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Brief vom 4. Juni 1699 57<br />

noch vorhanden seyn.<br />

Kommentar<br />

Empfang den 10<br />

20<br />

Junij. [offenbar eine Notiz des Empfängers]<br />

Hamberger hatte sich im zweiten Brief vom 1.5.1699 ausdrücklich angeboten, auch<br />

mit Bezug auf die darin erwähnten Anordnungen seiner Landesherren, bei Bedarf<br />

zur Unterstützung der Kalenderreformbestrebungen eine Reise nach Regensburg<br />

zum Immerwährenden Reichstag zu unternehmen, vgl. Seite 52. In diesem Brief<br />

kommt zum Ausdruck, dass Hamberger der schriftlichen Lage der Dinge nach zu<br />

der Einschätzung kommt, die Kalendersache entwickle sich gemäß der Intentionen<br />

Weigels und des Trios Hamberger, Meyer und Sturm. Insbesondere scheint er darauf<br />

zu vertrauen, die Argumente für das angestrebte Collegium Artis Consultorum<br />

seien bereits ausreichend überzeugend dargestellt, um das Collegium politisch auch<br />

tatsächlich durchbringen zu können.<br />

Hamberger erwähnt in diesem Brief Christian Körber, Pfarrer und Diakon im<br />

vogtländischen Lobenstein [28, Seite 550]. Körber soll als Verfasser eines Lichtenbrunner<br />

immerwährenden Bauernkalenders bekannt geworden sein und sich damit<br />

auch als Gegner des Aberglaubens einen Namen gemacht haben. Im Jöcherschen<br />

Gelehrtenlexikon heißt es dazu: ” Er ist auch Verf. des Lichtenbrunner immerwährenden<br />

Baurenkalenders, der ein Beweiß ist, daß er zu den edeln Männern<br />

gehörte die den Aberglauben auszurotten bemühet waren“ [109, Spalte 680], vgl.<br />

auch [39, Seite 129].<br />

Der genannte Rektor am Gymnasium von Schaffhausen in der Schweiz war Stephan<br />

Spleiß (1623-1693) [137]. Zwei seiner Söhne, David Spleiß (1659-1716) und<br />

Johann Jacob Spleiß (1655-1728), studierten und waren wie ihr Vater Lehrer am<br />

Schaffhausener Gymnasium, siehe [156, Seite 133 f.] und [175, Seite 281]. Erwähnt<br />

sei noch ein weiterer Sohn von Stephan Spleiß, nämlich Johannes Spleiß. Dieser<br />

war Buchbinder und der Mathematiker Thomas Spleiß (1705-1775) war ein Sohn<br />

dieses Buchbinders, vgl. [59, Seite 7] und [56].<br />

Von Stephan Spleiß findet man eine Schrift über seine Beobachtungen des großen<br />

Kometen von 1664 [171]. Außerdem soll er Kalender herausgegeben haben. Zu einer<br />

etwaigen Erfindung des bereits 1693 Verstorbenen gibt es lediglich die von den<br />

beiden Söhnen David und Johann Jacob Spleiß im Jahr 1699 publizierte kleine<br />

Schrift ” Kurzer Bericht von einer newen Erfindung“ [170], in welcher die Autoren<br />

zwar vollmundig verkünden, dass ihr Vater eine neue, einfache und allgemeingültige<br />

Rechenmethode zur Vereinigung von Julianischem und Gregorianischem Kalender<br />

sowie vornehmlich zur Osterfestrechnung gefunden habe, geben aber in dieser<br />

Schrift keinerlei Details zu dieser Methode an. Vielmehr lesen wir dort:

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