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pfalz-magazin Feb-März 2022 Frühjahr

Themen rund um die Pfalz, Frühjahr 2022, Zeitfenster Februar-März

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Dort sollte ein Spaziergang in Ruhe und Einklang mit der Natur möglich<br />

sein. Langsam laufen wir die Anhöhen also empor, während<br />

mein Vater wieder davon zu erzählen beginnt, in welchen Wingerten<br />

mein Großvater unterwegs war. Wir schwelgen für ein paar wenige<br />

Minuten in Erinnerungen, doch dann richtet sich meine Aufmerksamkeit<br />

auf den wuchtigen Mandelbaum vor uns. „Die Blüten<br />

kannst du ja mal fotografieren, oder? Gibt bestimmt eines schönes<br />

Bild“, meint meine Mutter begeistert, obwohl wir sicherlich jedes<br />

Jahr dutzende von Mandelblüten fotografieren. Alleine der Radweg<br />

zwischen Deidesheim und Forst wird im <strong>Frühjahr</strong> von hunderten der<br />

rosafarbenen, und manchmal auch weißen Blüten geziert.<br />

Die Jesuitenmandel, wie ich erneut feststelle, fungiert als ausgezeichneter<br />

Aussichtspunkt. Um uns herum sind die Wachtenburg zu<br />

erkennen, der Forster Kirchtum präsentiert sich in seiner ganzen<br />

Pracht und in Richtung Wald lässt die Madonnenstatue ihren Blick<br />

über die Ebene schweifen. „Sollen wir eine größere Runde drehen?<br />

Hoch zum Hahnenböhler Kreuz?“, fragt mein Vater, während wir<br />

den schmalen Pfad aus Kopfsteinpflaster hinablaufen und wieder in<br />

die Nähe des Dorfes gelangen. Die Sonne strahlt angenehm auf uns<br />

herunter und die Grashalme zwischen und um die Reben herum<br />

schwingen rhythmisch hin und her. Es ist kaum was los und ich muss<br />

zugeben erleichtert darüber zu sein, dass heute jedermann im Wald<br />

unterwegs ist. „Klar, ist ja nicht weit.“<br />

denke ich mir und erinnere mich daran, dass die beiden Aussichtspunkte<br />

nahe beieinander liegen. Zwei Fliegen mit einer Klatsche.<br />

Die Aussicht macht sich bezahlbar und ich erkenne in der Ferne sämtliche<br />

Dörfer der Verbandsgemeinde. Sogar der Odenwald ist heute<br />

gut zu erkennen. Wir genießen die Ruhe und ich höre, wie mein Vater<br />

schon wieder den Spruch „Nirgends ist es so schön wie in der<br />

Pfalz“ von sich gibt. Selbstverständlich nicht in Hochdeutsch, aber<br />

der Pfälzer kann sich sicher denken, wie es zu klingen hat. „Klar, wir<br />

sind ja schließlich die Toskana nördlich der Alpen“, pflichte ich ihm<br />

bei.<br />

Im Winter verzaubern die Weinberge mit ihrer in Frost gehüllten<br />

Pracht, im <strong>Frühjahr</strong> mit ihren Knospen. Der Sommer kreiert ein atemberaubendes<br />

Rebenmeer, das sich aus den unterschiedlichsten und<br />

doch kräftig erstrahlenden Grüntönen zusammensetzt. Und der<br />

Herbst? Vielleicht zeigen sie sich hier von ihrer schönsten Seite. Blätter,<br />

die sich in die faszinierendsten Rot, Gelb, Orange, oder auch<br />

Rot-Grün Töne verfärben und sich somit vom Wald abheben. Kaum<br />

sind wir zurück im Dorf, muss ich mir eingestehen, dass ich unsere<br />

Weinberge liebe. Und das auch ein bisschen mehr, als den schönen<br />

Pfälzerwald. „Und was jetzt?“, frage ich gespannt nach, während wir<br />

das Kopfsteinpflaster der Weinstraße entlang schlendern. Nachdem<br />

sich meine Eltern wissend angrinsen, errate ich bereits, welche Antwort<br />

kommen wird.<br />

„Erschtmol ään Schorle!“<br />

Und trotzdem geht es die Weinberge für eine Weile steil empor. Wenigstens<br />

war ich dann auch mal wieder bei der Madonnenstatue,<br />

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