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Wer war Georg Albrecht Hamberger? 33<br />

aufgeführt. Hamberger übernahm also allem Anschein nach im Jahr 1695<br />

die ordentliche Professur für Mathematik und damit die Nachfolge Erhard<br />

Weigels. Zwei Disputationen aus dem Jahr 1696 unter Hambergers Vorsitz<br />

bestätigen ihn mit seinen Titulaturen ” Mathematum Professoris Publici In<br />

Academia Ienensi“ in [80] und ” Mathem. Profess. Ordinarii In Academia Ienensi“<br />

in [68] als ordentlichen Professor. Weigel wurde in dem betreffenden Jahr<br />

70 Jahre alt und soll Hamberger seinen Lehrstuhl selbst überlassen haben.<br />

Zuvor hatte er sich in einem Brief an den Herzog in Weimar ausdrücklich<br />

dafür ausgesprochen, dass sein Fach an Hamberger übertragen wird, ” weil<br />

dergleichen Subjekte, als Er ist, in ganz Teutschland auff Universitet, die<br />

ordentlichen Professoren ausgenommen, nicht mehr zu finden seien“, zitiert<br />

nach [119, Seite 74]. Allerdings kann wohl aus Briefen Erhard Weigels auch<br />

geschlossen werden, dass die Übergabe seines Lehrstuhls bezüglich finanzieller<br />

Angelegenheiten wohl nicht ganz reibungslos erfolgte, vgl. [169, Seite 8]<br />

und [125]. Zumindest konnte Weigel von da an seine Kräfte auf sein letztes<br />

Großprojekt, die Umsetzung einer Kalenderreform in den protestantischen<br />

Territorien Deutschlands sowie darüber hinaus in den protestantisch regierten<br />

Ländern Nordeuropas, konzentrieren und sich mit wesentlich höherer<br />

Intensität als schon zuvor seinen Bestrebungen zu dieser Kalenderreform<br />

widmen.<br />

Für das Jahr 1698 wird Hamberger als Dekan der Philosophischen Fakultät<br />

[79] sowie ab 1697 als Inspektor der Alumnen genannt [202, 77, 82] und [62].<br />

Alumni waren Stipendiaten, denen Unterkunft, Kleidung und Verpflegung<br />

gewährt wurde und die auf diese Weise mit finanzieller Unterstützung des<br />

Fürsten an der Universität studieren konnten. Im Gegenzug mussten sie sich<br />

dafür verpflichten, nach Abschluss des Studiums zum Beispiel an Schulen<br />

oder Kirchen in den Dienst des Landesherren zu treten und durften ohne<br />

ausdrückliche landesfürstliche Erlaubnis keine Anstellung außer Landes<br />

annehmen. Dem Inspektor der Alumnen oblag die tägliche Aufsicht über<br />

die Alumni. Er wachte über ihre Disziplin und Studienleistungen, erteilte<br />

ihnen Unterricht und beriet sie in allen Dingen des universitären und außeruniversitären<br />

Lebens. Die Aufgabe des Inspector Alumnorum hatte zuvor<br />

Weigel etwa 45 Jahre lang wahrgenommen. Im Jahr 1705 erhielt Hamberger<br />

schließlich zu seiner Professur für Mathematik auch die für Physik [202].<br />

Wie schon zuvor Erhard Weigel ist Hamberger auch mit einem weiteren<br />

Ausbau in die Baugeschichte des Torgebäudes des Collegium Jenense eingegangen.<br />

Bald nach seiner Ankunft in Jena hatte Weigel das Torgebäude

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