Die Ergebnisse sind erschreckend wenig besser als bei einer in Teilen<br />
vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2011.<br />
COMMUNITY-FORSCHUNG<br />
Für die Studie haben sich fast 1.000 HIV-positive<br />
Menschen die Zeit genommen, den<br />
Online-Fragebogen über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen und Folgen mit Diskriminierung<br />
auszufüllen und der Studie bereitzustellen.<br />
Außerdem wurden knapp 500 HIV-positive<br />
Menschen zu ihrer Geschichte interviewt.<br />
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass<br />
nicht nur Erkenntnisse über den Verlauf und<br />
den jetzigen Stand der Diskriminierung gegen<br />
HIV-positive gesammelt werden, sondern dass<br />
die Interviewer selbst HIV-positiv sind. Damit<br />
sinkt die Hemmschwelle der Befragten, zugleich<br />
steigt die Bereitwilligkeit zur völligen<br />
Transparenz.<br />
So ist diese Studie zugleich auch ein Communityprojekt,<br />
denn die Befragten werden hier<br />
bei jedem Schritt der Forschung mitgenommen,<br />
ganz nach dem Motto des partizipativen<br />
Forschens.<br />
UMGANG MIT POSITIVEN HINKT<br />
WISSENSCHAFT HINTERHER<br />
Rund 73 Prozent der Befragten geben an, dass<br />
in vielen Bereichen ihres Lebens niemand<br />
über die Erkrankung Bescheid weiß, denn<br />
die sozialen Einschränkungen nach diesem<br />
Coming-out sind weitreichend. Durch<br />
immer noch zu geringe Aufklärung sind viele<br />
Stigmata im Umlauf, die so schon gar nicht<br />
68 <strong>CHECK</strong> BERLIN/BRANDENBURG <strong>#7</strong>