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pfalz-magazin Feb-März 2022 Frühjahr

Themen rund um die Pfalz, Frühjahr 2022, Zeitfenster Februar-März

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Ausflugtipp<br />

Wandern in Mittelhaardt<br />

Ein Meer voller Reben<br />

Häufig habe ich schon zu hören bekommen, dass mir der Pfälzerwald bestimmt sehr am Herzen liegt.<br />

Das kann ich auch nicht bestreiten, aber so wirklich zuhause fühle ich mich woanders.<br />

Ein Erlebnisbericht von Lena Braun<br />

J<br />

edes Wochenende wird die selbe Frage gestellt: „Wald<br />

oder Weinberge?“ Grundsätzlich plant meine Mutter<br />

schon Wochen im Voraus, dass wir wieder in den Wald<br />

gehen sollten. Vielleicht zur Wachtenburg oder doch<br />

auf den Eckkopf? Auf der Michaelskapelle waren wir auch schon lange<br />

nicht mehr. Aber ein Abstecher nach Bad Dürkheim, rauf zum<br />

Kriemhildenstuhl, klingt auch durchaus verlockend. Mein Vater antwortet<br />

darauf meist mit „Mir egal, hauptsache raus“, und ich weiß<br />

längst Bescheid, dass er eigentlich am liebsten in den Weinbergen<br />

spazieren möchte. Wenn man mal ehrlich ist, ähnelt das ja auch<br />

schon einer kleinen Wanderung. Es geht rauf, runter, noch steiler<br />

hinauf und dann ist man auch schon am Waldrand angekommen.<br />

Ein klein bisschen Pfälzerwald ist ja immer in der Nähe. Kaum haben<br />

wir meine Mutter erneut dazu überredet in den Weinbergen altbekannte<br />

Wege zu laufen, kommt uns vor unserem Hoftor auch<br />

schon eine Gruppe von Wandervögeln entgegen, die in eines der<br />

vielen Restaurants entlang der Weinstraße einkehren möchte.<br />

Die Auswahl dürfte schwer fallen, da typisch Pfälzische Gerichte zu<br />

Mengen angeboten werden. Dazu noch einen Riesling? Lieber einen<br />

Weißherbst? Vielleicht ja doch der Gewürztraminer, oder der Grauburgunder<br />

– hier gibt es alles, was das Herz – oder der Rachen – begehrt.<br />

Wir sind natürlich höflich und grüßen, als sich die Gruppe<br />

über die Clematis an unserer Hauswand unterhält. Mein Vater gibt<br />

ein lautes, aber unter den Männern des Dorfes klassisches „Servus“<br />

von sich. Kaum sind die Wanderer verschwunden, denke ich noch<br />

einmal darüber nach, ob wir nicht lieber in den Wald hätten gehen<br />

sollen. Die Sonne scheint, es ist angenehm kühl und man könnte später<br />

in der Waldweinstube noch etwas Leckeres essen und trinken.<br />

Als wir schließlich den Ortsausgang erreichen, sehe ich weit und<br />

breit nichts außer willkürlich geparkten Pkws. Nein, der Wald ist wieder<br />

überrannt. Da bin ich lieber in den Weinbergen unterwegs. Immerhin:<br />

64.000 Hektar des Bundeslandes Rheinland-Pfalz fungieren<br />

als Geburtsstätte unzähliger Rebsorten.<br />

Fotos: Tourismus Deidesheim<br />

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