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104 2. Briefe und Schriften<br />

dessen, was wegen des Wetters in unserem Bedenken gedacht worden, wird<br />

man ja fleißig vigiliren müssen, daß nicht etwan in das künfftige conclusum<br />

eine formul mit eingerücket werde, dadurch es das ansehen gewinne als ob<br />

das Wetter prognosticiren durch ein Reichsdecret probirt würde. denn sonst<br />

hetten die Astrologi gewonnen weil sie sagen: si planeta mutant aerem, mutant<br />

etiam humores corporis, et consequenter temperamenta ingenio, mores actiones<br />

inclinationes et facta hominum. Womit nebst Empfehlung Göttlicher Gnaden<br />

verharre<br />

Meines hochgeehrtisten Hn u. Patrons<br />

ergebenster Diener<br />

Jena d 12 Febr 1700 G A Hamberger<br />

Kommentar<br />

Hamberger versuchte offenbar weitere Kontakte für die Bemühungen zur Einrichtung<br />

des Collegiums zu mobilisieren. Bei dem genannten Doktor Müller in Magdeburg<br />

handelt es sich um den Theologen Philipp Müller (1640-1713), der an der<br />

Universität Jena studierte und als Professor wirkte, bevor er 1680 als Probst des<br />

Klosters Unser lieben Frauen nach Magdeburg ging. Über diesen hoffte Hamberger,<br />

den einflussreichen brandenburgisch-preußischen Staatsminister Paul von Fuchs<br />

(1640-1704) für die Bemühungen um das Collegium zu gewinnen. Außerdem hatte<br />

Hamberger sich an einen Herrn Schmidt gewandt, der seine Unterstützung zusagte.<br />

Vermutlich handelt es sich dabei um Johann Andreas Schmidt in Helmstedt, der<br />

in engem Briefkontakt zu Leibniz stand.<br />

Hamberger spricht sich zudem für die Notwendigkeit einer Verordnung gegen die<br />

Astrologie, insbesondere gegen die astrologisch begründeten Wetterprognostiken<br />

aus, und zitiert die Astrologen mit ” Si planeta mutant aerem, mutant etiam humores<br />

corporis, et consequenter temperamenta ingenio mores actiones inclinationes et facta<br />

hominum.“ (Seite 104, Übersetzung: Wenn sich die Planeten verändern, dann wandelt<br />

sich die Luft und sogar die Flüssigkeiten des Körpers, und folglich auch die<br />

Mischung aus Talent, Wille, Handlungen, Neigungen und Taten des Menschen.)

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