pfalz-magazin Feb-März 2022 Frühjahr

Fotos: Pixabay, unsplash
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Gänseliesl, Maßliebchen, Tausendschön – wie auch immer man
den kleinen Korbblütler im Volksmund nennt, seine weißen,
mitunter zartrosa Blüten schmecken nussig bis scharf, machen sich
optisch gut in Eiswürfeln, Limonaden oder Bowlen und sind auch
eine dekorative Beigabe in Salaten, Suppen sowie Teemischungen.
Gänseblümchen-Blüten lösen unter anderem zähen Schleim,
reinigen das Blut und stillen Krämpfe und können somit bei
Erkältungskrankheiten, Asthma und Nieren-Blasenleiden helfen.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Als Klassiker aus Omas Küche sind Holler-Blüten auch heute eine
willkommene Bereicherung des Speiseplans. Die großen Dolden
mit ihren sehr zarten weißen Blüten erscheinen im Mai und Juni.
Diese kann man beispielsweise zu Saft oder Sirup einkochen oder
in Pfannkuchenteig ausbacken. In der Hausapotheke hilft
Holunderblütentee wegen seines Gehalts an ätherischen Ölen,
Schleimstoffen und Vitamin C unter anderem bei Erkältungen,
Fieber und Grippe.
Löwenzahn (Taraxacum)
Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden,
honigähnlichen Sirups oder Gelees (französisch
cramaillotte, mit Orange, Zitrone und Zucker) als Brotaufstrich. Die
jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat
verarbeitet werden. Auch die Wurzel kann ebenfalls als Salat
verarbeitet oder gekocht werden. Die Knospen eignen sich sehr gut,
um falsche Kapern herzustellen. Dazu Wasser, Essig und Salz in
einem kleinen Topf aufkochen – das Verhältnis von Wasser zu Essig
sollte ungefähr 1:3 sein. Anschließend die Knospen mit Meersalz
bestreuen, in kleine, vorbereitete Gläser mit Schraubverschluss
geben und mit dem heißen Essig-Wasser-Gemisch übergießen. Das
Glas auffüllen und gut verschließen. Sie passen zu würzigen Salaten,
zu Oliven auf Vorspeisetellern oder auch zu Senfsaucen und Fisch.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Sie ist eine der hübschesten Pflanzen, die das Gartenjahr zu bieten
hat und blüht unermüdlich gelb oder tieforange. Diese Kresseart
enthält „natürliches Penicillin“ – also Senföle, die wie ein Natur-
Antibiotikum wirken. Diese machen den scharfen Geschmack der
Kapuzinerkresse aus. Vor allem die schönen und essbaren Blüten
werden gerne verwendet, um sommerliche Speisen, wie z.B. Salate
oder Quarkspeisen zu garnieren – am besten, man isst täglich, bereits
zum Frühstück, einfach eine ganze Blüte. Auch ihre Blütenknospen
kann man als Kapernersatz verwenden. (Zubereitung wie die
Löwenzahnknospen)
Wer experimentierfreudig ist und die kreative Küche mit Blüten
verfeinern will, sollte unbedingt darauf achten, ungespritzte Pflanzen
zu verwenden – also Hände weg von Pflanzen aus dem Gartenmarkt
oder Blumenladen. Am besten pflückt man sie selbst – im eigenen
Garten oder von Feldern und Wiesen, die nicht in unmittelbarer
Nähe von vielbefahrenen Straßen oder (gespritzten) Nutzfeldern
liegen. Inzwischen gibt es sogar Samenmischungen mit essbaren
Blüten, sodass man sie selbst ziehen kann. Dann ist die Freude noch
größer, denn auch wer keinen eigenen Garten hat, kann dies im
Balkonkasten oder Kübel tun. Die Blüten aber erst kurz bevor man sie
verwendet zupfen, denn sie welken schnell und verlieren ihr Aroma.
Hier eine weitere Auswahl von essbaren Blüten:
Begonie, Borretsch, Chrysanthemen, Holunder, Kornblume, Lindenblüte,
Malven, Mohn, Ringelblume, Vogelmiere, Spitz- und Breitwegerich,
Schafgarbe, Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Taubnessel,
etc.
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