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CHECK Berlin/Brandenburg #7

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Interview: Ernesto Klews<br />

Augengesundheit<br />

Multifokale Kontaktlinsen sind Linsen, die unterschiedliche Sehbereiche für<br />

das Nah- und Fernsehen eingearbeitet haben. So können sie Alterssichtigkeit<br />

ausgleichen und eine Gleitsichtbrille ersetzen. Mehr dazu erzählt Dr. Lubos Frano<br />

exklusiv im Gespräch mit <strong>CHECK</strong>.<br />

Was sind multifokale Linsen und wie funktionieren<br />

sie?<br />

Die Linsen haben verschiedene Stärken und<br />

sind vergleichbar mit einer Gleitsichtbrille und<br />

liegen wie normale weiche Linsen direkt auf<br />

der Hornhaut des Auges. Die bekanntesten<br />

Multifokal-Kontaktlinsen funktionieren nach<br />

dem Simultanprinzip: Die optische Zone ist so<br />

aufgebaut, dass die Verstärkung der Nahsicht<br />

sich im Zentrum der weichen Linse befindet<br />

und drumherum die Zone für die Fernsicht.<br />

Das Sehzentrum im Gehirn ist so in der Lage,<br />

Ferne und Nähe klar zu fokussieren, ähnlich<br />

wie beim Zoom einer Kamera.<br />

Für wen sind diese Linsen geeignet?<br />

Am besten für die Generation 40+, die schon<br />

weiche oder harte Kontaktlinsen tragen<br />

und die jetzt eine Lesebrille bräuchten und<br />

dann denken, sie können deshalb nun keine<br />

Kontaktlinsen mehr tragen. Aber gerade mit<br />

den multifokalen Kontaktlinsen können sie<br />

auf eine Lesebrille verzichten. Natürlich sind<br />

die Gleitsichtlinsen auch für Menschen geeignet,<br />

die noch keine Erfahrungen mit Linsen<br />

gemacht haben.<br />

Wie lange dauert es, bis man sich an die multifokalen<br />

Linsen gewöhnt?<br />

Das Anpassen von multifokalen Linsen ist<br />

aufwendiger und ich würde von einem Kauf<br />

online abraten. Wenn jemand bereits Kontaktlinsen<br />

trägt, dann gewöhnt man sich schnell<br />

daran. Bei Neu-Einsteigern, die gleich mit den<br />

Gleitsichtlinsen anfangen möchten, kann es<br />

länger dauern. Das liegt daran, dass die Linsen<br />

unterschiedliche Korrekturzonen haben. Wir<br />

vermessen das Auge sehr genau: Welches<br />

Auge ist dominant, also ferndominant, und<br />

welches Auge ist für das Lesen geeignet. Es<br />

kann auch passieren, dass sich die Linsen<br />

für einen Patienten nicht eignen. In dem Fall<br />

empfiehlt sich vielleicht die Kombination einer<br />

Lesebrille mit normalen Kontaktlinsen. Es gibt<br />

aber auch noch Monovisions-Kontaktlinsen<br />

oder Bifokal-Kontaktlinsen. Das alles können<br />

wir im Augenkraft-Institut herausfinden und<br />

dementsprechend anpassen.<br />

Was ist der Unterschied zu torischen Linsen?<br />

Torische Linsen sind weiche Linsen, die die<br />

Hornhautverkrümmung ausgleichen. Es gibt<br />

auch torische multifokale Linsen auf dem<br />

Markt.<br />

Ist eine Voruntersuchung beim Augenarzt<br />

notwendig?<br />

Unbedingt! Man sollte schon organisch die<br />

Augen untersuchen, den Augeninnendruck<br />

messen oder die Benetzung des Auges prüfen<br />

lassen. Das alles ist für den Tragekomfort und<br />

die optimale Sehschärfe wichtig.<br />

Welche Kosten übernehmen die gesetzlichen<br />

Krankenkasse?<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen<br />

anteilig die Kosten für die Anpassung und die<br />

Linsen für Patienten über +/- 6 Dioptrien.<br />

Augenkraft<br />

Institut für gesundes Sehen<br />

Innsbrucker Str. 58<br />

10779 <strong>Berlin</strong><br />

www.augenkraft.com<br />

<strong>CHECK</strong> BERLIN/BRANDENBURG <strong>#7</strong><br />

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